Ein Jahr lang mussten die Moskauer Fußballfans auf das Derby zwischen Dynamo und Spartak verzichten. Nach einer schwachen Saison 2015/16 verabschiedete sich Dynamo erstmals in der Vereinsgeschichte in die 2. Liga. Lange wollte sich der elffache Sowjet-Meister aber nicht im Unterhaus aufhalten. Bereits sieben Spieltage vor Schluss stand der Wiederaufstieg fest. Dynamo war der Konkurrenz klar überlegen. Jetzt will man auch in der Premier Liga wieder angreifen und dem Titelverteidiger gleich am 1. Spieltag ein Bein stellen.
Erster Heimsieg seit neun Jahren?
Für die Dynamo-Fans wäre das eine echte Genugtuung. Sechsmal in Folge ging man gegen Spartak nun schon als Verlierer vom Feld. Der letzte Heimsieg ist schon neun Jahre her. Seit Gründung der russischen Liga wurden überhaupt erst acht Siege in 48 Spielen geholt. Einen Klassenunterschied gibt es zwar diesmal nicht mehr, doch als Aufsteiger ist es wenig verwunderlich dass sich Dynamo auch am Dienstag wieder mit der Rolle des Außenseiters zufriedengeben muss. Die ODDSET-Quoten machen das deutlich. Dynamo kommt auf eine Siegquote von 3,10, Spartak auf 1,85.
Trotzdem ist man bei Dynamo zuversichtlich, im Derby gegen den Meister mithalten zu können. Dazu darf man bloß nicht den Fehler machen, wie wild nach vorne zu stürmen. Spartak blieb in den letzten sieben Pflichtspielen nur einmal ohne eigenen Treffer, und das war am letzten Spieltag der vergangenen Saison, als man schon als Meister feststand. Je länger Dynamo kein Gegentor zulässt, umso mehr wird Spartak riskieren. Schließlich haben die härtesten Rivalen im Titelkampf, ZSKA und Zenit, bereits vorgelegt und drei Punkte eingefahren. Der Titelverteidiger will nicht schon nach dem ersten Spieltag hinterherlaufen. Dynamo hingegen könnte mit einem Unentschieden weit besser leben. Das wäre bei einer Quote von 3,00 auch ein interessanter Tipp.
Wieder Spartak-Dominanz in der Liga?
Dass Spartak mit tiefstehenden Gegnern Probleme hat, offenbarte schon das Supercup-Finale gegen Lokomotive. Erst in der Verlängerung setzte sich der Meister mit 2:1 durch. Nach 90 Minuten stand es immer noch 0:0. Im Vorfeld war man aber genauso favorisiert wie gegen Dynamo. Damit hinten die Null steht, haben die Gastgeber übrigens den Stuttgarter Toni Sunjic geholt. Der Bosnier kann mit der Erfahrung von 19 Bundesliga- und 28 Länderspielen punkten. Offensiv sollen bei Dynamo Neuzugang Wanderson und der fest von ZSKA verpflichtete Kirill Panchenko für Tore sorgen. Letzter war vergangene Saison mit 24 Treffern Torschützenkönig in der 2. Liga.
Spartak wird das nur begrenzt beeindrucken. Die Gäste haben die vergangene Saison souverän mit sieben Punkten Vorsprung auf ZSKA gewonnen und somit die erste Meisterschaft seit 16 Jahren gefeiert. Mehr als verdient. In 22 von 30 Spielen holten sie drei Zähler. Nur an sechs Spieltagen standen die Hauptstädter nicht an der Tabellenspitze.
Kaum Neuzugänge beim Meister
Die Mannschaft funktioniert so gut, dass man sich gerade erst zum Supercupsieger machte. Dazu brauchte es nicht einmal viele Transfers im Sommer. Nur Abwehrspieler Marko Petkovic wurde von Roter Stern Belgrad dazugeholt. Ansonsten vertraut Trainer Massimo Carrera wieder auf denselben Stamm. Darunter auch Quincy Promes, der in der abgelaufenen Saison zwölf Tore zum Titel beisteuerte.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob das Spiel mit zwei so treffsicheren Spielern wie Promes und Panchenko tatsächlich mit unter 2,5 Toren endet. Laut Statistik eher nicht. Das traf nur auf zwei der letzten acht Vergleiche zu. Von daher sind mehr als 2,5 Treffer mit 1,70 vielleicht wieder ein sicherer Tipp. Beide Mannschaften haben im gleichen Zeitraum übrigens fünfmal getroffen. Bleibt das so, gibt es 1,55.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Dynamo:
U 1:1 Tula (Test)
S 6:0 KS Kukesi (Test)
S 3:1 Rastgrad (Test)
S 7:1 Bayern München II (Test)
S 1:0 Qarabag (Test)
Spartak:
S 2:1 n.V. Lokomotive (Supercup)
U 1:1 Belupo (Test)
S 3:2 Vozdovac (Test)
S 2:1 Chertanovo (Test)
N 0:3 Tula (Liga)
Der direkte Vergleich (Liga):
8 Siege Dynamo, 16 Unentschieden, 24 Siege Spartak
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Dynamo: Shunin – Kozlov, Rykov, Holmen, Morozov – Zotov, Sapeta – Katrich, Panchenko, Ionov – Wanderson
Spartak: Rebrov – Eshchenko, Jikia, Bocchetti, Kombarov – Fernando, Glushakov – Promes, Popov, Ze Luis – Luiz Adriano
Mein Tipp:
Wie schon im Supercup sehe ich Spartak klar im Vorteil und glaube auch an einen sieg des Titelverteidigers. Dinamo ist noch nicht so weit, um mit dem Spitzenmannschaften der russischen Liga mithalten zu können. Ich denke, es wird eine einseitige Angelegenheit mit einem 3:1-Erfolg für Spartak. Vier Tore oder mehr bringen dabei eine Quote von 2,85. Ein Spartak-Sieg mit einem Handicap von 1:0: 3,40.