Eine Pokalsensation in Sachsen ist eigentlich nicht zu erwarten. Zum einen, weil sich der FC Bayern schon lange keinen Ausrutscher mehr geleistet hat. Man muss in der Pokalgeschichte schon ganz schön weit zurückblättern, bis man eine richtig große Überraschung bei den Stars aus München findet. Aber es gibt sie tatsächlich, nämlich in der Saison 2000/2001. Damals flog der Rekordmeister bereits in der zweiten Runde in – richtig, in Sachsen aus dem Pokal! Beim damaligen Oberligisten 1. FC Magdeburg scheiterte die Startruppe nach 1:1 über 120 Spielminuten im Elfmeterschießen – 4:2 siegte der FCM. Bayerns aktueller Sportdirektor Hasan Salihamicic hatte übrigens das 1:1 in der regulären Spielzeit erzielt.
Sachsen noch nicht in Form
Der andere Grund, warum dieses Mal in Sachsen keine Überraschung zu erwarten ist: der CFC ist nur mittelmäßig in die Saison gestartet. Nur ein Sieg in vier Spielen. Das war wohl auch kaum besser zu erwarten, schließlich haben die Himmelblauen im Sommer gleich zwei ihrer besten Angreifer verloren. Der 13-fache Torschütze Anton Fink wechselte zum Konkurrenten KSC, Dennis Mast (7 Tore) zu den Würzburger Kickers. Und auch Tim Danneberg (4 Tore, Osnabrück) und Philip Türpitz (3 Tore, Magdeburg) verließen den Klub. Bleibt Trainer Horst Steffen nur aktuell die Hoffnung, dass Mittelstürmer Daniel Frahn in die Bresche springt. Der machte im Sky-Interview schon mächtig Werbung fürs Pokal-Duell:
Wenn wir gegen Bayern gewinnen, renne ich nackt durchs Stadion.
Auch wenn die Bayern in der Vorbereitung nur selten überzeugt haben, Daniel Frahn wird nicht blank ziehen müssen. Maximal wird er seinen freien Oberkörper zeigen – beim abschließenden Trikotwechsel mit einem der zahlreichen Nationalspieler des FC Bayern.
Duell in Sachsen: Aktuelle Formkurve
Chemnitzer FC
U 1:1 bei Carl Zeiss Jena (3.LI.)
N 2:4 VfR Aalen (3.LI.)
N 2:3 beim SC Paderborn (3.LI.)
S 1:0 FSV Zwickau (3.LI.)
N 0:2 bei Dukla Prag (INFS)
Bayern München
S 7:6 n.E. Bor. Dortmund (SUPC)
N 0:2 SSC Neapel (INFS)
N 0:3 FC Liverpool (INFS)
N 0:2 Inter Mailand (INFS)
S 3:2 FC Chelsea (INFS)
Premiere für Chemnitz – Bayern
Bisher gab es noch keine Begegnungen zwischen den beiden Teams. Der CFC musste lediglich im DFB-Pokal einmal bei der Zweiten der Bayern antreten. Und im September 1994 war selbst die für die Sachsen eine Nummer zu groß. Naja, zumindest eine kleine Nummer zu groß, denn immerhin fiel die Entscheidung damals erst im Elfmeterschießen. 2:2 hieß es am Ende der regulären Spielzeit, daran änderte sich auch in der Verlängerung nichts. Im Elfmeterschießen hatten dann die Münchner mit 4:1 Toren die besseren Nerven. Mit Hansi Pflügler, Didi Hamann, Sammy Kuffour und Alexander Zickler kickten bei den Bayern einige bekannte Namen mit.
Am Samstagnachmittag wird es im Chemnitzer Stadion nur so vor bekannten Namen wimmeln. Denn der FCB nimmt das Duell mit den Sachsen nicht auf die leichte Schulter und wird mit seiner stärksten Mannschaft auflaufen.
So könnten sie spielen
CFC: Kunz – Leutenecker, von Piechowski, Endres, Trapp – Grote, Reinhardt, Aydin, Trinks – Frahn, Hansch
FCB: Ulreich – Kimmich, Süle, Hummels, Rafinha – Tolisso, Rudy, Vidal – Müller, Ribery – Lewandowski
Meine Prognose
Der Underdog aus Sachsen hofft, dass der noch nicht eingespielte Meister Fehler macht. Die wird es bestimmt auch geben, allerdings sind die Gastgeber selbst noch nicht in der Form, diese gnadenlos auszunutzen. Weil sich die Bayern für die kommenden Aufgaben schonen, werden sie sich mit einem 3:0-Sieg zufrieden geben. Dafür gibt es die Quote 7.
Gleichzeitig bedeutet es, dass der Tipp „2-3 Tore“ die richtige Wahl ist – Quote 2,6.
Außerdem wäre damit ebenfalls die Handicap-Wette HC 1:0, Bayern, die gewinnbringende Variante. Mit der Quote 1,15 allerdings nicht die attraktivste Wahl.