Im November vergangenen Jahres siegte Eintracht Frankfurt mit 2:1 gegen Dortmund. Szabolcs Huszti und Haris Seferovic trafen für die SGE, Pierre-Emerick Aubameyang glich zwischenzeitlich aus. Im Rückspiel im April behielt der BVB hingegen zuhause mit 3:1 die Oberhand. Wiederum Aubameyang, der mit 31 Treffern Bundesliga-Torschützenkönig wurde, Marco Reus und Sokratis waren dabei für Dortmund erfolgreich. Auf Seiten der Frankfurter netzte Marco Fabián.
Im Pokal trafen beide Vereine bisher vier Mal aufeinander – beide Teams setzten sich je zwei Mal durch. Allerdings sind die Frankfurter Erfolge etwas länger her: 1968/69 gewann man in der ersten Runde 6:2, zehn Jahre später im Achtelfinale mit 3:1. Der BVB siegte 2007/08 in der zweiten Runde mit 2:1 und 2013/14 im Viertelfinale mit 1:0 – beide Male erreichte Dortmund das Finale und verlor es gegen den FC Bayern.
Frankfurt will Sensation schaffen
Die Eintracht hat die schlechteste Rückrunde aller 18 Bundesligisten gespielt. Nur 13 Punkte in 17 Partien sorgten dafür, dass man die Liga nach einer tollen Hinserie nur auf Platz 11 abschloss. Doch diese Bilanz trübt die Vorfreude der Frankfurter auf das erste Pokalendspiel seit 2006 nicht.
Damals verlor man gegen den großen Favoriten Bayern München mit 0:1. Auch dieses Mal ist man krasser Außenseiter gegen den BVB. Trotzdem ist Abwehrmann Timothy Chandler von seinem Team überzeugt:
„Wir wollen da ein geiles, geiles Spiel machen. Der Glaube an die Sensation ist sehr groß, wir können Geschichte schreiben.“
Hoffnung macht der Eintracht dabei, dass die Langzeitverletzten Alex Meier und Jesus Vallejo wieder zur Verfügung stehen. Letzterer schoss im letzten Saisonspiel gegen RB Leipzig nach seiner Einwechslung das 1:2. Danny Blum gelang sogar der Ausgleich, so dass die Eintracht mit einem guten Gefühl ins Pokalfinale gehen kann. Für Frankfurt wäre es der fünfte Pokalsieg und der erste seit 1988.
Borussia Dortmund geht mit breiter Brust ins Finale
Auch die Borussia geht mit Rückenwind in die Partie: Am vergangenen Wochenende schaffte man ein 4:3 zuhause gegen Werder Bremen und qualifizierte sich direkt für die Champions League. Dabei erlebte man aber eine Achterbahn der Gefühle. Einen 0:1 Rückstand bogen Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang zwar noch vor der Pause in ein 2:1 um. Doch dann drehte wiederum Bremen die Partie. Zum Schluss schossen Reus und Aubameyang mit ihren verwandelten Elfmetern schließlich doch noch den Sieg heraus.
Jetzt möchte der BVB in Berlin nachlagen und seinen ersten wichtigen Titel seit dem Cupsieg 2012 holen. Dazwischen verlor man das Champions-League-Finale 2013 sowie in den vergangenen drei Jahren das Pokalfinale. Doch Marco Reus warnt vor dem Gegner am Samstag:
„Frankfurt ist ein sehr unbequemes Team, das sehr schwer zu spielen ist. Wir alle werden aber bereit sein. Wir wollen den Pott holen!“
Fehlen wird dem BVB neben den langzeitverletzten Mario Götze und Julian Weigl wohl auch Kapitän Marcel Schmelzer, der sich beim Aufwärmen vor dem Bremen-Spiel verletzte. Für ihn dürfte erneut Erik Durm zum Einsatz kommen. Mit einem Sieg würde sein Team den Pokal zum vierten Mal holen und damit mit Eintracht Frankfurt gleichziehen.
Statistiken:
Wett-Tipps:
- Der BVB gewann 44 der 92 Pflichtspielduelle gegen die Eintracht (16 Remis, 32 Niederlagen) – nur gegen Werder Bremen feierten die Dortmunder mehr Siege (45).
- Dortmund steht zum 9. Mal im Finale und holte 3-mal den Titel (1965, 1989 und 2012). In den letzten 3 Saisons unterlag der BVB jeweils im Endspiel – das war keinem Team zuvor in 3 Jahren in Folge passiert.
- Die Eintracht schoss auf dem Weg ins Finale nur 5 Tore (exkl. Elfmeterschießen). Mit so wenigen Toren schaffte es seit Gründung der Bundesliga kein Team ins Finale (vor 1963 wurde der Pokal teils mit weniger Runden ausgetragen).
Voraussichtliche Aufstellungen:
Frankfurt: Hradecky – Hector, Abraham, Oczipka – Chandler, Gacinovic, Medojevic, Tawatha – Hrgota, Meier, Fabián.
Dortmund: Bürki – Ginter, Sokratis, Bartra – Durm, Sahin, Guerreiro – Dembele, Kagawa – Aubameyang, Reus.
Meine Prognose:
Der BVB wird seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt den DFB-Pokal in der regulären Spielzeit: 3:1 heißt es am Ende für Marco Reus & Co.