Topspiel in Dortmund gegen Freiburg

Topspiel in Dortmund gegen Freiburg

Mit einem echten Spitzenspiel geht die Bundesliga am Freitagabend in die 19. Runde. Borussia Dortmund empfängt den SC Freiburg. Der BVB will den Druck auf die Bayern weiter erhöhen und zumindest bis Samstag auf drei Zähler rankommen. Die Gäste aus dem Breisgau versuchen sich dagegen in den Top-Vier zu halten.

In Dortmund keimt weder so etwas wie Hoffnung im Titelkampf auf. Durch den umkämpften 3:2-Erfolg in Frankfurt und der Niederlage der Bayern gegen Mönchengladbach hat Schwarz-Gelb den Rückstand zum Branchenprimus auf sechs Punkte verkürzt. Jetzt müssen die Dortmunder am Freitag zum Auftakt des 19. Spieltags gegen den SC Freiburg vorlegen. Eine enorm wichtige Partie. Nur mit einem Sieg kann man die Bayern unter Druck setzen und die Meisterschaft offenhalten. Allerdings gibt es leichtere Aufgaben. Freiburg hat schon das Hinspiel gewonnen und sich in den Champions-League-Rängen festgesetzt. Den wollen die Gäste aus dem Breisgau unbedingt verteidigen. Anstoß ist am Freitagabend um 20:30 Uhr im Signal Iduna Park.

Dortmund - Freiburg im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei DAZN.

Dortmund am Freitag unbezwingbar?

Die Dortmunder haben beim 3:2 gegen Frankfurt endlich mal das gezeigt, was ihnen immer wieder abgesprochen wird. Mentalität. Der BVB hat nach einem 0:2 noch drei Punkte geholt und den Rückstand zum FC Bayern verkürzt. Das bringt aber alles nichts, wenn man gegen Freiburg in alte Muster verfällt und das Spiel verlieren sollte. Wie unangenehm der Sport-Club in dieser Saison zu bespielen ist, mussten die Dortmunder beim 1:2 in der Hinrunde am eigenen Leib erfahren. Ein weiterer Rückschlag darf jetzt einfach nicht passieren. Das wissen die Schwarz-Gelben natürlich. Dass sie diesmal am Freitagabend ran müssen, spielt ihnen dabei in die Karten. Dortmund hat an diesem Wochentag zuletzt am 30. Januar 2004 ein Heimspiel verloren. Damals mit 0:1 gegen Schalke. Seitdem gab es satte 22 Siege und acht Unentschieden.

Außerdem stimmt die Heimbilanz gegen Freiburg positiv. In 21 Vergleichen gab es nur eine Niederlage. Und die liegt mittlerweile mehr als 20 Jahre zurück. Dem stehen 17 Siege gegenüber. Doch nicht nur gegen Freiburg ist der BVB daheim eine Macht. Von den neun bisherigen Spielen im Signal Iduna Park hat der BVB acht gewonnen. Nur gegen die Bayern musste man sich mit 2:3 geschlagen geben. Zwei Tore haben lediglich gegen den Rekordmeister nicht zum Sieg gereicht. 13 Mal in Folge hat der BVB diese Marke in der eigenen Arena nun schon geknackt. Zwölfmal ging man als Sieger vom Platz. Allerdings darf man sich gegen Freiburg keine Nachlässigkeiten erlauben. Vor allem in der Defensive. Die ist nach wie vor das Sorgenkind. In den bisherigen 18 Ligaspielen stand hinten nur zweimal die Null. 28 Gegentore erreicht nicht mal der Vorletzte aus Bielefeld (24). Seit 14 Jahren war der BVB hinten nicht mehr so anfällig. Mehr als 2,5 Tore sowie Treffer auf beiden Seiten sind damit fast schon garantiert. Trainer Marco Rose sprach die Defensivprobleme auch auf der Pressekonferenz an:

In Freiburg wird immer wieder ein guter Kader auf die Beine gestellt. Sie wirken eingespielt, haben Automatismen und klare Abläufe. Sie sind zurecht dort oben mit dabei. Aus Ballverlusten lassen wir momentan noch zu viele Großchancen zu. Wenn du viel den Ball haben möchtest, fängt das Thema Defensive in der Offensive an. Das heißt, dass Ballverluste besser abgesichert werden müssen. Da müssen wir besser werden.

