Ruhpolding: Jeder Fehlschuss kostet eine Minute

Ruhpolding: Jeder Fehlschuss kostet eine Minute

Das Einzel-Rennen der Herren eröffnet den Weltcup in Ruhpolding. 20 Kilometer skaten in der Loipe, dazu 20 Mal ins Schwarze treffen. Welcher Biathlet findet die beste Balance zwischen sicher schießen und schnell laufen?

Mindestens einmal im Jahr macht der Biathlon Halt in Ruhpolding. Dann treffen sich die Weltbesten zum Laufen und Schießen im oberbayrischen Wintersportort. Zum Auftakt absolvieren die Biathleten ein Einzel-Rennen.

Dieser Event gehört mittlerweile zu den eher selten gelaufenen Disziplinen. Anders als bei allen anderen Rennen gibt es beim Einzel keine Strafrunde zu laufen. Demzufolge können Schießfehler also nicht in der Loipe wettgemacht werden. Stattdessen kostet jeder Fehler eine Minute. Die wird sofort auf die Zeit des Athleten draufgeschlagen.

Deswegen ist vor dem Rennen klar: Egal wie schlecht oder wie gut geschossen wird, alle laufen genau 20 Kilometer. Allerdings läuft jeder alleine beim Kampf gegen die Uhr, gestartet wird im Einminutenrhythmus. Viermal gehts zum Schießstand. Dort sind die Vorgaben liegend – stehend – liegend – stehend, jeweils fünf Schüsse.

Das letzte Einzel

Das bisher einzige Einzel-Rennen dieser Saison wurde zum Auftakt am 30. November letztes Jahr in Östersund gelaufen. Hier die besten zehn dieses Events:

Johannes Thingnes Boe/NOR, 0 Fehler, 53:24.5 min,
Quentin Fillon Maillet/FRA, 0, +2:01.0 min,
Martin Fourcade/NOR, 2, +2:14.3 min.
Julian Eberhard/AUT, 1, +2:17.5 min,
Anton Babikov/RUS, 0, +2:20.7 min,
Lukas Hofer/ITA, 2, +2:30.1 min.
Benjamin Weger/SUI, 0, +2:34.1 min,
Andrejs Rastorgujevs/LAT, 2, +2:35.5 min,
Alexander Loginov/RUS, 1, +2:38.1 min,
Klemen Bauer/SLO, 1, +2:42.2 min.

Simon Schempp/GER, 2, +3:28.2 min,
Erik Lesser/GER, 3, +3:34.5 min.

Soviele Minuten dauert in der Regel ein Einzel-Rennen.
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Der letzte Event

Der Norweger JT Boe und der Franzose Fourcade dominieren seit dem Saisonstart in Schweden den Weltcup im Biathlon. Das bewiesen die beiden Kontrahenten auch beim letzten Event in Oberhof, einem Verfolgungsrennen über 12,5 Kilometer:

Martin Fourcade/FRA, 1 Fehler, 32:23.6 min,
Johannes Thingnes Boe/NOR, 3, +6.3 sek,
Tarjei Boe/NOR, 0, +30.9 sek.
Emil Hegle Svendsen/NOR, 1, +1:04.7 min,
Dmytro Pidruchnyi/UKR, 1, +1:16.2 min,
Lukas Hofer/ITA, 2, +1:21.6 min.
Benjamin Weger/SUI, 2, +1:21.8 min,
Michal Krcmar/CZE, 1, +1:21.9 min,
Benedikt Doll/GER, 1, +1:25.9 min,
Arnd Peiffer/GER, 2, +1:28.5 min.

Ruhpolding 2017

Im letzten Winter mussten die Biathleten drei Einzel-Rennen absolvieren. Jedoch standen beim Weltcup in Ruhpolding zwei andere Disziplinen auf dem Programm. Doch dem sechsfachen Gewinner des Gesamtweltcups Martin Fourcade wars egal – er siegte in beiden Events. Sowohl im Sprint über die 10 Kilometer als auch beim Verfolger über 12,5 Kilometer war der 29-jährige Franzose der Schnellste.

Ruhpolding 2017, Sprint
1. Martin Fourcade/FRA
2. Julian Eberhard/AUT
3. Emil Hegle Svendsen/NOR
4. Arnd Peiffer/GER
5. Simon Schempp/GER

Ruhpolding 2017, Verfolger
1. Martin Fourcade/FRA
2. Emil Hegle Svendsen/NOR
3. Michal Krcmar/CZE
4. Anton Shipulin/RUS
5. Arnd Peiffer/GER

Meine Prognose

Der 24-jährige Norweger Johannes Thingnes Boe ist aktuell der einzige, der Superstar Martin Fourcade ärgern kann. Und selbst wenn Boes Bruder Tarjei oder Landsmann Emil Hegle Svendsen mithelfen, Druck auf den Franzosen auszuüben wie zuletzt in Oberhof – Fourcade gewinnt trotzdem. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, das sich beim Streit zwischen Fourcade und den norwegischen Biathleten ein Deutscher klammheimlich an die Spitze des Feldes setzt. Deswegen tippe ich auf das Comeback von Simon Schempp. Die Quote für ihn beträgt 20,00.

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