Sechs Mal in Folge Europameister – logisch, dass Deutschland als Favorit ins EM-Turnier startet. Doch gleich zum Auftakt mussten die DFB-Mädels feststellen, dass die Titelverteidigung kein Selbstläufer wird. 0:0 gegen Schweden. Dass hatte es zuvor noch nie gegeben. Denn zuletzt wurden die Wikingerinnen in wichtigen Spielen immer geschlagen. Egal ob Olympische Spiele, Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft, stets jubelten am Ende immer die deutschen Frauen.
Der Favorit wackelt? Nein!
Mit einem torlosen Unentschieden ist Deutschland auch 2013 in Schweden in die EM gestartet. Damals hieß der Gegner Niederlande. Am Ende holten die deutschen Frauen bekanntlich den EM-Titel. Deswegen muss man auch jetzt nicht nervös werden. Wir sollten wie Verteidigerin Babett Peter das positive des Spiels sehen: Hinten steht die Null!
Gegen so eine Top-Mannschaft wie Schweden kein Gegentor zu bekommen, ist immer gut. Das war auch unsere Zielsetzung. Die haben wir erfüllt und sind darüber natürlich glücklich,
erklärte Deutschlands erfahrene Innenverteidigerin nach dem Match. Hier das Spiel im Schnelldurchgang:
Favorit gegen Italien
Die Frauen vom Stiefel sind überraschend mit einer Niederlage ins Turnier gestartet. Beim 1:2 gegen Russland konnten die Italienerinnen immerhin etwas schaffen, was Deutschland verwehrt wurde. Sie erzielten ein Tor. Allerdings war Ilaria Mauros Treffer in der 88. Minute eher nur noch Ergebniskosmetik. Das Tor lässt sie jedoch optimistisch in die kommenden Aufgaben gehen:
Wir wissen, das Deutschland und Schweden die stärksten Teams in unserer Gruppe sind. Aber wir werden kämpfen und versuchen, gegen Deutschland zu gewinnen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen kann,
erklärte die Torschützin nach der Startniederlage. Wahrscheinlich haben Mauro die vielen vergebenen Chancen in den Schlussminuten Mut für die nächsten Gruppenspiele gegeben. Aber der allein wird kaum reichen gegen Favorit Deutschland.
Die aktuelle Form
Deutschland
U 0:0 Schweden (EM)
S 3:1 Brasilien (INFS)
S 2:1 Kanada (INFS)
S 1:0 England (SB-Cup)
U 0:0 Frankreich (SB-Cup)
Italien
N 1:2 Russland (EM)
U 1:1 England (INFS)
S 6:2 Tschechien (ITZ)
N 0:6 Schweiz (ITZ)
N 1:4 Belgien (ITZ)
Al-Cup: Algarve-Cup in Portugal; INFS: Internationales Freundschaftsspiel; ITZ: Internationales Turnier auf Zypern; SB-Cup: SheBelieves-Cup in den USA.
Deutsche Bilanz gegen Italien
Bisher haben die beiden Teams 26 Mal gegeneinander gespielt. 14 Mal gewann Deutschland, 4 Mal Italien. 8 Mal trennte man sich Unentschieden.
Die letzten 10 Duelle (aus deut. Sicht)
Bis 2013 haben sich die deutschen und italienischen Frauen beinahe im Zwei-Jahres-Rhythmus duelliert: 2013 gewannen die DFB-Mädels bei der EM 1:0, 2011 siegten sie im Testspiel 5:0.
2009 gab es mal wieder einen deutschen EM-Sieg, damals mit 2:1. 2007 feierten die Italienerinnen für lange Zeit den letzten Sieg. In einem Freundschaftskick siegten sie 1:0 – als Revanche für die 0:5-Klatsche im Test ein Jahr zuvor.
Auch bei der EM 2005 hatten die Italienerinnen nichts zu lachen: 4:0 für Deutschland. Davor gab es 2004 und 2001 zwei knappe Testsiege – jeweils 1:0 für unsere Frauen. Ein Jahr davor setzten sich die DFB-Frauen deutlich mit 3:0 in der EM-Quali durch. Nachdem man sich 1999 im Hinspiel torreich 4:4 getrennt hatte.
So könnten sie starten
Deutschland: Schult – Blässe, Peter, Henning, Simon – Demann – Magull, Marozsán, Däbritz – Mittag, Islacker.
Italien: Marchitelli – Gama, Salvai, Linari, Bartoli – Guagni, Stracchi, Giugliano, Carissimi – Gabbiadini, Mauro.
Meine Prognose
Die deutschen Damen haben keine Angst vor Italien. Sie werden einen deutlichen Sieg einfahren. Und damit zeigen, dass sie zurecht der größte Favorit auf den EM-Titel sind. Ich bin mir sicher, dass hinten wieder die Null steht. Quote 1,55 für den Tipp Nein bei beide treffen.
Weil ich den deutschen Frauen mindestens drei Tore zutraue, ist der Tipp mehr als 2,5 Tore richtig. Quote 1,35.
Außerdem gewinnen sie auch mit dem Handicap 0:1 – Quote 1,4.