Beim letzten Pflichtspiel zwischen Schweden und Italien hatten die Südeuropäer die Nase vorne. Bei der EM 2016 siegten die Azzurri in der Gruppenphase mit 1:0. Inter-Stürmer Eder traf. Im Anschluss schafften es die Italiener bis ins Viertelfinale, wo sie Deutschland erst im Elfmeterschießen unterlagen. Schweden hingegen schied nach der Vorrunde aus.
Die Gesamtbilanz im Relegationsduell spricht für Italien: Von 23 Partien konnte die Squadra Azzurra 11 gewinnen. 6 Mal siegten die Schweden, 6 Spiele endeten remis. Doch zuhause sind die Skandinaver gegen die Italiener noch ohne Niederlage: Von sieben Matches gewann man vier – bei drei Unentschieden.
Schweden ließ in der Gruppe die Niederlande hinter sich
In der schweren WM-Qualifikationsgruppe mit Frankreich und den Niederlanden schafften es die Tre Kronor immerhin auf Platz zwei. Damit ließen sie die Holländer hinter sich, nur Frankreich war stärker. Stars im Team sind der Leipziger Emil Forsberg, Verteidiger Victor Nilsson Lindelöf von Manchester United, Andreas Granquist vom FK Krasnodar oder der ehemalige Hamburger Marcus Berg.
Nach der Auslosung Mitte Oktober stöhnte man in Schweden. Denn mit Italien erwischte man den unangenehmsten Gegner. Zwar wären auch Kroatien oder die Schweiz schwer zu spielen gewesen, aber ein Duell gegen den viermaligen Weltmeister ist eine andere Nummer. Trotzdem gab sich Trainer Janne Andersson gelassen:
„Das werden zwei schwere Spiele, das ist klar. Doch das wären sie gegen die anderen Länder auch gewesen.“
Er hofft, dass sein Team gegen die Azzurri vorlegen kann. Ein knapper Sieg möglichst ohne Gegentor oder sogar ein 0:0 wären keine schlechte Ausgangsbasis für das Rückspiel in Italien.
Italien ist klarer Favorit und will gutes Ergebnis im Hinspiel
In einer Gruppe mit Ex-Weltmeister Spanien hatte Italien lange mitgehalten. Doch im entscheidenden Match im Madrider Santiago Bernabeu setzte sich die individuelle Klasse der Spanier durch. Italien unterlag mit 0:3. Damit war die Entscheidung um den Gruppensieg gefallen. Für die Azzurri war klar, dass sie den Umweg über die Relegation gehen müssen. Dort sind sie gegen Schweden eindeutig Favorit. Das sieht auch Teammanager Gabriele Oriari so:
„Wir sind Italien und niemand darf uns Angst machen. Wir sind optimistisch und denken positiv, auch wenn der Gegner kompliziert ist. Eine Weltmeisterschaft ohne Italien ist unvorstellbar.“
In der Tat wäre es eine Sensation, würde Italien scheitern. Zuletzt verpasste man 1958 ein WM-Endrundenturnier. Bezeichnenderweise fand das damals in Schweden statt. Soweit soll es dieses Mal nicht kommen. Deshalb will man bereits im Hinspiel die Weichen für Russland 2018 stellen. Am besten mit einem Sieg. Aber auch mit einer knappen Niederlage oder einem Unentschieden könnte man leben – vor allem, wenn man ein Auswärtstor erzielt. Dafür könnte Ciro Immobile sorgen. Der Ex-Dortmunder blüht bei Lazio Rom derzeit richtig auf.
Statistiken:
- Schweden verlor vier der letzten fünf Länderspiel-Duelle gegen Italien. Einzig in der Gruppenphase der EM 2004 holte man ein Remis (1:1)
- Schweden ist seit 10 Heimspielen unbesiegt (7 Siege, 3 Niederlagen), zuletzt gab es vier Heimsiege in Serie (17:1 Tore)
- Italien verlor nur eines der letzten 14 Länderspiele (10 Siege, 3 Remis). Das war Anfang September beim 0:3 in Spanien
Voraussichtliche Aufstellungen:
Schweden: Olsen – Lustig, Lindelöf, Granqvist, Augustinsson – Claesson, Larsson, J. Johansson, Forsberg – Toivonen, Berg.
Italien: Buffon – Darmian, Bonucci, Chiellini, Spinazzola – Candreva, de Rossi, Verratti – Insigne, Immobile, Belotti.
Mein Tipp:
Schweden versucht vor heimischem Publikum in Solna alles, doch Italien schafft dort ein Unentschieden: 1:1. Dadurch haben die Azzurri die bessere Ausgangslage für das Rückspiel.