In der Hinrunde lieferten beide Teams in Frankfurt ein Spektakel ab: Vedad Ibisevic brachte die Berliner in Führung, die Marco Fabián und Alex Meier noch vor der Pause in ein 2:1 für die Eintracht drehten. Danach waren wieder die Hauptstädter an der Reihe: Erneut Ibisevic und Alexander Esswein stellten die Weichen auf Sieg. Doch Michael Hector traf per Kopf in der letzten Spielminute noch zum 3:3-Endstand.
Nun erhoffen sich die Fans am Samstag ein weiteres Fußball-Fest. Die Statistik spricht dabei für die Heimmannschaft: Von 28 Heimduellen gegen die Eintracht in der Bundesliga gewannen die Berliner 19. Nur sechs Siege gab es für Frankfurt – bei drei Unentschieden. Der letzte Dreier der SGE ist auch schon über sieben Jahre her: Ende November 2009 siegte man mit 3:1 in Berlin. Damals traf bereits Alex Meier.
Hertha: Heimbilanz gegen Frankfurt ausbauen
Auch wenn man die Heimbilanz in der aktuellen Saison zum Maßstab nimmt, ist Hertha Favorit. Neben dem Unentschieden vom Samstag gegen die Bayern holten die Berliner acht Siege aus den weiteren neun Heimspielen. Nur die Partie gegen Werder verlor man im Olympiastadion (0:1). Damit führt man die Heimtabelle gemeinsam mit Leipzig an. 25 ihrer 34 Zähler holten die Herthaner vor eigenem Publikum.
Lange Zeit sah es so aus, als kämen gegen die Bayern noch zwei Heimpunkte hinzu. Denn erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit erzielte Robert Lewandowski den Ausgleich für die Münchner. Dieser späte Ausgleich wurmt die Berliner immer noch. Gleichzeitig freute sich Coach Pal Dardai über die Leistung gegen Bayern, die für das Spiel gegen Frankfurt Hoffnung mache:
„Zunächst muss ich sagen, dass meine Mannschaft überragend gespielt hat. Wir haben auch genug Möglichkeiten gehabt, das zweite Tor zu machen, haben das bei sehr vielen Kontermöglichkeiten aber nicht geschafft.Egal, wir müssen das runterschlucken und gegen Frankfurt gewinnen.“
Frankfurt will endlich wieder siegen
Für Eintracht-Trainer Niko Kovac ist das Spiel im Berliner Olympia-Stadion etwas Besonderes. Der Kroate ist in der deutschen Hauptstadt geboren und spielte für die Hertha zwischen 1991 und 1996 sowie zwischen 2003 und 2006. Doch mit Nostalgie hält er sich nicht lange auf. Stattdessen analysiert er, warum die Eintracht in den letzten beiden Bundesliga-Spielen nicht so entschlossen zu Werke ging wie zuvor. Die Quittung waren die Niederlagen gegen Leverkusen (0:3) und Ingolstadt (0:2).
„Wir sind oben gelandet, weil wir sehr unbequem zu bespielen waren, nur wenige Chancen zugelassen haben, gut gegen den Ball gearbeitet haben und kompakt waren. Das hat sich in den letzten zwei, drei Spielen ein bisschen zum Negativen verändert. Wir lassen zu viel zu und müssen schleunigst wieder dahin kommen, dass wir kompakt stehen. Wenn man zwei oder drei Tore schluckt, wird es schwierig, drei oder vier zu schießen“,
sagt der Coach. Doch Kovac muss in Berlin seine Defensive umbauen. Innenverteidiger Jesus Vallejo zog sich gegen Ingolstadt einen Muskelfaserriss aus und fällt genauso aus wie Verteidigerkollege David Abraham. Er sah nach einem Tritt Rot und ist für zwei Spiele gesperrt. Zu allem Überfluss bekam der defensive Mittelfeldspieler Oscar Mascarell gegen Ingolstadt die zehnte gelbe Karte gezeigt. Auch er muss deshalb in Berlin zuschauen.
Statistik:
Letzte fünf Spiele Hertha BSC:
1:1 gegen FC Bayern (Liga)
0:2 bei Schalke (Liga)
2:3 i.E. bei Dortmund (Pokal)
1:0 gegen Ingolstadt (Liga)
1:2 bei Freiburg (Liga)
Letzte fünf Duelle:
Frankfurt-Hertha 3:3 (Liga)
Hertha-Frankfurt 2:0 (Liga)
Frankfurt-Hertha 1:1 (Liga)
Hertha-Frankfurt 0:0 (Liga)
Frankfurt-Hertha 4:4 (Liga)
Letzte fünf Spiele Frankfurt:
0:2 gegen Ingolstadt (Liga)
0:3 bei Leverkusen (Liga)
2:1 bei Hannover 96 (Pokal)
2:0 gegen Darmstadt (Liga)
1:0 bei Schalke (Liga)
Wett-Tipps:
Hertha gewann 26 der 57 BL-Duelle gegen die Eintracht – einzig gegen den HSV gelangen dem Hauptstadtklub mehr Siege (28). Gegen keinen anderen Bundesligisten erzielten die Berliner so viele Tore wie gegen die SGE (102).
Frankfurt kassierte zuletzt erstmals in dieser Saison 2 Niederlagen in Folge und blieb dabei jeweils ohne eigenen Treffer (0-3 in Leverkusen, 0-2 gegen Ingolstadt).
Voraussichtliche Aufstellungen:
Hertha: Jarstein – Pekarik, Langkamp, Brooks, Plattenhardt – Stark – Haraguchi, Skjelbred, Darida, Kalou – Ibisevic.
Frankfurt: Hradecky – Chandler, Hector, Tawatha, Oczipka – Hasebe, Gacinovic, Barkok, Rebic – Seferovic, Meier.
Meine Prognose:
Die Hertha behält ihren Heimnimbus. Auch gegen die Eintracht, die sich gegenüber den letzten beiden Liga-Spielen verbessert zeigt, reicht es dank Ibisevic & Co. knapp zu einem 2:1.