Schickt Unterhaching den FCK endgültig in die Krise?

Schickt Unterhaching den FCK endgültig in die Krise?

Die SpVgg Unterhaching und der 1. FC Kaiserslautern treffen am Freitagabend zum Auftakt des 17. Spieltags der 3. Liga aufeinander. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen kaum sein. Haching ist seit neun Spielen ungeschlagen und peilt die Aufstiegsränge an. Der FCK steckt nach nur einem Punkt aus drei Spielen in der Krise. Es wird sogar schon vom Schicksalsspiel für Trainer Michael Frontzeck gesprochen.

Lang ist’s her, dass sich Unterhaching und Kaiserslautern letztmals in einem Pflichtspiel gegenüberstanden. Das war im Februar 2007, damals noch in der 2. Bundesliga. Jetzt trifft man sich eine Etage tiefer wieder. Galt damals noch der FCK als Favorit, sind die Rollen diesmal etwas anders verteilt. Die Hachinger sind derzeit richtig gut drauf. Es fehlen nur noch zwei Zähler zum Relegationsplatz. Bei den Roten Teufeln herrscht dagegen Krisenstimmung. Durch die Rückschläge der vergangenen Wochen ist Lautern bis auf Rang zehn durchgereicht worden. Sechs Zähler sind es auf den kommenden Gegner. Michael Frontzeck muss langsam liefern. Siegen oder fliegen, das könnte für den 54-Jährigen bittere Realität werden. Anstoß ist um 19:00 Uhr im Alpenbauer Sportpark.

Unterhaching - Kaiserslautern im TV

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 19:00 Uhr bei Telekom Sport.

Unterhaching mischt die Liga auf

Die Hachinger sind eines der besten Teams der Liga. Das macht sich gleich an mehreren Faktoren erkennbar. Eine Niederlage aus 16 Spielen bedeuten Bestwert zusammen mit Spitzenreiter Osnabrück. Seit neun Spielen ist man nun schon wieder ungeschlagen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass die Hachinger das Kunststück fertiggebracht haben, gleich siebenmal in Folge unentschieden zu spielen. Aber es geht aufwärts. Zuletzt gelangen Siege gegen Fortuna Köln und Carl Zeiss Jena. Und das überaus beeindruckend.

Die Kölner sahen beim 0:6 im Sportpark überhaupt kein Land. Jena hat den Hachingern zwar vier Tore eingeschenkt, aber nicht mit der besten Offensive der Liga gerechnet. Dann treffen die Oberbayern eben fünfmal und nehmen so die nächsten drei Punkte mit nach Hause. Insgesamt sind es jetzt schon 32 Treffer. Da kann nur Wehen-Wiesbaden (ebenfalls 32) mithalten. Dafür haben die Hessen aber schon sechs Niederlagen kassiert und defensiv (23 gegenüber 19) auch mehr Gegentore zugelassen.

Mittlerweile hat Haching nur noch zwei Punkte Rückstand zu den zweitplatzierten Preußen aus Münster. Und die Chancen stehen gut, dass die Lücke zumindest nicht größer wird. Haching hat ja einen gewissen Stephan Hain in seinen Reihen. Gegen Jena war der Stürmer zuletzt gleich dreimal erfolgreich. Mit zwölf Toren ist er der beste Torjäger der Liga. Davor gegen die Fortuna netzte er zweimal. Den Mann müssen die Lauterer unbedingt in den Griff kriegen. Ansonsten gibt es für den kriselnden Traditionsklub wenig zu holen.

Frontzeck-Aus mit Niederlage besiegelt?

Kaiserslautern hat derzeit nämlich wieder einen Durchhänger. Als Top-Aufstiegskandidat in die Saison gestartet, belegt man derzeit nur den mageren zehnten Tabellenplatz. Sechs Punkte fehlen auf den kommenden Gegner aus Haching. Immerhin ließ der FCK zuletzt einen kleinen Aufwärtstrend erkennen. Nach den Niederlagen gegen Cottbus (0:2) und in Rostock (1:4) reichte es zuletzt immerhin zu einer Nullnummer gegen Wehen-Wiesbaden. Spielerisch war das aber nicht gerade das, was man sich als Fan gewünscht hat und daher viel zu wenig für die Pfälzer, die sich eigentlich nur ein Jahr in der 3. Liga aufhalten wollten.

Jetzt geht es stattdessen vielmehr um den Klassenerhalt als um den Aufstieg. Der dritte Platz ist acht Punkte entfernt, zu Rang 17 sind es hingegen nur zwei Zähler. Das weiß man natürlich am Betzenberg, weshalb die Medien das Gastspiel in Unterhaching schon zu einem Schicksalsspiel für Michael Frontzeck gemacht haben. Kann seine Mannschaft wieder nicht überzeugen oder verliert sogar, war’s das womöglich für den 54-Jährigen. Daher könnte es am Freitag noch einmal zu Veränderungen an der Aufstellung kommen. „Ich habe ein Auge drauf, wer die aktuelle Situation mehr oder weniger gut wegsteckt“, so Frontzeck vorausblickend.

Jedenfalls sollte er sich seine Aufstellung in der Defensive ganz genau überlegen. Da kommen wir wieder auf Hain zu sprechen. An den hat Lautern keine recht guten Erinnerungen. Mit Augsburg spielte er viermal gegen den FCK und erzielte drei Tore. So wie die Lauterer derzeit auftreten, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Hain seine Bilanz gegen die Roten Teufel noch weiter aufbessert und Frontzeck damit seinen Job kostet. Am Ende wird der Trainer eben an Ergebnissen gemessen. Bleiben diese aus, sind auch die teils guten Spiele der Lauterer vor der jetzigen Krise nichts mehr wert. Was Hoffnung macht: Haching konnte in acht Anläufen noch nie gegen den FCK gewinnen.

Statistiken

Letzte 5 Spiele

SpVgg Unterhaching

1. FC Kaiserslautern

Letzte 5 direkte Duelle

Begegnung Ergebnis Wettbewerb
Lautern – Haching 4:0 2.Liga 06/07
Haching – Lautern 1:1 2.Liga 06/07
Lautern – Haching 4:0 Bundesliga 00/01
Haching – Lautern 0:0 Bundesliga 00/01
Haching – Lautern 1:2 Bundesliga 99/00

Bilanz

Alle Duelle in der Bundesliga und 2. Bundesliga:

Spiele gesamt
Haching 0
Remis: 4
Siege FCK: 4

Voraussichtliche Aufstellungen

Unterhaching

Königshofer

Schwabl, Endres, Greger, Dombrowka

Stahl, Hufnagel

Bigalke, Marseiler

Hain, Schimmer

Kaiserslautern

Hesl

Dick, Gottwalt, Kraus, Sternberg

Löhmannsröben, Albaek

Pick, Kühlwetter, Bergmann

Thiele

Mein Tipp

Haching ist derzeit nur schwer zu schlagen und Kaiserslautern nicht gerade eine Mannschaft, die sich allein durch das Selbstvertrauen einen Sieg erkämpfen könnte. Klar ist für die Roten Teufel was drin in der Münchner Vorstadt, vielmehr rechne ich aber mit einem weiteren Sieg der Gastgeber. Diesmal zwar nicht mit derart vielen Toren, 4 oder mehr Treffer könnten im Spiel aber schon fallen. Das bringt 2,65. Ich tippe auf ein 3:1 für die Hachinger.

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