Letztmals trafen sich Werder Bremen und der FC St. Pauli zu einem Pflichtspiel vor über zehn Jahren. Damals gewann der SVW in der Bundesliga Ende April 2011 mit 3:1 auf St. Pauli. Zudem entschieden die Werderaner neun der letzten zehn Matches in Bundesliga oder Pokal für sich. Nur im Pokal-Viertelfinale 2006 hatten die Paulianer beim 3:1 die Nase vorn.
Insgesamt spricht die Bilanz auch klar für die Gastgeber. Sie gewannen 30 Partien, St. Pauli nur 16. Dazu kommen 12 Unentschieden. Zuhause gelangen 16 Siege und sieben Remis. Nur fünf Erfolge im Weserstadion gab es für die Gäste.
Werder Bremen – FC St. Pauli im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 13:30 Uhr bei Sky.
Stößt Werder gegen den Tabellenführer den Bock um?
Drei der letzten fünf Liga-Partien hat der SVW gegen den HSV (0:2), Dresden (0:3) und Darmstadt (0:3) verloren. Nur gegen Heidenheim gewann man (3:0). Gegen Sandhausen sah es bis in die Schlussphase nach einer weiteren Niederlage auch, doch dann traf Niclas Füllkrug und rettete Werder noch ein 2:2 und damit einen Punkt.
Trotzdem hoffen die Werderaner auf einen Dreier gegen die Hamburger. Dann hätte man den Rückstand auf sieben Zähler reduziert und könnte wieder an den sofortigen Wiederaufstieg denken. Bei einer Niederlage hingegen müsste man erst einmal kleinere Brötchen backen. Trainer Markus Anfang hofft auf einen Push durch ein volles Weserstadion:
„Das Entscheidende ist, in die Zweikämpfe zu kommen und Leidenschaft ins Spiel zu bringen. Das merken die Zuschauer. Wenn sie eine Mannschaft sehen, die sich zerreißt, werden sie uns pushen. Es liegt an uns, dass der Funke überspringt. Wenn wir eine Stimmung erzeugen wie gegen Heidenheim, sind wir in der Lage auch den Tabellenführer zu schlagen. Es gab eine Euphorie, die von uns transportiert wurde. Die Welle ging durchs Stadion.“
St. Pauli will siebten Pflichtspiel-Sieg in Serie
Die Hamburger sind derzeit das Maß aller Dinge in Liga 2. Ihre letzten fünf Spiele gewannen sie gegen Ingolstadt (4:1), Karlsruhe (3:1), Dresden (3:0), Heidenheim (4:2) und Rostock (4:0) allesamt. Dazu kommt noch der Pokalsieg unter der Woche in Dresden. Allerdings brauchte St. Pauli dafür die Verlängerung, um mit einem 3:2 weiterzukommen. Christopher Buchtmann war happy und hofft, dass man den Schwung ins Spiel gegen Werder mitnimmt:
„Dresden hatte sich gut auf uns eingestellt. Das letzte Spiel gegen sie ist erst zwei, drei Wochen her, aber es war klar, dass es heute ein anderes Spiel wird. Ich denke, dass die Tore gegen uns vielleicht ein bisschen zu einfach fallen. Aber es spricht für unsere Mentalität, dass wir dann unsererseits immer zurückkommen und im Flow bleiben. Es war ein hart erkämpfter Sieg und ein richtiger Pokalfight. Es freut mich, dass wir auch solche Spiele gewinnen. Das können wir heute noch genießen, aber dann wird auch Bremen wieder ein hartes Stück Arbeit.“
Durch die Siegesserie steht man an der Spitze im deutschen Unterhaus. Allerdings ist der Vorsprung noch nicht beruhigend. Auf den Relegationsrang sind es drei, auf Platz vier vier Zähler. Insofern peilt man in Bremen einen Dreier an, dann kann die Konkurrenz machen, was sie will. Sie würde nicht näherkommen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Bremen
Zetterer – Weiser, Veljkovic, Friedl, Agu – Gruev – Rapp, Schmid – Dinkci, Bittencourt – Duksch
St. Pauli
Vasilj – Zander, Ziereis, Medic, Paqarada – Aremu – Irvine, Hertel – Kyereh – Dittgen, Burgstaller