Das letzte Duell zwischen den beiden Traditionsvereinen Dynamo Dresden und Hamburger SV ist schon länger her. In der Saison 2003/2004 traf man in der ersten Runde im DFB-Pokal aufeinander. Damals siegte der HSV in Dresden knapp mit 1:0. Naohiro Takahara traf zehn Minuten vor dem Ende.
Davor kam es in den 1990er Jahren in der Bundesliga zu insgesamt acht Duellen. Aus dieser Zeit stammt auch der einzige Dynamo-Sieg. Am 7. Dezember 1991 gewannen die Sachsen zuhause mit 3:0. Ansonsten gab es in den Bundesliga-Duellen fünf Remis und zwei Niederlagen. In den 1970er Jahren standen sich die beiden Teams im UEFA-Cup-Achtelfinale gegenüber. Der HSV gewann zuhause und spielte auswärts unentschieden. So kam man eine Runde weiter.
Guter Beginn für neuen Dynamo-Coach
Der Einstand des neuen Trainers Maik Walpurgis ist geglückt. Am Dienstag zuvor war er Nachfolger des entlassenen Uwe Neuhaus geworden. Am Freitagabend siegten die Sachsen mit 2:0 bei Jahn Regensburg. Aias Aosman und Dario Dumic sorgten für die Treffer. Mitentscheidend für den Erfolg war eine taktische Maßnahme von Walpurgis. Marco Hartmann rückte vom defensiven Mittelfeld in die Dreierkette. Der Ex-Herthaner Patrick Ebert spielte Rechtsaußen statt in der Mitte. Und Niklas Kreuzer rückte erstmals in dieser Saison von Anfang an ins Team.
Coach Walpurgis wollte dadurch die Defensive stärken, was ihm offensichtlich gelungen ist. Denn Dresden stand sehr sicher. Gegen den starken Absteiger aus Hamburg wird das sicher etwas schwerer. Dessen ist sich auch der Trainer bewusst:
„Wir haben die Spielweise der Mannschaft verändert, und natürlich wird es Zeit brauchen, bis die neuen Inhalte automatisiert sind. Wir wollen die nächsten Schritte zur Weiterentwicklung der Mannschaft einleiten. Mit dem HSV kommt ein starker Gegner, dennoch wollen wir den nächsten Schritt machen und das Selbstvertrauen aus der letzten Partie mitnehmen.“
HSV ist in der 2. Liga angekommen
Der ehemalige Bundesliga-Dino hat sich nach der Auftaktpleite gegen Kiel (0:3) schnell berappelt. Danach gab es drei Siege für die Schützlinge von Christian Titz. Am Wochenende schlug man den 1. FC Heidenheim mit 3:2. Allen voran der eingewechselte Stürmer Pierre-Michel Lasogga zeigte nach der Pause, was er kann. Innerhalb von acht Minuten erzielte er einen lupenreinen Hattrick – und machte aus dem 0:1-Rückstand eine 3:1-Führung. Der ehemalige Herthaner hat nun sieben Saisontreffer auf dem Konto.
Trotzdem wissen sie in Hamburg auch, dass der Sieg am Wochenende glücklich war. Denn Heidenheim hatte gute Chancen, auf 2:0 zu stellen. Deshalb ist Titz vorsichtig vor dem Auswärtsspiel in Dresden, zumal Lewis Holtby und Tatsuya Ito verletzt bzw. krank sind. Zudem hat sich Dresdens Spielweise unter dem neuen Trainer Walpurgis erneut geändert.
„In Regensburg haben sie deutlich defensiver gespielt. Sie standen kompakter und haben versucht, viel über das Umschaltspiel zu machen. Das hat Walpurgis auch bei seinen anderen Stationen in Lotte, Osnabrück oder Ingolstadt gemacht. Die Mannschaft ist laufstark und hat ein gutes Zweikampfvermögen. Aber auch wir haben gegen Heidenheim eine gute kämpferische Einstellung und den Willen, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen, gezeigt. Denn wir wissen, dass die Liga kein Selbstläufer wird.“
Statistiken – die letzten 5 Spiele
Dynamo Dresden:
Hamburger SV:
Letzte fünf direkte Pflichtspiel-Duelle:
Dynamo Dresden – Hamburger SV 0:1 (DFB-Pokal, 1. Runde, 2003/2004)
Dynamo Dresden – Hamburger SV 1:1 (Bundesliga, 1994/1995)
Hamburger SV – Dynamo Dresden 2:1 (Bundesliga, 1994/1995)
Hamburger SV – Dynamo Dresden 1:1 (Bundesliga, 1993/1994)
Dynamo-Dresden – Hamburger SV 1:1 (Bundesliga, 1993/1994)
Voraussichtliche Aufstellungen:
Dresden: Schubert – Dumic, Hartmann, Walqvist – Heise, Ebert, Nikolaou, Kreuzer – Aosman, Kone, Duljevic.
Hamburg: Pollersbeck – Sakai, Lacroix, van Drongelen, Santos – Mangala – Narey, Moritz, Hunt, Hwang – Lasogga.
Mein Tipp:
Dresden zeigt sich unter dem neuen Coach Walpurgis stark verbessert. Auch Hamburg wird in Liga 2 immer stärker. Die Partie in Dresden endet deshalb 1:1. Es ist das insgesamt sechste 1:1 im zwölften Duell.