Alles Lewa, oder was?

Alles Lewa, oder was?

Wenn Polen zum WM-Auftakt auf den Senegal trifft, dann sind alle Augen auf Stürmerstar Robert Lewandowski gerichtet. Wird der Bayern-Angreifer den Erwartungen gerecht und führt Polen zum ersten Sieg bei einer WM seit 12 Jahren?

Die Partie zwischen Polen und dem Senegal ist eine Premiere. Beide Teams trafen noch nie aufeinander – weder in Tests noch bei Weltmeisterschaften. Das ist auch kein Wunder: Schließlich qualifizierte sich das westafrikanische Land nur einmal für die Welttitelkämpfe: 2002 war es so weit. Dort sorgte man gleich im Auftaktspiel gegen Frankreich für eine Sensation und gewann mit 1:0. Insgesamt schaffte man es sogar bis ins Viertelfinale, wo gegen die Türkei (0:1 n.V.) dann Schluss war.

Auch bei Polen ist die letzte Endrundenteilnahme zwölf Jahre her. 2006 spielte man in einer Gruppe mit Deutschland und hielt bis in die Nachspielzeit gegen die Mannen von Jürgen Klinsmann ein torloses Remis. Dann traf Oliver Neuville für das DFB-Team. Polen schied mit zwei Niederlagen und dem bedeutungslosen 2:1-Sieg im abschließenden Gruppenspiel gegen Costa Rica aus. Ebenso lief es 2002. Durch Niederlagen gegen Südkorea (0:2) und Portugal (0:4) schied man aus. Das 3:1 über die USA reichte nicht zu mehr als zu Platz 3. Größte Erfolge für das polnische Team sind die beiden dritten Plätze bei der WM 1974 und 1982.

Polen mit guter Quali

In einer Qualifikationsgruppe mit Dänemark, Montenegro, Rumänien, Armenien und Kasachstan setzte sich die polnische Nationalelf souverän als Gruppenerster durch. Je ein Spiel verlor man oder spielte remis, die restlichen acht Matches gewann man. Mit 16 Treffern war Bayerns Stürmer Robert Lewandowski für die erste WM-Qualifikation seit 2006 quasi alleine verantwortlich.

Im letzten Testspiel gegen Litauen schossen sich Lewa & Co. so richtig warm für die WM: Der Münchner erzielte einen Doppelpack. Dazu kamen Treffer von Dawid Kownacki sowie des Wolfsburgers Jakub Blaszczykowski. Davor hatte es trotz einer 2:0-Führung nur zu einem 2:2 gegen Chile gereicht. Lewandowki und Piotr Zielinski trafen für die Osteuropäer vor der Halbzeit. Doch Diego Valdés und Miiko Albornoz glichen noch aus.

Obwohl sich bei Polen vieles um Lewandowski dreht, sollten die Senegalesen nicht den Fehler machen, sich einzig und allein auf den polnischen Kapitän zu konzentrieren. Denn anders als in München holt sich Lewa beim Nationalteam die Bälle weiter hinten und verteilt sie an seine Mitspieler. Und die haben gute Qualität: Sturmkollege Arkudisz Milik vom SSC Neapel oder Grzegorz Krychowiak von West Brom.

Mit einem Sieg über den Senegal hätten die Polen gute Chancen auf den ersten Einzug in ein WM-Achtelfinale seit 1986. Denn die restlichen Gegner sind Kolumbien und Japan. Das Duell mit Lewandowskis Bayern-Kollegen James Rodriguez wird aller Voraussicht nach das entscheidende Spiel um den Gruppensieg.

Die Hoffnung heißt Mane

Der große Star bei Senegal bei der WM 2002 hieß El Hadji Diouf. In diesem Jahr dreht sich bei den Westafrikanern alles um Liverpools Stürmer Sadio Mané. Zusammen mit seinen kongenialen Partnern Mo Salah und Roberto Firmino hatte er Jürgen Klopps Team bis ins Finale der Champions League geführt. Dort sorgte er mit seinem Treffer für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Doch am Ende siegte Real Madrid mit 3:1.

Bei der WM hängen für Mane die Trauben wohl nicht ganz so hoch. Denn a priori sind in der Gruppe Polen und Kolumbien stärker einzuschätzen. Aber vielleicht macht es der Senegal wie 2002 und überrascht seine Gruppengegner. Damals endete der Siegeslauf erst im Viertelfinale. Und in diesem Jahr? Immerhin legte der Senegal eine gute WM-Quali hin: Eine Niederlage musste man in Gruppe D nicht hinnehmen. Stattdessen gelangen vier Siege und zwei Remis. Am Ende hatte man fünf Punkte Vorsprung auf Burkina Faso.

Neben Mane sind aus dem afrikanischen Kader Hannovers Salif Sane, Neapels Kalidou Koulibaly, Stürmer Keita Balde vom AS Monaco und Cheikhou Kouyate von West Ham sowie Idrissa Gueye vom FC Everton herauszuheben. In der Vorbereitung lief es allerdings nicht nach Plan für den Senegal: Gegen den europäischen Fußballzwerg Luxemburg reichte es nur zu einem mageren 0:0. Und gegen Kroatien verlor man mit 1:2. Immerhin gelang die Generalprobe gegen Südkorea. 2:0 siegte das Team. So soll es gegen Polen weitergehen.

Statistiken

Die letzten 5 Spiele

Polen

Senegal

Interessante Fakten:

  • Polen verlor 6 seiner letzten 8 WM-Spiele (2 Siege) und blieb in diesen 8 Partien nie ohne Gegentor.
  • Polen blieb bei den letzten 5 WM-Auftaktspielen ohne eigenen Treffer.
  • Bei seiner bislang einzigen Teilnahme 2002 blieb Senegal in der Vorrunde unbesiegt (1 Sieg, 2 Remis) und scheiterte erst im Viertelfinale.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Polen: Fabianski – Bereszynski, Glik, Bednarek, Cionek, Rybus – Krychowiak, Goralski – Kownacki, Lewandowski, Milik.

Senegal: K. N’Diaye – Wague, Koulibaly, Sane, Sabaly – Kouyate, A. N’Diaye – Niang – Mane, Sarr, Sakho.

Mein Tipp:

Im Torjäger-Duell zwischen Robert Lewandowski und Sadio Mane hat der Pole letztendlich das bessere Ende für sich. Einfach auch weil seine Mannschaft stärker ist als der Senegal. Polen gewinnt mit 2:1.

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