Die türkischen Medien haben ihn noch nicht so richtig verabschiedet: Zwar schießt Mario Gomez längst nicht mehr die Tore für Besiktas, dennoch berichten sie am Bosporus regelmäßig über Situation um den deutschen Nationalstürmer. „Er hat wieder nicht getroffen“, heißt es da in vielen Überschriften. Ein kleines bisschen Schadenfreude schwingt da durchaus mit, hat man in der Türkei Gomez’ Weggang immer noch nicht verziehen.
Nach monatelangem Hin und Her entschied sich Gomez Besiktas nach einer tollen Saison zu verlassen. Als Grund nannte er in einem Instagram-Beitrag den Putschversuch in der Türkei und die damit verbundene Unsicherheit. Abgenommen hat dies ihm kaum jemand, viel mehr wurde es als Vorwand gesehen, um seinen längst beschlossenen Abschied zu begründen.
„Er wird sein Tor machen“
Nun also Wolfsburg – und Gomez, der mit einer Verletzung nach Niedersachsen kam, ist noch nicht wirklich eingebunden im Spiel des VfL. Doch in Wolfsburg glauben sie an ihn: „Mario zeigt eine Präsenz im Spiel, die von hoher Wertigkeit ist. Er wird sein Tor machen“, glaubt Trainer Dieter Hecking und sagt: „So war das bei mir auch früher.“
„Er ist zuletzt im Spiel schon sehr häufig in eine erfolgversprechende Situation gekommen. Wenn alles normal läuft, wird er schon bald treffen, möglichst natürlich gegen Dortmund“, sagt Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs, der aber „keine Tipps“ geben will. Gomez selbst zeigt Selbstvertrauen und schickt einen Gruß an den nächsten Gegner: „Der BVB hat das Spiel noch nicht gewonnen.“
Götze 90 Minuten auf der Bank
Beim Gegner hat Gomez einen Namensvetter, der ebenfalls noch nicht richtig in Tritt gekommen ist. Mario Götze. Nach dessen Rückholaktion vom FC Bayern ist der Nationalspieler bei Trainer Thomas Tuchel noch nicht gesetzt: In drei Ligaspielen kam er bisher auf 71 Minuten – beim 6:0 gegen Darmstadt saß er gar 90 Minuten auf der Bank.
„Wir wollten ihn eigentlich einwechseln, um das Thema Götze mal zu einem guten Ende zu bringen und ihm diese Bühne zu gönnen“, sagte Tuchel am Samstag: „Doch das war dann nicht mehr möglich.“ Tuchel musste anders wechseln, Götze blieb nur das Aufwärmen.
Jüngere ziehen an Götze vorbei
Hoffnung machen die guten Auftritte in Leipzig und Warschau – dass sie trotzdem nicht reichen, um dauerhaft in der Startelf zu stehen, ist zumindest bemerkenswert. Offenbar leidet Götze wieder unter dem Konkurrenzkampf, den es schon in München gab: Tuchel setzt beim BVB auf Spieler wie Gonzalo Castro, Raphael Guerreiro, Ousmane Dembélé und Christian Pulisic. Oder Emre Mor, der nun sein erstes Tor erzielte.
Nun stehen sich Gomez und Götze gegenüber. Und Götze könnte vielleicht wieder in die Rotation rutschen. Und vielleicht können sie sich ja ein paar Tipps geben.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Wolfsburg: Casteels – Vieirinha, Bruma, Wollscheid, R. Rodriguez – Gerhardt, Arnold – Blaszczykowski, Draxler, D. Caligiuri – Gomez
Dortmund: Bürki – Piszczek, Sokratis, Bartra, Guerreiro – Weigl – Castro, M. Götze – Pulisic, Dembelé – Aubameyang
Mein Tipp:
Dortmund ist gut drauf. Auch wenn das letzte Bundesliga-Auswärtsspiel verloren wurde, glaube ich diesmal an einen Sieg. Aber ich glaube auch, dass beide Mannschaften treffen werden. Und an das erste Tor von Mario Gomez.