Fakten zum Spiel:

  • Der BVB ist am Freitag im eigenen Stadion seit 30 Spielen ungeschlagen (22 Siege).
  • Dortmund hat in den vergangenen 13 Heimspielen immer mindestens zweimal getroffen und 12 dieser Spiele gewonnen.
  • Dortmund hat die letzten beiden Duelle mit Freiburg verloren, blieb zuvor aber seit 19 Spielen ungeschlagen.
  • Freiburg spielte mit 29 Punkten die zweitbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte und die erfolgreichste unter Christian Streich.
  • Freiburg hat auswärts erst zweimal verloren und nur sieben Gegentore in neun Spielen zugelassen.

Freiburg baut auf starke Defensive

Die Freiburger haben die zweitbeste Hinrunde ihrer Vereinsgeschichte gespielt. Nur in der Saison 1994/95 waren die Breisgauer noch erfolgreicher. 29 Punkte nach 17 Spielen ist schon ein richtiges Brett. Großen Anteil daran hat Trainer Christian Streich, der eine Mannschaft geformt hat, die ohne die ganz großen Stars auskommt und trotzdem Woche für Woche überragende Leistungen abliefert. Vor allem defensiv machen es die Freiburger richtig gut. Nur 18 Gegentore sind zusammen mit den Bayern der beste Wert der Liga. Auswärts ist man bei sieben Gegentreffern in neun Spielen die alleinige Nummer eins. Fünfmal stand in fremden Stadien hinten die Null. Da werden die Dortmunder ganz schön dran zu knabbern haben.

Es wäre im Grunde ein guter Zeitpunkt, die Negativserie bei den Westfalen endlich zu beenden. In dieser Saison scheint in Freiburg ohnehin vieles möglich zu sein. Im positiven, wie im negativen Sinn. Am vergangenen Spieltag gaben die Gäste ein 2:0 gegen Bielefeld noch aus der Hand und mussten sich am Ende mit einem 2:2 zufriedengeben. Sonst wäre man weiterhin der erste Verfolger der Borussia gewesen. Ein Ausrutscher, der passieren kann, sich aber in Dortmund keinesfalls wiederholen darf. Durch Standards könnte man den BVB schon vor Probleme stellen. Satte 16 Treffer gab es in dieser Saison nach ruhenden Bällen. Bestwert in der Liga und nicht unbedingt als die große Stärke der Dortmunder bekannt. Allein darauf können sich die Schwarzwälder allerdings nicht verlassen. Streich hat schon angedeutet, worauf es ankommen wird:

Es geht darum, dass wir es so machen wie im Heimspiel. Dass wir pausenlos am Laufen sind und am Verschieben. Und dass wir aufmerksam sind. Dortmund spielt oft vorne rein, lässt klatschen. Darauf sind wir vorbereitet. Eigener Ballbesitz ist wichtig, dass wir Selbstvertrauen entwickeln können und dass Dortmund sieht, dass wir spielen können. Und dann natürlich das Umschaltspiel.

Voraussichtliche Aufstellungen

Dortmund

Kobel

Meunier, Can, Hummels, Schulz

Dahoud, Bellingham

Brandt, Reus, Hazard

Haaland

Freiburg

Uphoff

Kübler, Lienhart, K. Schlotterbeck, Günter

Haberer, Höfler

Sallai, Jeong, Grifo

Höler

Mein Tipp

Dortmund hat jetzt schon zweimal hintereinander gegen Freiburg verloren. Und es wäre nicht überraschend, sollte nach dem umkämpften 3:2 gegen Frankfurt wieder ein Rückschlag folgen. Sowas gibt es in Dortmund immer wieder. Ich rechne zwar nicht mit einer Heimpleite, doch wenn es zum Sieg reichen sollte, wird dieser richtig knapp. Ähnlich wie im Hinspiel. Und da die Freiburger eine extrem solide Defensive haben, könnte ich mich wieder mit einem 2:1 anfreunden. Diesmal aber für den BVB. Mehr Gegentore wird es für Freiburg nicht geben. Dennoch müssen die Breisgauer diesmal die Heimreise ohne Punkte im Gepäck antreten.

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