So spannend war die Bundesliga nach sechs Spieltagen schon lange nicht mehr. Spitzenreiter Dortmund hat nur drei Punkte Vorsprung auf die sechstplatzierten Leipziger. Mittendrin der SV Werder. Die Bremer haben trotz der Niederlage in Stuttgart (1:2) den besten Saisonstart seit sieben Jahren hingelegt. Unter Florian Kohfeldt ist das Weserstadion wieder eine Festung geworden. Das soll am Freitagabend auch der VfL Wolfsburg zu spüren bekommen. Die Niedersachsen haben nach einem guten Start etwas nachgelassen, können mit einem Sieg in Bremen aber in die Top-Sechs zurückkehren. Anstoß ist am Freitag um 20:30 Uhr.
Werder - Wolfsburg im TV
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr im Eurosport Player und bei Eurosport 2 HD Xtra.
Werder der Angstgegner?
Wenn man sich den bisherigen Saisonverlauf beider Mannschaften so anschaut, dann sollte die Favoritenrolle zwischen Bremen und Wolfsburg schnell geklärt sein. Obwohl die Bremer zuletzt mit null Punkten die Heimreise aus Stuttgart antreten mussten, spielen sie eine richtig gute Saison. Mit elf Punkten rangiert der SV Werder auf dem fünften Tabellenplatz. Wer hätte das vor der Saison erwartet? Die Heimbilanz ist zwar nicht makellos, aber nach drei Spielen sind die Grün-Weißen immer noch ungeschlagen. Zuletzt gelang im Weserstadion ein 3:1 über die starke Hertha aus Berlin. Es war das 15. Heimspiel unter Florian Kohfeldt als Cheftrainer. Keines davon wurde verloren. Auch gegen Wolfsburg wurden vergangene Saison beim 3:1-Erfolg drei Punkte mitgenommen.
Es war ein Sieg, der den SV Werder endgültig zum Angstgegner der Wölfe gemacht hat. In den letzten fünf Duellen hat Bremen vier Siege eingefahren. Für die Wolfsburger hat es nur zu einem mickrigen Zähler gereicht. Dabei war Bremen die vergangenen beiden Jahre bei Weitem nicht so stark wie derzeit. Der VfL darf sich wieder auf einen Sturmlauf der Gastgeber einstellen. Bremen legt meist schon in der ersten Halbzeit den Grundstein für den Erfolg. Sechs Tore in den ersten 45 Minuten sind Spitzenwert zusammen mit dem BVB. Nur gegen Stuttgart wollte es zuletzt nicht so recht klappen. Der zwischenzeitliche Ausgleich fiel durch ein Eigentor von VfB-Keeper Ron-Robert Zieler. Die Chancenverwertung war das große Problem. Das soll sich gegen Wolfsburg wieder ändern. Kohfeldt war mit der Leistung seiner Mannschaft trotzdem zufrieden:
Mit so einer Leistung werden wir noch einige Punkte holen.
Werder doch Lieblingsgegner?
Gegen Wolfsburg will man damit anfangen. Wie schon erwähnt, hat sich Bremen zum Angstgegner der Niedersachsen entwickelt. Außerdem wartet Wolfsburg nun schon seit vier Spielen auf den nächsten Sieg. Warum muss es da gerade jetzt ins Weserstadion gehen? Das könnte man sich fragen. Oder aber, endlich wieder ein Gastspiel in Bremen! Irgendwie ist der SV Werder nämlich auch einer der Lieblingsgegner des VfL. Warum? An der Weser hat Wolfsburg in der Bundesliga schon neunmal gewonnen. Öfter gelang das bei keinem anderen Klub. Satte 29 Punkte holte man in Bremen. Auch das ist Rekord. Wolfsburg hat also durchaus realistische Chancen, die Bremer Heimserie zu beenden und selbst den erhofften Befreiungsschlag zu landen.
Wolfsburg ist ja trotz des Abwärtstrend immer noch im Soll. Rang sieben, neun Punkte und erst eine Saisonniederlage. Mit einem Erfolgserlebnis in Bremen wäre die Welt wieder in Ordnung. Klar ist aber auch, die Niedersachsen stehen weit mehr unter Druck. Bei einem weiteren Rückschlag muss man sich endgültig wieder nach unten orientieren. Auf die Leverkusener auf Rang 14 sind es gerade Mal drei Zähler Vorsprung. Wolfsburg hat eigentlich dasselbe Problem wie im letzten Jahr. Es werden zu viele Punkte liegengelassen. Schon die vergangene Saison hat man als die Remis-Könige der Bundesliga beendet. Jetzt sind es schon wieder drei Unentschieden nach sechs Spielen. Natürlich wieder Bestwert aller 18 Mannschaften. Trotzdem ist Coach Bruno Labbadia angetan vom bisherigen Saisonverlauf.
Meiner Meinung nach haben wir zu wenig Punkte geholt, was aber nicht heißt, dass wir unzufrieden sind. Es muss uns klar sein, woher wir kommen. Wir standen mit einem Bein in der zweiten Liga.
Der verflixte Freitag
Vielleicht wäre auch diesmal ein Unentschieden-Tipp bei einer ODDSET-Quote von 3,3 gar nicht mal verkehrt. Immerhin steigt das Spiel am Freitagabend. Da haben beide Klubs anscheinend das Siegen verlernt. Sowohl Bremen als auch Wolfsburg blieben in ihren letzten sechs Freitagsspielen sieglos (je 3 Unentschieden und 3 Niederlagen).
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Werder Bremen
VfL Wolfsburg
Der direkte Vergleich (Bundesliga):
17 Siege Bremen, 8 Unentschieden, 17 Siege Wolfsburg
So könnten sie auflaufen:
Bremen: Pavlenka – Gebre Selassie, Langkamp, Moisander, Augustinsson – Bargfrede – M. Eggestein, Sahin – Klaassen – Osako, Kruse
Wolfsburg: Casteels – William, Knoche, Brooks, Roussillon – Camacho – Arnold, Malli – Steffen, Brekalo – Weghorst
Mein Tipp:
Ausgeglichene Bilanz in der Liga und beide Mannschaften können am Freitag nicht gewinnen. Ich denke, Bremen wird seine Heimserie von ungeschlagenen Spielen weiter ausbauen und etwas Zählbares mitnehmen. Wolfsburg muss sich wieder mit einem Unentschieden zufriedengeben. Nach drei Pleiten in Folge in Bremen wäre auch das ein Schritt nach vorne. Ich tippe auf ein 2:2 für 11,5. Außerdem 4 oder mehr Treffer für 2,55.