„Wichtig ist, dass wir gewonnen haben. Jetzt muss uns Porto erst einmal schlagen“, sagte Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes bei RTL nach dem Hinspiel. „Es wäre wichtig gewesen, im Europapokal zu Hause zu Null zu spielen, aber wir haben auch alle Möglichkeiten, in Porto zu treffen“.
Zwei wichtige Leistungsträger werden den Rheinländern in Portugals Norden auf jeden Fall fehlen: Kapitän und Toptorschütze Kevin Volland fällt wegen eines Syndesmoseband-Risses im linken Sprunggelenk für lange Zeit aus, Mittelfeldabräumer Charles Aranguiz kurzfristig wegen Grippe. Zudem kann es sein, dass auch der wieselflinke Angreifer Charles Diaby die Reise nicht antreten wird: Seine Frau erwartet Nachwuchs, schon zuletzt beim 2:0 gegen Augsburg kam Diabys Einsatz nur kurzfristig zustande.
Beim selten gefährdeten Ligasieg über die bayerischen Schwaben bewies Kai Havertz Leaderqualitäten und spielte stark auf – zusammen mit Nadiem Amiri, Moussa Diaby (sofern einsatzfähig) und Lucas Alario soll der Jungstar auch in Porto den Ausfall von Volland in der Offensive schultern. Führt Neu-Kapitän Havertz seine Elf ins Achtelfinale?
FC Porto gegen Bayer 04 Leverkusen im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:55 Uhr bei DAZN.
Bayer: "Antennen sind ausgefahren" – Leistungssteigerung von Alario?
Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler fliegt zwar „grundsätzlich mit einem guten Gefühl“ nach Porto, warnt aber auch: „Unsere Antennen sind nach dem 2:1 im Hinspiel ausgefahren – das ist ein gefährliches Ergebnis. Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch: Porto wird nach vorne spielen, wir wollen dagegenhalten“.
Eine Leistungssteigerung erhofft man sich bei Leverkusen von Lucas Alario, der gegen Augsburg als zentraler Stürmer blass blieb. Im defensiven Mittelfeld hat Bayer-Coach Peter Bosz mit Julian Baumgartlinger eine gute Alternative, um den Ausfall von Aranguiz zu kompensieren. Will Bosz offensiver agieren, stünden als Ersatz Exequiel Palacios und Kerem Demirbay bereit.
Hält Bayers Defensive Portos erwartetem Angriffswirbel stand?
Interessant dürfte sein, ob Porto gleich von Beginn an voll auf Angriff spielt. Hier ist Leverkusens Defensive gefragt. Doch nach wettbewerbsübergreifend fünf Siegen in Serie und nurmehr einem Gegentor in den letzten beiden Partien (eben gegen Porto) sollte das entsprechende Selbstvertrauen da sein.
Zumal sich in der Abwehr ein Winterzugang immer besser zurechtfindet: Edmond Tapsoba. Der 20-Jährige zeigte unter anderem gegen Augsburg eine starke Leistung. Und im portugiesischen Fußball kennt sich Tapsoba bestens aus, kickte er doch vor seinem Wechsel für Vitoria Guimares in der Primeira Liga.
Der FC Porto kann zuhause immerhin auf eine Serie von vier Siegen bauen. In der Liga gewann der Europa-League-Gewinner von 2010/11 insgesamt sieben von acht Partien im noch jungen Kalenderjahr.
Fakten zum Spiel:
- Porto gewann zehn der 17 Heimspiele in UEFA-Vereinswettbewerben gegen deutsche Teams.
- Leverkusens Bilanz in Portugal: 2 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen. Nur eines dieser Spiele fand nicht in Lissabon statt. Die beiden Siege gab es gegen Sporting.
- Portos Heimbilanz in der UEFA Europa League (inklusive Qualifikation): 10 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen. Im Sechzehntelfinale gab es noch nie einen Sieg im Estádio do Dragão. Alle drei Niederlagen gab es in eben dieser Runde.
- Leverkusens Bilanz in den vier bisherigen Auftritten im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League: 2 Siege, 2 Niederlagen. Die Auswärtsbilanz in dieser Runde: 2 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage.
- Leverkusen hat eine ausgezeichnete Bilanz in UEFA-Duellen nach Hinspiel-Siegen im eigenen Stadion. In elf von zwölf Fällen erreichte die Werkself anschließend die nächste Runde.
Voraussichtliche Aufstellungen
FC Porto
Marchesin
Alex Telles, Marcano, Mbemba, Corona
Sérgio Oliveira, Nakajima, Uribe, Luis Díaz
Soares, Marega
Bayer 04 Leverkusen
Hradecky
Tah, S. Bender, Tapsoba
L. Bender, Baumgartlinger, Amiri, Sinkgraven
Havertz, Diaby
Alario