Im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Werder Bremen wird am Mittwochabend der letzte Halbfinal-Teilnehmer im DFB Pokal ermittelt. Die Hessen konnten den Pokal schon fünfmal gewinnen, die Bremer durften sich sogar schon sechsmal in die Siegerliste eintragen. In der Hinrunde der Bundesliga trennten sich die beiden Klubs in Frankfurt mit einem 2:2-Unentschieden. Ob auch diesmal wieder ein offener Schlagabtausch zu erwarten ist? Die Gastgeber kämpfen mit der Dreifachbelastung nach wie vor um die nötige Konstanz. Bremen ist in der Bundesliga schwach, konnte dafür im Pokal überzeugen. Einen klaren Favoriten gibt es nicht. Eigentlich ist alles angerichtet für einen packenden Pokalabend in der Commerzbank-Arena. Anstoß ist um 20:45 Uhr.
Frankfurt - Bremen im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:45 Uhr im Ersten und bei Sky.
Frankfurt will Wiedergutmachung
Die Frankfurter haben ihren Ruf als Pokalmannschaft in dieser Saison wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es winkt zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren der Einzug ins Halbfinale des DFB Pokals. Zudem sind die Hessen in der Europa League wieder voll auf Kurs. Eigentlich gibt es keinen Grund, sich zu beklagen. Wären da nicht die teils durchwachsenen Leistungen in der Liga. Auswärts ist die Eintracht mit nur sieben Zählern das schwächste Team der Bundesliga. Daheim spielt man die Gegner teilweise an die Wand. Das mussten schon die Bayern (5:1) und Leipzig (2:0 und 3:1) am eigenen Leib erfahren. Dann folgen aber wieder so unterirdische Auftritte wie zuletzt beim 1:2 gegen Union Berlin. Der Heimvorteil ist auch diesmal wieder ein entscheidender Faktor. Ausschlaggebend wird dies jedoch nicht sein.
Frankfurt fehlt es oftmals an der nötigen Konstanz. Von den letzten vier Pflichtspielen wurde wieder nur eines gewonnen. Auch in der Hinrunde kam man gegen die Bremer im eigenen Stadion nicht über ein 2:2 hinaus. Überhaupt hat die Eintracht nur eines der letzten sechs Spiele gegen die Jungs von der Weser gewonnen. Mit einer starken Offensive könnten die Frankfurter die Bilanz am Mittwochabend wieder etwas aufbessern. Bremen stellt mit 53 Gegentoren die schwächste Defensive der Liga. Frankfurt blieb im neuen Jahr in neun Pflichtspielen nur gegen Dortmund (0:5) ohne eigenen Treffer. Die Chancen stehen also durchaus gut, sich nach der Heimpleite gegen Union mit einem Sieg zurückzumelden.
Fakten zum Spiel:
- Frankfurt hat im neuen Jahr fünf von neun Pflichtspielen gewonnen (2 Unentschieden, 2 Niederlagen).
- Bremen kommt auf zwei Siege in sieben Pflichtspielen (5 Niederlagen).
- Die Bremer stellen mit 53 Gegentoren die schwächste Defensive der Liga.
- Frankfurt hat nur eines der letzten sechs Spiele gegen Bremen gewonnen (3 Unentschieden, 2 Niederlagen).
- In vier Pokal-Vergleichen kamen die Frankfurter dreimal weiter.
Werder im Pokal eine Wundertüte
Neun Niederlagen aus den letzten zehn Ligaspielen, magere 17 Punkte auf dem Konto und wie schon angesprochen die schwächste Defensive der Liga. Da hätte manch ein Verein den Trainer schon vor die Tür gesetzt. Nicht so beim SV Werder. Das Vertrauen in Florian Kohfeldt ist nach wie vor ungebrochen, wenngleich den Bremern der zweite Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte droht. Noch ist es allerdings nicht soweit und dass es bei Werder auch anders geht, zeigten die bisherigen Leistungen im Pokal. Das 6:1 zum Auftakt gegen Delmenhorst war natürlich Pflicht, doch auch gegen den starken Zweitligist aus Heidenheim muss man erst einmal mit 4:1 gewinnen. Das Highlight folgte dann im Achtelfinale mit dem 3:2-Heimsieg bei Borussia Dortmund. Verlernt hat man das Fußballspielen an der Weser also noch lange nicht.
Das sollten auch die Frankfurter im Hinterkopf haben. Denn trotz der prekären Lage in der Liga wird Werder am Mittwoch keine Leistungsträger schonen. Obwohl der Fokus derzeit klar auf dem Abstiegskampf liegt, kann so ein Erfolgserlebnis im Pokal auch neue Kräfte freisetzen. Genau darauf hofft man am Mittwoch wieder in Bremen. Dass das ursprünglich für vergangenes Wochenende angesetzte Spiel gegen die Eintracht in der Liga nicht stattfinden konnte, gilt als zusätzlicher Anreiz, denn zufrieden war man mit diesem Entschluss der DFL nicht. Das stellte Trainer Kohfeldt noch einmal klar:
Wir wollen es allen zeigen, das ist klar. Die Hauptmotivation ziehen wir aus dieser nachteiligen Entscheidung.
Voraussichtliche Aufstellungen
Frankfurt
Trapp
Toure, Abraham, Hinteregger, Ndicka
Sow, Hasebe, Rode
Kamada, Kostic
Silva
Bremen
Pavlenka
Veljkovic, Toprak, Moisander
Gebre Selassie, Eggestein, Klaassen, Augustinsson
Bittencourt, Selke, Rashica