Zugabe für Rot-Weiss Essen: Weil RWE letzte Saison im Finale des Niederrheinpokals gestanden hat, darf es nun als Belohnung im DFB-Pokal ran.
Essen im Pokal-Finale
Das Endspiel hat der Viertligist zwar im Mai zuhause vor 17.000 Zuschauern mit 0:2 gegen den MSV Duisburg verloren. Aber weil die Zebras als Zweitligist automatisch qualifiziert sind, dürfen die Essener sich nun auch im „Schaufenster DFB-Pokal“ präsentieren. Gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist das Stadion an der Hafenstraße seit Wochen ausverkauft. 18.500 Zuschauer werden die erste Pokalrunde zu einem tollem Erlebnis machen.
Essen startet durchwachsen
Underdog Essen ist jedoch nicht besonders gut in die Saison gestartet. In der Regionalliga West folgte einem starkem Auftritt bei der Dortmunder Reserve (2:2) eine blamable Heimpleite im Derby gegen den Wuppertaler SV. 1:3 verloren, trotz der frühen 1:0 Führung. Coach Sven Demandt hat noch nicht die richtige Elf gefunden. Zwar ist mit Kai Pröger sein Wunschspieler vom Nordost-Regionalligisten BFC Dynamo Berlin gekommen. Neun Tore hat der 25-jährige Rechtsaußen letzte Saison für die Hauptstädter erzielt. Bleibt abzuwarten, ob er im Westen ähnliche Erfolge feiern wird.
Pokal-Erfolge
Erfolge ist das Stichwort. Denn an den von 93/94 will RWE nun mit einem speziellen Pokaltrikot anknüpfen.
Die DFB-Pokalsaison 1993/1994 ist ein prägendes Kapitel des Mythos Hafenstraße. Dieses Kapitel ist ein großartiges Beispiel dafür, wie man auch aus einer schier aussichtslosen Situation das Beste herausholt. Genau daran möchten wir mit unserem DFB-Pokaltrikot erinnern,
erklärt Prof. Dr. Michael Welling, 1. Vorsitzender von Rot-Weiss Essen. In der Essener Erfolgssaison gab es erst einen 3:2 Sieg beim 1. FC Bocholt, danach wurde St. Pauli mit 3:2 n.V. aus dem Pokal geworfen. Im Achtelfinale war der MSV Duisburg (4:2) fällig, im Viertelfinale war es extrem spannend: 6:5 im Elfmeterschießen gegen Carl Zeiss Jena. Im Halbfinale an der Hafenstraße folgte ein glatter 2:0-Sieg gegen Tennis Borussia Berlin, erst im Finale in Berlin war das Glück aufgebraucht. Werder Bremen siegte mit 3:1, wobei der dritte Bremer Treffer durch Wynton Rufer erst in den Schlussminuten fiel
Gladbach im DFB-Pokal
Übrigens scheiterte der heutige Gegner Gladbach damals bereits im Achtelfinale zuhause gegen Kaiserslautern. Ein Jahr später waren die Fohlen besser drauf: Sie holten sich den Pott durch ein 3:0 im Finale über den VfL Wolfsburg. Und Vorjahresfinalist Essen zog gleich in der ersten Runde im Derby gegen den VfL Bochum mit 0:2 nach Verlängerung den Kürzeren.
Geschichte
Für Gladbach war der Pokalgewinn 1995 der dritte Triumph nach 1973 und 1960. Die größten Erfolge feierte Essen in den 1950er Jahren. 1953 gewann RWE den DFB-Pokal, zwei Jahre später wurde Rot-Weiss Essen durch einen 4:3-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern zum bisher einzigen Mal Deutscher Meister. Übrigens gibt es die Bundesliga erst seit 63/64. Und um die Aufzählung der Erfolge zu komplettieren: Gladbach holte seine fünf Meistertitel in den 1970er Jahren (69/70, 71/72, 74/75, 75/76 und 76/77).
Die aktuelle Form
Rot-Weiss Essen
N 1:3 Wuppertaler SV (RGL)
U 2:2 Borussia Dortmund U23 (RGL)
N 0:3 TSV Steinbach (FS)
S 3:1 ETB SW Essen (FS)
S 3:2 Borussia Dortmund (FS)
Borussia M’gladbach
N 1:2 Leicester City (INFS)
S 2:1 FC Malaga (INFS)
N 1:2 1. FC Nürnberg (FS)
N 1:2 OGC Nizza (INFS)
U 1:1 Leeds United (INFS)
So könnten sie spielen
RWE: Heller – Malura, Urban, Zeiger, Cokkosan – Meier, Baier – Lucas, Pröger, Grund – Platzek
BMG: Sommer – Elvedi, Vestergaard, Ginter, Wendt – Zakaria, Kramer – Traore, Stindl, Hazard – Raffael
Duelle Essen – Gladbach
Zwar hat Gladbach die letzten beiden Pokal-Begegnungen jeweils mit 4:0 gewonnen, in der Gesamtbilanz haben jedoch die Rot-Weissen die Nase vorne.
38 Duelle, 19 Mal siegte Essen, nur 13 Mal gewann die Borussia und sechsmal trennte man sich unentschieden. 89:75 – das Torverhältnis zu Gunsten RWE zeugt von torreichen Duellen. Im Schnitt waren es 4,3 Treffer bei diesen Begegnungen. Da lohnt sich der ODDSET-Tipp „4 Tore oder mehr“ – Quote 1,75 genauso wie der Besuch der Hafenstraße. Allerdings nur für die 18.500 Fans, die bereits ein Ticket haben. Denn damit ist das schicke Essener Stadion ausverkauft. Die letzten Pokalauftritte der beiden Kontrahenten (Essen gegen Bielefeld, Gladbach gegen Frankfurt) endeten übrigens nach regulärer Spielzeit jeweils unentschieden. Die Quote dafür ist sehr interessant: 5,5.