Fürth – Nürnberg: die Mutter aller Derbys

Fürth – Nürnberg: die Mutter aller Derbys

Kein Duell gab es im deutschen Fußball häufiger als die Partie zwischen Fürth und Nürnberg. Am Sonntag treffen die beiden Teams zum 263. Mal aufeinander. Die Favoritenrolle im Frankenderby ist dieses Mal klar verteilt: Der Club aus Nürnberg möchte mit einem Sieg an den Aufstiegsplätzen dranbleiben, die Greuther Fürther brauchen jeden Punkt gegen den Abstieg.

Die Begegnung zwischen den Nachbarstädten Nürnberg und Fürth ist nicht nur das häufigste Duell im deutschen Fußball, sondern auch das älteste Derby. Seit 1904 treffen die beiden Vereine aufeinander. Die Statistik spricht für den FCN: 138 Duelle gewann man, 47 Spiele endeten unentschieden. Bei 75 Partien hieß am Ende der Sieger Fürth. Dazu kommen noch drei abgebrochene Duelle, wobei eines als Sieg für die Fürther gewertet wurde.

Zuletzt jedoch war die Spielvereinigung erfolgreicher als der Club. Von den letzten zehn Duellen seit Mai 2009 gewannen die Fürther sechs. Drei Begegnungen hatten keinen Gewinner. Der FCN siegte nur einmal: am 26. Februar 2016 mit 2:1. Die letzten beiden Partien in der vergangen Saison entschied jedoch die SpVgg für sich: 2:1 und 1:0.

Fürth braucht Punkte im Abstiegskampf

Die bisherige Saison der Kleeblätter ist zum Vergessen. Mit vier Punkten aus sieben Spielen rangiert das Team auf dem vorletzten Tabellenplatz. Trainer Janos Radoki musste bereits seinen Hut nehmen. Für ihn wurde Damir Buric verpflichtet. Unter dem neuen Coach gab es auch am vergangenen Wochenende einen Sieg gegen das Spitzenteam aus Düsseldorf (3:1). Doch unter der Woche setzte es in Braunschweig ein 0:3. Allerdings war Mittelfeldmann Marco Caligiuri mit dem Auftritt gar nicht so unzufrieden:

„0:3 hört sich hart an, spiegelt den Spielverlauf aber nicht wieder. Wir waren sehr gut im Spiel und sind mit Überzeugung ins Spiel reingegangen. Es tut umso mehr weh, dass das 0:1 ein Abseitstor war. Wir wussten in der Halbzeit nicht recht, warum es 0:2 steht. Wir sind durchaus zum Abschluss gekommen. Am Sonntag waren die Dinger halt drin, heute nicht. Die gegenseitige Unterstützung hat gestimmt. Es geht jetzt darum, in den nächsten Tagen auf die nächsten Siege hinzuarbeiten. Die Tendenz stimmt, aber wir müssen weiter geduldig sein.“

Auf Geduld wird es auch gegen die starken Nürnberger ankommen. Am Sonntag wollen die Fürther ihre Heimserie gegen den Club weiter ausbauen. Seit zwanzig Jahren ist man zuhause gegen die Erzrivalen ungeschlagen. Im Oktober 1997 verlor man zuletzt mit 0:1.

Nürnberg vor Frankenderby gut in Form

Die Rot-Schwarzen aus der fränkischen Metropole haben zuletzt zwei Siege gelandet. In Duisburg siegte man mit 6:1. Am Donnerstag ließ der Club dann ein 3:1 zuhause gegen Angstgegner Bochum folgen. Gegen den VfL hatten man in zuvor zehn Duellen in der 2. Bundesliga noch nie gewonnen. Im 11. Anlauf klappte es nun. Und das, obwohl Bochum mit 1:0 in Führung gegangen war. Entsprechend glücklich war Stürmer Mikael Ishak:

„Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt. Sie haben es uns vor allem in der ersten Halbzeit sehr schwer gemacht. Dass wir das 1:1 gemacht haben, war wichtig für uns. In der zweiten Halbzeit haben wir uns den Sieg dann erkämpft. Wir haben jetzt Selbstvertrauen und zwei Siege im Rücken. Ich hoffe, dass wir das ins Derby mitnehmen können.“

In Fürth möchte der Club das erste Mal seit 20 Jahren wieder gewinnen. Mit einem Sieg bliebe man auch mitten im Aufstiegsrennen. Momentan rangiert man auf Platz vier. Doch Aufstiegsplatz zwei ist nur einen Zähler entfernt.

Statistiken:

Letzte fünf Liga-Spiele Fürth:

0:3 bei Braunschweig

3:1 gegen Düsseldorf

1:1 bei Dresden

0:1 gegen Ingolstadt

1:3 bei Kiel

Letzte fünf direkte Liga-Duelle:

Fürth-Nürnberg 1:0

Nürnberg-Fürth 1:2

Nürnberg-Fürth 2:1

Fürth-Nürnberg 3:2

Nürnberg-Fürth 0:0

Letzte fünf Liga-Spiele Nürnberg:

3:1 gegen Bochum

6:1 bei Duisburg

0:1 gegen St. Pauli

1:3 bei Aue

2:2 gegen Union Berlin

Voraussichtliche Aufstellungen:

Fürth: Megyeri – Narey, Maloca, Caligiuri, Wittek – Gjasula – Cigerci, Aycicek, Sontheimer, Green – Dursun.

Nürnberg: Bredlow – Valentini, Mühl, Ewerton, Leibold – Erras – Behrens, Löwen – Hufnagel – Werner, Ishak.

Mein Tipp:

Aufgrund der derzeitigen Schwäche Fürths ist die Chance für Nürnberg so gut wie schon lange nicht mehr, beim Erzrivalen zu gewinnen. Letztendlich gelingt es dem Club auch: 2:1 siegt er am Ronhof und beendet eine 20 Jahre lange Durststrecke.

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