Das letzte Duell zwischen Südkorea und Mexiko gewannen die Mittelamerikaner. Am 30. Januar 2014 siegten sie in einem Text mit 4:0. Damals traf auch Oribe Peralta, der genauso wie Abwehrspieler Rafael Marquez und Ersatztorwart Alfredo Talavera im mexikanischen WM-Kader steht. Auch im bisher einzigen Aufeinandertreffen bei einer WM behielt el Tri die Oberhand. Im Rahmen der WM 1998 in Frankreich gewann man in der Gruppenphase mit 3:1.
Die anderen drei Pflichtspiele entschied hingegen Südkorea für sich. Im Gold-Cup-Viertelfinale 2002 gewann man mit 4:2 im Elfmeterschießen, in der Confed-Cup-Gruppenphase war man im Jahr zuvor mit 2:1 erfolgreich. Dazu kommt noch ein Sieg in grauer Vorzeit: 5:3 im Achtelfinale der Olympischen Spiele 1948. Zählt man die Freundschaftsspiele zwischen beiden Teams hinzu, ergibt sich jedoch aus koreanischer Sicht eine leicht negative Bilanz: Vier eigenen Siegen stehen sechs Niederlagen gegenüber. Dazu kommen zwei Unentschieden, wobei eines davon das offiziell als Remis gewertete Viertelfinale im Gold Cup 2002 ist.
Südkorea muss punkten
Im ersten Gruppenspiel trafen die Koreaner um Tottenhams Stürmer Son auf Schweden. Bis auf eine Chance für den Augsburger Koo, der kurz nach der Halbzeit ans Außennetz köpfte, blieben sie aber lange blaß. Dass Schweden durch einen Strafstoß mit 1:0 nach 65 Minuten in Führung ging, war folgerichtig. Erst ganz zum Schluss erholten sich die Asiaten von diesem Schock und kamen zu einer guten Ausgleichschance. Doch Hwang köpfte aus neun Metern am Tor vorbei, obwohl er ungedeckt zum Abschluss kam.
Nun müssen die Koreaner unbedingt Mexiko schlagen, wollen sie noch realistische Chancen auf den ersten Einzug in die K.o.-Phase nach der Heim-WM 2002 haben. Bei ihrem Unterfangen wird ihnen aber wohl der Ex-Dortmunder und Ex-Mainzer Park fehlen. Er verletzte sich bereits in der ersten Halbzeit am Oberschenkel und verließ das Spielfeld auf der Trage der Sanitäter. Trainer Shin will nun versuchen, seinen Top-Spieler Son besser zur Geltung zu bringen. Er sagt aber auch, dass die Niederlage gegen Schweden nicht an einer mangelnden Einstellung lag:
„Ich denke, wir wurden im Spiel zu verhalten. Wir wollten dieses Spiel wirklich gewinnen. So gingen die Spieler auf den Platz. Statt einen Spieler herauszustellen, müssen alle Spieler zusammenspielen. Wir müssen die Formation übernehmen, die Tottenham nutzt. Mexiko war gegen Deutschland sehr schnell und geschickt. Ein sehr gutes, hart zu spielendes Team. Sie werden ein starker Gegner sein. Wir werden das Spiel gegen Deutschland analysieren und einen Weg zu finden versuchen, mit dem mexikanischen Team klarzukommen.“
Mexiko ist euphorisch
Ganz anders ist die Ausgangslage für El Tri: Nach dem Auftaktsieg über Deutschland ist die Euphorie groß. Siegt man auch gegen Südkorea, ist der Einzug ins Achtelfinale zum Greifen nah. Gegen den amtierenden Weltmeister zeigte man vor allem in der ersten Halbzeit eine sehr starke Leistung. Immer wieder schaltete man blitzschnell um und stellte die aufgerückte DFB-Elf vor große Probleme. Dass nach 35 Minuten das 1:0 durch Lozano fiel war folgerichtig. Verwunderlich war eher, dass es nicht schon eher viel. In der zweiten Halbzeit vergaben Chicharito & Co. bei Kontern die Entscheidung. Bei der Schlussoffensive der Deutschen war noch mal Zittern angesagt, bis der Sieg feststand. Der ehemalige Leverkusener Chicharito freute sich natürlich über den Sieg, wollte ihm aber nicht zu hohe Bedeutung beimessen.
„Ich denke nicht, dass es historisch ist. Denn: Was hilft es uns, wenn wir gegen Korea und Schweden verlieren und heim nach Mexiko müssen? Wir nehmen das Spiel ruhig hin. Das Ziel ist es, das WM-Finale zu erreichen. Das war ein Schritt, ein wichtiger Schritt und ein Schub an Energie und für das Selbstvertrauen. Es ist die WM. Niemand kommt hierher, um nur das erste Spiel zu gewinnen.“
Interessant wird es sein, wie Mexiko nun mit der Rolle als Favorit umgeht. Denn das sind sie im Spiel gegen Südkorea – spätestens nach dem Sieg über Deutschland. Auch werden die Jungs von Coach Carlos Osorio dieses Mal nicht abwarten und kontern können. Gegen die Koreaner werden sie das Spiel machen müssen. Dabei könnte der Trainer auch ein paar Wechsel an seiner Startelf vornehmen. Osorio ist bekannt, dass er gerne rotiert. Aber der Großteil des siegreichen Deutschland-Teams dürfte trotzdem auch gegen Korea auf dem Platz stehen. Schon allein, weil es vor Selbstbewusstsein nur so strotzt.
Statistiken
Die letzten 5 Spiele
Südkorea
Mexiko
Letzte fünf direkte Duelle:
(2014, Freundschaftsspiel) Mexiko – Südkorea 4:0
(2006, Freundschaftsspiel) Mexiko – Südkorea 0:1
(2002, Gold-Cup-Viertelfinale) Mexiko – Südkorea 2:4 i.E.
(2001, Confed-Cup-Gruppenphase) Südkorea – Mexiko 2:1
(1999, Freundschaftsspiel) Südkorea – Mexiko 1:1
Interessante Fakten:
- Südkorea verlor die letzten 3 WM-Spiele und ist seit 7 WM-Spielen sieglos (5 Niederlagen, 2 Remis).
- Mexiko verlor nur 2 seiner vergangenen 18 WM-Gruppenspiele (9 Siege, 7 Remis).
- Mexiko gewann alle 3 WM-Spiele gegen asiatische Teams, darunter fällt ein 3:1 gegen Südkorea bei der WM 1998.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Südkorea: H.-W. Cho – Y. Lee, H.-S. Jang, Y.-G. Kim, M-W. Kim – S.-Y. Ki – J.-S. Lee, Koo – H.-C. Hwang, Son – S.-W. Kim.
Mexiko: Ochoa – Salcedo, Ayala, Moreno, Gallardo – Herrera, Guardado – Lyun, Vela, Fabian – Chicharito.
Mein Tipp:
Mexiko wird sich schwer tun gegen emsige Koreaner. Aber letztendlich setzen sich die Mexikaner knapp durch – mit dem für diese WM typischen 1:0. Dafür gibt es die Quote 4,25.