Eigentlich kann der FC Schalke schon so gut wie sicher mit dem Achtelfinale der Europa League planen. Einen 3:0-Vorsprung aus dem Auswärtsspiel in Saloniki werden sich die Gelsenkirchener kaum mehr nehmen lassen. Noch sind die Schalker aber nicht durch. Schon in den vergangenen vier Jahren mussten sie in Europa jeweils nach der Winterpause die Segel streichen. Auch in der Gruppenphase, als sie schon sicher für die Zwischenrunde qualifiziert waren, kassierten sie mit dem 0:2 in Salzburg die erste Niederlage im Wettbewerb.
PAOK hat noch Hoffnung
Ein Spiel mit angezogener Handbremse wird wohl auch diesmal nicht reichen. Sollten die Griechen in Führung gehen, könnte es nochmal ein richtig spannender Europapokalabend werden. Dass die Gäste auch kicken können, haben sie mit dem 3:2-Erfolg in der Gruppenphase beim AC Florenz schon bewiesen. Inklusive Playoffs haben sie im laufenden Wettbewerb sogar drei von vier Spielen in fremden Stadien gewonnen.
PAOK-Trainer Vladimir Ivic kündigte den Schalkern bereits einen harten Kampf an: „Im Fußball ist immer alles möglich. Wir wissen, dass wir keine gute Ausgangsposition im Rückspiel haben. Trotzdem geben wir alles, um das Beste zu erreichen.“
Das könnte aber wieder nicht genug sein, um erstmals im Frühjahr ein Europapokalspiel zu gewinnen. Bisher versuchte es Saloniki achtmal, kam dabei aber lediglich zu drei Unentschieden in UEFA-Wettbewerben. Fünf Spiele haben sie verloren. Auch die Bilanz gegen deutsche Mannschaften ist ausbaufähig. Nach zehn Spielen stehen zwei Siege, vier Unentschieden und vier Niederlagen in der Statistik der Griechen.
Schalke mit dem Hunter?
Immerhin konnten sie sich in der Liga wieder etwas Selbstvertrauen holen. Am vergangenen Wochenende gewann PAOK mit 4:0 gegen AE Veria. Schalke musste sich mit einem 1:1-Unentschieden beim 1.FC Köln zufriedengeben. Königsblau ist aber seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen.
Ob Schalke-Trainer Markus Weinzierl am Mittwoch in Bestbesetzung spielen wird, bleibt abzuwarten. Sämtliche Profis stehen dem ehemaligen Augsburger zur Verfügung. Vielleicht darf Klaas-Jan Huntelaar diesmal von Beginn an ran. Der Niederländer erzielte mit dem 2:0 im Hinspiel nach seiner Einwechselung das 50. Europapokaltor seiner Karriere. Gegen Köln saß er zuletzt nur auf der Bank. Gegen PAOK wäre es eine gute Gelegenheit, ihm nach langer Verletzungspause weitere Spielpraxis zu verschaffen. Max Meyer wurde ebenfalls eingewechselt und erzielte ein Tor. Der Mittelfeldspieler hat die Marschrichtung für Mittwoch bereits vorgegeben. Die Leistung aus dem Hinspiel müsse man unbedingt bestätigen, „dann kommen wir auch weiter“.
Bisher hat Schalke gegen griechische Klubs sechs Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen eingefahren. Im Jahr 2012 haben sie zuletzt das Achtelfinale erreicht. Bei PAOK ist es schon etwas länger her. In der Saison 1973/74 feierten sie mit dem Viertelfinal-Einzug im Europapokal der Pokalsieger ihren bislang größten internationalen Erfolg. 2013/14 standen sie letztmals in der Zwischenrunde der Europa League. Damals war aber ohne eigenes Tor gegen Benfica Endstation. Dies könnte sich nun auf Schalke wiederholen.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Schalke:
U 1:1 Köln (Liga)
S 3:0 PAOK (EL)
S 2:0 Hertha BSC (Liga)
S 4:1 Sandhausen (Pokal)
U 1:1 FC Bayern (Liga)
PAOK:
S 4:0 AE Veria (Liga)
N 0:3 Schalke (EL)
U 0:0 Xanthi (Liga)
S 2:1 Xanthi (Pokal)
S 3:2 Tripolis (Liga)
Head-to-Head-Statistik:
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Schalke: Fährmann – Höwedes, Kehrer, Badstuber – Geis – Konoplyanka, Aogo, M. Meyer, Kolasinac – Huntelaar, Choupo-Moting
PAOK: Glykos – Kitsiou, J. A. Crespo, Malezas, Deligiannidis – Harisis, Shakhov – Warda, Biseswar, Pedro Henrique – Mystakidis
Mein Tipp:
Schalke wird sich den Vorsprung aus dem Hinspiel nicht mehr nehmen lassen. Auch am Mittwochabend werden sie PAOK die Grenzen aufzeigen und sich mit einem weiteren Sieg für das Achtelfinale qualifizieren. Diesmal gewinnen die Gelsenkirchener mit 2:0.