Bayer – Atletico: Erster Schritt zur Revanche?

Bayer – Atletico: Erster Schritt zur Revanche?

Bayer Leverkusen spielt am Dienstagabend in der Königsklasse das Achtelfinal-Hinspiel gegen Atletico Madrid. Pünktlich zum Kracher gegen das spanische Schwergewicht zeigt sich die Werkself gut in Form. Mit den Madrilenen hat Bayer noch eine Rechnung offen. Im Heimspiel will Leverkusen den Grundstein zum Weiterkommen legen.

Das neue Jahr hat für Leverkusen turbulent begonnen. Dem Sieg über Hertha BSC Berlin (3:1) folgten die Niederlagen gegen Gladbach (2:3) und Hamburg (0:1). Die Kritik an Trainer Roger Schmidt wurde wieder lauter. Mit dem 3:0 gegen Frankfurt und dem 3:1 am vergangenen Wochenende gegen Augsburg hat die Mannschaft aber die passende Antwort gegeben. Siege für das Selbstvertrauen, wie man so schön sagt. Das können die Leverkusener auch gut gebrauchen. Am Dienstag wartet zum Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League Atletico Madrid. Bayer ist heiß auf die Revanche. Vor zwei Jahren musste man sich den Spaniern denkbar knapp im Elfmeterschießen geschlagen geben.

Atletico wieder Stolperstein?

Auch diesmal wird ein Erfolg gegen die Madrilenen sicher kein Selbstläufer. Bayer-Coach Roger Schmidt sieht eine schwere Aufgabe auf seine Mannschaft zukommen. Die letzten Ergebnisse stimmen aber auch ihn zuversichtlich. Rückblickend auf das Achtelfinal-Aus vor zwei Jahren sagte er: „Was man in Erinnerung hat, ist, dass es sehr knapp war. Wir haben damals gesehen, dass wir mit zwei Top-Tagen gegen eine so große Mannschaft wie Atletico eine Partie auf Augenhöhe zeigen können.“

Hoffnung auf einen Erfolg am Dienstag macht auch die personelle Situation bei den Rheinländern. Karim Bellarabi findet nach langer Verletzungspause langsam wieder zu alter Stärke zurück. Gegen Augsburg erzielte der Nationalspieler die Führung und das 50.000. Tor der Bundesliga-Geschichte. Auch er hat sich für das Duell mit den Madrilenen viel vorgenommen. „Wir wollen richtig Gas geben“, kündigte Bellarabi an. Dass es „ein richtig hartes Spiel“ wird, ist aber auch ihm bewusst.

Bender weiter fraglich

Neben Bellarabi konnte am Wochenende auch Kai Havertz auf sich aufmerksam machen. Der 17-Jährige machte eine überragende Partie. Jetzt winkt ihm sein Startelf-Debüt in der Königsklasse. Ob Lars Bender zum Einsatz kommen wird, ist allerdings noch offen. Der Kapitän musste gegen den FCA mit angeschlagen ausgewechselt werden. Auch das Abschlusstraining gegen die Madrilenen wird Bender verpassen. „Wir haben noch Hoffnung, dass er fit wird, aber 100-prozentig sagen kann ich es nicht. Das wird sich morgen im Laufe des Tages entscheiden“, sagte  Schmidt am Montag.

Definitiv dabei ist dafür Javier Hernandez. Der Mexikaner hat pünktlich zur Königsklasse seinen Torriecher wiedergefunden. Gegen Augsburg war er am Wochenende gleich zweimal erfolgreich. Auch gegen Atletico hofft Schmidt auf den Angreifer: „Vielleicht kriegen wir nicht so viele Chancen, und mit denen, die wir bekommen, müssen wir sehr gut umgehen. Dabei wird uns Chicharito sicher helfen.“

Atletico kann nicht nur Defensive

Chancen sind gegen Atletico durchaus selten. In der Gruppenphase kassierten die Madrilenen nur zwei Tore. Zusammen mit Juventus und Kopenhagen die wenigsten der Gruppenphase. Selbst die Bayern bissen sich im Hinspiel an den „Rojiblancos“ wieder die Zähne aus. Lediglich das Rückspiel in der Allianz Arena konnten sie mit 1:0 gewinnen.

Dass Atletico aber nicht nur verteidigen kann, haben sie am Wochenende in der Liga eindrucksvoll bewiesen. Die Madrilenen fegten Sporting Gijon mit 4:1 vom Platz. Auch eine Woche zuvor gegen Celta Vigo (3:2) erzielten sie drei Tore.

Der Star bei Atletico ist Antoine Griezmann. Auf ihn muss Bayer ganz besonders aufpassen. Der Franzose ist aber nicht der einzige Profi im Team von Diego Simeone, der kicken kann und Torgefahr ausstrahlt. Am Wochenende war Kevin Gameiro mit drei Treffern der Matchwinner. Der 21-Jährige brauchte für seinen Hattrick gerade einmal sechs Minuten. Jede Nachlässigkeit in der Defensive könnte für Bayer fatale Folgen haben. Schon gegen Augsburg zeigte sich die Abwehr des Bundesligisten nicht immer sattelfest. Rückkehrer Ömer Toprak soll diesmal für die nötige Stabilität sorgen. Der türkische Nationalspieler fehlte gegen den FCA noch mit einer Sperre. Jetzt ist er wieder dabei. Schmidt kündigte daher an: „Wir sind gewappnet und freuen uns auf das Spiel.“

Statistiken:

Die letzten 5 Spiele:

Leverkusen:

S 3:1 Augsburg (Liga)

S 3:0 Frankfurt (Liga)

N 0:1 Hamburg (Liga)

N 2:3 Gladbach (Liga)

S 3:1 Berlin (Liga)

Atletico:

S 4:1 Gijon (Liga)

S 3:2 Celta Vigo (Liga)

U 1:1 Barcelona (Copa)

S 2:0 Leganes (Liga)

N 1:2 Barcelona (Copa)

Head-to-Head-Statistik:

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Leverkusen: Leno – Henrichs, Toprak, Dragovic, Wendell – L. Bender, Kampl – Bellarabi, Brandt – Havertz, Chicharito

Atletico: Moya – Vrsaljko, Savic, Gimenez, Filipe Luis – Gabi, Koke – Saul Niguez, Ferreira-Carrasco – Griezmann, Gameiro

Mein Tipp:

Leverkusen nimmt den Schwung aus der Bundesliga mit in die Königsklasse und wird Atletico arge Probleme bereiten. Zum Sieg reicht es aber nicht ganz. Mit einem 1:1 gehen die Teams ins Rückspiel in Madrid. Der Einzug ins Viertelfinale bleibt für Bayer aber möglich.

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