Auf dem Weg zum Final Four nach Hamburg gibt es am Mittwochabend in Berlin ein Derby: Die Füchse empfangen den SC Magdeburg. Der Sieger darf weiter vom deutschen Pott träumen, der Verlierer kann sich voll auf seine Aufgaben in der Bundesliga und im EHF-Pokal konzentrieren. Aber eigentlich wollen beide so lang es geht auf drei Hochzeiten tanzen.
Das letzte Duell zwischen den Füchsen und den Magdeburgern fand am zweiten Weihnachtsfeiertag statt. Damals lieferten sich die beiden Klubs ein emotionsreiches Duell. Es endete ohne Sieger – 23:23. Naja, so ganz ohne Sieger stimmt natürlich nicht. Denn Berlins Keeper Silvio Heinevetter avancierte zum Matchwinner für die Füchse. Oder zum Retter des einen Punktes. In der Schlussphase entschärfte er den letzten Wurf von Magdeburgs Toptorjäger Robert Weber.
Heißes Derby in Berlin
Alles spitzte sich in diesem Derby auf diesen einen Siebenmeter zu. Nach vorangegangenen 60 intensiven Minuten bekam der SC Magdeburg beim Stand von 23:23 einen Siebenmeter zugesprochen. Die letzte Aktion des Spiels, die ausverkaufte Max-Schmeling-Halle drohte über zu kochen. Robert Weber, eigentlich ein todsicherer Schütze für Magdeburg, nahm sich den Ball. Und scheiterte an Silvio Heinevetter. Für den hatte Füchse-Trainer Velimir Petkovic ein Sonderlob: „Silvio ist zurückgekommen – und zwar genau im richtigen Moment. Er hat heute ein starkes Spiel gemacht und 15 Bälle gehalten, so viele wie in noch keinem Spiel.“ Dabei war die Partie eigentlich bereits zur Halbzeit entschieden. Mit einem Fünf-Tore-Vorsprung gingen die Gäste in der Kabine: 11:16 hieß es aus Sicht der Füchse. Nur noch sieben Tore gönnte also Heinevetter den Magdeburgern in Durchgang zwei. Und dieses Mal?
Final Four für Magdeburg?
Die Pokalgeschichte zwischen den beiden Kontrahenten spricht klar für den SCM. Denn bisher mussten die beiden zweimal im DHB-Pokal gegeneinander ran: 2005 gewann Magdeburg beim damaligen Zweitligisten in der Berliner Max-Schmeling-Halle mit 35:22. Zwei Jahre später schafften dann die Füchse den Sprung in die erste Liga …
Pokal-Phänomen Flensburg
Und zehn Jahre später trafen sich die beiden beim Final Four in Hamburg zum zweiten Mal. Im Halbfinale behielten die Magdeburger erneut die Oberhand, zogen mit einem denkbar knappen 27:26-Erfolg ins Endspiel ein. Welches sie dann übrigens im Siebenmeterwerfen gegen die SG Flensburg-Handewitt verloren. Ein Jahr später hatten die Magdeburger mehr Glück im Finale. Denn dieses Mal gelang ihnen die Revanche gegen die Flensburger. Mit 32:30 holten die Magdeburger den Pott!
Ein Gefühl, dass übrigens auch die Füchse kennen. Denn die standen 2014 im Endspiel. Der Gegner hieß, welch Überraschung, Flensburg-Handewitt. Mit 22:21 gewannen die Füchse. Die Flensburger sind eigentlich Dauergast im Finale des deutschen Handball-Pokals. Von 2011 bis 2017 waren sie stets im Endspiel, gewinnen konnten sie jedoch nur einmal. Nämlich 2015 gegen Magdeburg.
Jetzt ist die Flensburger Pokalserie gerissen. Denn die Füchse warfen die SG bereits im Achtelfinale mit 29:26 aus dem Wettbewerb. Da hatten es die Magdeburger doch erheblich einfacher. Sie setzten sich mit 37:28 bei Zweitliga-Schlusslicht HG Saarlouis durch.
Füchse Berlin
SC Magdeburg
Meine Prognose
In der Liga haben sich die beiden Klubs in dieser Spielzeit bereits zweimal getroffen: 23:23 im Dezember in Berlin. Und Anfang September entführten die Füchse die Bundesliga-Punkte beim 30:26 komplett aus Magdeburg. Aber ins Final Four schafft es der SC Magdeburg. Knapp, aber es reicht, um den Fuchsbau als Sieger zu verlassen. Sechs Spiele in Folge haben die Füchse gewonnen, beim siebten scheitern sie an Magdeburg. Die wiederum bauen ihre Erfolgsserie auf neun Siege aus. Für den Tipp SC Magdeburg gibt es die Quote 3,6.