Die Erleichterung am Donnerstagnachmittag war riesengroß bei Angeligue Kerber. Denn soeben hatte sich Deutschlands beste Tennisspielerin ins Finale von Wimbledon gespielt. Glatt in zwei Sätzen setzte sich Angie gegen die unberechenbare Jelena Ostapenko durch. Ostapenko war zuvor ohne Satzverlust recht souverän durchs Feld gepflügt. Und brauchte für ihren Weg ins Halbfinale sogar eineinhalb Stunden weniger Spielzeit als Angie Kerber.
Allerdings fehlt der 21-jährigen Lettin die Erfahrung, die die 30 Jahre alte Kerber mittlerweile zu bieten hat. Denn während Ostapenko mit ihren unwiderstehlichen Schlägen und der Alles-oder-nichts-Taktik stets volles Risiko geht, lauert Konterspielerin Kerber auf Fehler. Und davon machte Ostapenko im Halbfinale dann zuviel. Nämlich 36, Kerber nur 7. Die Folge: Angie Kerber zog nach 68 Minuten mit 6:4, 6:3 ins Finale ein.
Wimbledon – Serena is coming home
Im Finale wartet nun auf Angie Kerber eine Mammutaufgabe. Denn dort steht mit Serena Williams eine Gegnerin, für die ist das Endspiel auf dem Londoner Tennisrasen wie ein Heimspiel. Obwohl sie keine Engländerin, sondern eine US-Amerikanerin ist. Denn Serena hat bereits siebenmal das berühmteste Tennisturnier der Welt gewonnen. Dazu kommen zwei weitere Finalteilnahmen, die nicht in ihrem Sinne endeten. 2004 verlor sie gegen Maria Sharapova, 2008 gegen ihre zwei Jahre ältere Schwester Venus. Also Angie, Serena kann in Wimbledon auch verlieren! Allerdings hat die 36-Jährige in diesem Jahr ihren Gegnerinnen kaum eine Siegchance gegönnt. Auf dem Weg ins Londoner Finale hat sie nur einen Satz abgeben. Und auch Julia Görges mühte sich vergeblich gegen Serena im Halbfinale.
Can’t help but smile. See you Saturday, #Wimbledon! ☺️ pic.twitter.com/FcZoN7CbdU
— Serena Williams (@serenawilliams) 12. Juli 2018
#Wimbledon final spot booked in 67 minutes
— Wimbledon (@Wimbledon) 12. Juli 2018
Will we see @AngeliqueKerber lift the trophy on Saturday? pic.twitter.com/bTwiRmcHyp
Kerbers Chance zur Revanche
Zum zweiten Mal in ihrer Karriere steht Angie Kerber nun im Finale von Wimbledon. Ihre erste Endspielteilnahme war vor zwei Jahren. Gegen Serena Williams. Die ließ ihr damals keine Chance. In zwei Sätzen holte sich Serena mit 7:5, 6:3 ihren siebten Titel an der Church Road. Einen Achten braucht es nicht, lieber den Ersten für Angie. Ist zumindest meine Meinung. Anders als wie vor zwei Jahren fühlt sich Angie mittlerweile richtig wohl auf dem Centre Court in Wimbledon. Sagt sie zumindest. Wenn man ihre letzten Matches dort gesehen hat, kann man ihr auch nicht widersprechen. Also Angie, hol dir den Titel, dieses Mal bist du dran!
Statistik
A. Kerber in Wimbledon 2018
J. Ostapenko/LAT 6:3, 6:3, 1:08 St.
D. Kasatkina/RUS 6:3, 7:5, 1:29 St.
B. Bencic/SUI 6:3, 7:6, 1:48 St.
N. Osaka/JPN 6:2, 6:4, 1:03 St.
C. Liu/USA 3:6, 6:2, 6:4 1:54 St.
V. Zvonareva/RUS 7:5, 6:3, 1:23 St.
Einmal über drei Sätze, insgesamt 525 Minuten.
S. Williams in Wimbledon 2018
J. Görges/GER 6:2, 6:4, 1:10 St.
C. Georgi/ITA 3:6, 6:3, 6:4 1:43 St.
E. Rodina/RUS 6:2, 6:2, 1:02 St.
K. Mladenovic/FRA 7:5, 7:6, 1:49 St.
V. Tomova/BUL 6:1, 6:4, 1:06 St.
A. Rus/NED 7:5, 6:3, 1:28 St.
Nur einmal über 3 Sätze, insgesamt 518 Minuten.
Mein Tipp
Julia Görges hatte im Halbfinale gegen Serena Williams keine Chance. Ich denke, dass Angie Kerber bessere Karten hat. Denn die zeigte sich bereits vor Wimbledon in Topform, scheiterte in Eastbourne erst im Halbfinale. Dafür gewinnt sie nun das Turnier in Wimbledon!