In La Liga thront der spanische Rekordmeister Real (32 Titel) derzeit mit 27 Punkten an der Tabellenspitze. Atlético verlor zuletzt bei Real Sociedad San Sebastián 0:2 und rangiert mit sechs Punkten Rückstand auf Tabellenplatz vier.
Doch mit einem Heimsieg am Samstag (20:45 Uhr) über den Stadtrivalen aus dem Madrider Norden könnte man bis auf drei Punkte an die Königlichen herankommen. Das weiß auch Kapitän Gabi:
Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir können mittlerweile mit ihnen mithalten und wenn wir sie am Samstag schlagen, sind wir zurück im Rennen.
Die Ergebnisse der jüngsten Liga-Duelle sprechen dabei für das Team des argentinischen Trainers Diego Simeone: Seit dreieinhalb Jahren und sechs Spielen sind seine Jungs gegen Real in der Liga ungeschlagen. Dabei gab es vier Siege und zwei Remis.
In dieser Zeit behielten die Weißen hingegen in der Champions League stets die Oberhand über die Nachbarn aus dem Süden der spanischen Hauptstadt: Die Endspiele 2014 und 2016 gewann man nach Verlängerung (4:1) bzw. Elfmeterschießen (6:4). Und im Viertelfinale der Saison 2014/15 setzte sich das weiße Ballett mit 0:0 bzw. 1:0 durch.
Atletico: Hoffen auf Griezmann
Die „Matratzenmacher“ (Colchoneros), wie Atléticos Spieler wegen der rot-weiß gestreiften Trikots, die der Farbgebung von früher in Spanien weit verbreiteten Matratzen ähneln, setzen dabei ganz auf ihre Heimstärke: Vier von fünf Liga-Spielen im Vicente Calderón gewannen die Rot-Weißen in der Saison, nur beim 1:1 zum Auftakt gegen Deportivo Alaves gab man Punkte ab. Dabei erzielte „Atleti“ 18 Treffer und kassierte nur vier Tore.
Auswärts dagegen verlor die Truppe von Diego Simeone zuletzt nicht nur bei Real Sociedad, sondern auch beim FC Sevilla (0:1). Gut für Atlético, dass Diego Godín und Co. nun gegen Real Madrid zuhause vor 50.000 frenetischen Fans spielen dürfen.
Dreh- und Angelpunkt bei den Rot-Weißen, die seit dem Amtsantritt von Simeone auf eine starke Defensive und überfallartige Konter setzen, ist der Franzose Antoine Griezmann. Der Stürmer wurde nicht nur zum besten Spieler der EM 2016, sondern auch der vergangenen Saison in der Primera División gewählt. In der Liga ist er mit sechs Treffern bester Atlético-Torschütze.
Doch ob der quirlige Südfranzose spielen kann, ist noch nicht sicher. Denn vom WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden (2:1) kehrte er mit einer Fußprellung nach Madrid zurück. Der Spieler selbst zeigt sich optimistisch, gegen Real auflaufen zu können:
„Es ist nicht allzu schlimm. Aber ich muss morgens, nachmittags und abends daran arbeiten.“
Real Madrid muss ohne Toni Kroos antreten
Definitiv verpassen wird das Spiel hingegen Reals Stratege Toni Kroos. Im letzten Liga-Spiel gegen Leganés (3:0) zog sich der Mecklenburger einen Haarriss im Mittelfußknochen des rechten Fußes zu. Deshalb musste er schon die beiden DFB-Länderspiele gegen San Marino und Italien sausen lassen. Bei Real fürchtet man sogar, dass Kroos bis Jahresende ausfallen könnte.
Anstelle von Kroos könnte der spanische Nationalspieler Isco von Beginn an auflaufen. Oder der Kolumbianer James Rodriguez, der von der Entdeckung der WM 2014 nun unter Trainer Zinedine Zidane zum Edelreservisten geworden ist, bekommt eine Chance.
Angeschlagen sind bei Real auch Kapitän Sergio Ramos, Verteidigerkollege Pepe, Stürmer Karim Benzema und die defensiven Mittelfeldspieler Casemiro und Mateo Kovacic. Ob sie alle rechtzeitig fit werden, ist fraglich.
Immerhin ist Luka Modric wieder an Bord. Gegen Leganés und im Heimspiel Kroatiens gegen Island wurde er eingewechselt. Bei Atlético will der Kroate, mit dem Toni Kroos normalerweise ein kongeniales Paar im Spielaufbau Reals bildet, unbedingt wieder von Beginn an auflaufen:
„Ich bin bereit für das Derby. Ob für 90 Minuten, das werden wir sehen.“
Voraussichtliche Aufstellungen:
Atlético Madrid: Oblak – Juanfran, Godín, Savic, Felipe Luis – Gabi, Koke, Saul Niguez, Ferreira-Carrasco – Griezmann, Gameiro.
Real Madrid: Navas – Carvajal, Ramos, Varane, Marcelo – Kovacic, Modric, Isco – Bale, Benzema, Ronaldo.
Mein Tipp:
Antoine Griezmann schafft es, rechtzeitig für das „derbi madrileño“ fit zu werden. Real Madrid gelingt es ohne die angeschlagenen bzw. verletzten Casemiro und Toni Kroos nicht, die schnellen Konter des Stadtrivalen zu unterbinden. Deshalb siegt Atlético zuhause gegen Real Madrid knapp mit 2:1.