Wimbledon – Federers achter Streich?

Wimbledon – Federers achter Streich?

Roger Federer startet als Topfavorit ins wichtigste Tennisturnier des Jahres. Bereits sieben Mal hat der Schweizer auf dem Londoner Rasen gewonnen. Außenseiterchancen hat jedoch auch der deutsche Alex Zverev.

In den letzten 14 Jahren starteten stets 128 Spieler in Wimbledon, dem wichtigsten Tennisturnier des Jahres. Doch am Ende ging der Sieg beim All England Lawn Tennis and Croquet Club stets an einen der Big Four der Tennisszene: der Schweizer Roger Federer (7 Titel), der Serbe Novak Djokovic (3), der Spanier Rafael Nadal (2) und der Schotte Andy Murray (2).

Wimbledon – der 3. Grand Slam des Jahres

In diesem Jahr spielt der 35 Jahre alte Roger Federer eine Riesensaison. Er holt sich in Melbourne den ersten Grand Slam des Jahres, danach folgen noch Turniersiege bei zwei weiteren Hardcourt-Turnieren in Indian Wells und Miami.

Favorit in Wimbledon

Federer schenkt sich die kräftezerrenden Sandplatzturniere, trainiert stattdessen viel auf Rasen – Wimbledon im Hinterkopf. Beim Start auf Rasen gibts für ihn erst einen überraschenden Ausrutscher in Stuttgart: Raus in Runde eins gegen Tommy Haas. Doch danach demonstriert Federer in Halle seine Extraklasse. Im Finale serviert er Deutschlands besten Alex Zverev in zwei Sätzen ab. Nach etwa 50 Minuten holt sich Federer dort mit 6:1, 6:3 den Titel. Und hievt sich damit in die Favoritenrolle für Wimbledon.

Federer 10 Mal im Finale

In den letzten 14 Jahren hat er dort 7 Mal gewonnen, stand außerdem noch zusätzlich drei Mal im Finale. Letztes Jahr verlor er im Halbfinale gegen den Kanadier Milos Raonic knapp in fünf Sätzen.

Die letzten 14 Sieger in Wimbledon

2016: Murray – Raonic 6:4, 7:6, 7:6
2015: Djokovic – Federer 7:6, 6:7, 6:4, 6:3    
2014: Djokovic – Federer 6:7, 6:4, 7:6, 5:7, 6:4   
2013: Murray – Djokovic 6:4, 7:5, 6:4
2012: Federer – Murray 4:6, 7:5, 6:3, 6:4    
2011: Djokovic – Nadal 6:4, 6:1, 1:6, 6:3
2010: Nadal – Berdych 6:3, 7:5, 6:4

2009: Federer – Roddick 5:7, 7:6, 7:6, 3:6, 16:14
2008: Nadal – Federer 6:4, 6:4, 6:7, 6:7, 9:7
2007: Federer – Nadal 7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2    
2006: Federer – Nadal 6:0, 7:6, 6:7, 6:3    
2005: Federer – Roddick 6:2, 7:6, 6:4    
2004: Federer – Roddick 4:6, 7:5, 7:6, 6:4    
2003: Federer – Philippoussis 7:6, 6:2, 7:6

Titelverteidiger Murray

2,2 Millionen britische Pfund – etwa 2,5 Mio Euro kassiert der Sieger. Wer es bis ins Viertelfinale schafft, darf immerhin etwa 312.000 Euro mit nach Hause nehmen. Chancen auf das dickste Preisgeld rechnet sich natürlich auch Vorjahres-Champion Andy Murray aus. Der Weltranglisten-Erste erlebte zuletzt jedoch eine ungewohnte Pleite: In Queens schied er zum ersten Mal in seiner Karriere in der ersten Runde eines Rasenturniers aus. In diesem Jahr hat der 30 Jahre alte Schotte übrigens nur das Hartplatz-Turnier in Dubai gewonnen.

Nadal mit viel Rasentraining

Der spanische Sandplatz-König Rafael Nadal kommt mit der Referenz des Turniersieges der French Open in Paris nach England. Danach hat sich der Weltranglisten-Zweite auf den Rasenplätzen Mallorcas gezielt auf den dritten Titel in Wimbledon vorbereitet.

Drei Titel hat übrigens auch Boris Becker in der Tasche. Nur zu gerne erinnere ich mich ans Jahr 1985. Damals sorgte der 17-Jährige mit seinem ersten Finalerfolg über den Südafrikaner Kevin Curren für einen Tennisboom in Deutschland.

Comeback Djokovic?

Der Djoker kam zuletzt nicht mehr richtig in Tritt. Seinen letzten Titel holte er Anfang des Jahres in Katar. Und auf dem Sand von Rom konnte ihm der deutsche Alex Zverev den Turniersieg entreissen. Jetzt hat er sich nach Boris Becker mal wieder einen prominenten Ex-Spieler zur Seite geholt: Andre Agassi wird ihn in London beraten. Der hat 1992 das Grand-Slam-Turnier in London gewonnen.

Außenseiter

Natürlich könnte auch der Vorjahresfinalist Milos Raonic ein starkes Turnier spielen. Aber viel lieber würde ich es sehen, wenn Alex Zverev seine gute Form von Halle mit nach Wimbledon bringt. Dort kassierte der Zwölfte der Weltrangliste erst im Finale gegen Federer eine heftige Klatsche. Daraus wird der 20-Jährige seine Lehren ziehen und in London für Furore sorgen.

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