Endspurt in der Bundesliga: Die Bayern gehen mit vier Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund in die letzten beiden Spiele der Saison. Das hat bisher keine Mannschaft in der Bundesliga-Geschichte noch aus der Hand gegeben. Der Vorteil im Fernduell mit dem BVB liegt also klar beim Titelverteidiger. Im Idealfall sind die Bayern sogar mit einer Niederlage vorzeitig Meister. Darauf will man sich allerdings nicht verlassen. Aus eigener Kraft den Titel zu holen, ist auch irgendwie viel schöner. Dazu braucht es allerdings einen Sieg am Samstag in Leipzig. Das ist dem Rekordmeister in der letzten Saison nicht gelungen und auch diesmal wird es richtig schwer. Die Gastgeber aus Sachsen sind seit 14 Ligaspielen ungeschlagen. Anstoß ist um 15:30 Uhr in der Red-Bull-Arena.
RB Leipzig - FC Bayern im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 15:30 Uhr bei Sky.
Leipzig ohne Druck ins Topspiel
RB Leipzig kann das Topspiel gegen die Bayern ganz entspannt angehen. Warum auch nicht? Der dritte Platz ist den Gastgebern nicht mehr zu nehmen, die Qualifikation zur Champions League ist sicher. Andererseits, wer will sein Stadion schon gern einem Rivalen für dessen Meisterparty zur Verfügung stellen? Außerdem geht es gegen den Rekordmeister aus München sowieso immer ums Prestige. Die erfolgreichste Mannschaft Deutschlands will schließlich jeder schlagen. Auch wenn man dabei ausgerechnet den Dortmundern einen Gefallen tun könnte. Mit dem BVB hat Leipzig bekanntlich ja eine ganz besondere Beziehung. Für die Spieler sollte das aber keine Rolle spielen.
Platz 2 noch in Reichweite
Sportlich gesehen geht es für Leipzig zwar um nichts mehr, aber ein Ziel könnte man mit einem Sieg gegen die Bayern vielleicht doch noch erreichen. Nämlich das beste Team der Rückrunde zu werden. Das sind derzeit noch die Münchner mit 38 Punkten. RB holte vier Zähler weniger. Außerdem würden die Sachsen ihre starke Serie weiter ausbauen. 14 ungeschlagene Spiele in Folge sind schon jetzt Vereinsrekord. Und wenn es ganz gut läuft, wäre sogar noch der zweite Platz möglich. Immerhin sind die Dortmunder mit fünf Punkten Vorsprung noch in Reichweite.
2:1-Sieg gegen Bayern
Das Selbstvertrauen vor dem kommenden Heimspiel könnte auf Seiten der Gastgeber größer kaum sein, wenngleich man am letzten Wochenende gegen Mainz eine 2:0 und 3:1-Führung noch aus der Hand gegeben und am Ende 3:3 gespielt hat. Dass auch Leipzig Comeback-Qualitäten hat, haben die Bayern im letzten Jahr am eigenen Leib erfahren. Da drehten die Sachsen im eigenen Stadion einen 0:1-Rückstand doch noch zu einem 2:1. Das darf sich nach Wunsch von Trainer Ralf Rangnick durchaus wiederholen:
Wir wollen gegen den FC Bayern eine Top-Leistung bringen und versuchen, dass die drei Punkte hierbleiben. Das haben wir auch schon geschafft. Es wird ein interessantes Spiel vor ausverkauftem Haus und ganz Deutschland wird gespannt sein, wie es ausgeht. Die Ausgangskonstellation ist: Die Bayern müssen hier Punkte holen, wir wollen und haben richtig Bock auf das Spiel. Wir wollen aus ganz persönlichem Ehrgeiz heraus gewinnen.
Die Bayern schon Meister?
Vier Punkte Vorsprung an den letzten zwei Spieltagen hat in der Bundesliga noch nie ein Klub aus der Hand gegeben. Geht man nur davon aus, sind die Bayern eigentlich schon Meister. Zumal ja der BVB beide Spiele gewinnen muss. Sicher ist aber noch lange nichts und warum bis zum kommenden Heimspiel warten, wenn man es schon am Samstag in Leipzig richten kann? Die Bayern haben zwar letzte Saison in der Red-Bull-Arena verloren, doch die Statistik spricht mit vier Siegen und nur einer Niederlage im direkten Vergleich klar für den Rekordmeister. Noch dazu ist man wie schon erwähnt das beste Team der Rückrunde und auch die Serie der Bayern mit zwölf ungeschlagenen Spielen in Folge kann sich sehenlassen. Und irgendwie würde so ein Sieg am Samstag auch ganz zur Tradition der Münchner passen. Seit dem Jahr 2000 wurden die Bayern nicht mehr nach einem Heimspiel Meister. Elfmal gelang das in fremden Stadien. Einmal vom Sofa aus. Das wird diesmal jedoch nicht der Fall sein.
Rekordhalter Ribery
Ganz besonders motiviert sein dürfte Franck Ribery. Der Franzose war schon im Hinspiel mit dem entscheidenden Tor zum 1:0 der Matchwinner. Jetzt winkt ihm noch eine ganz besondere Bestmarke. Mit seiner neunten Meisterschaft im Bayern Trikot wäre er alleiniger Rekordhalter. Bisher liegt er gleichauf mit Vereinsikonen wie Oliver Kahn, Philipp Lahm, Mehmet Scholl und Bastian Schweinsteiger. Von der Bank aus kann Ribery immer noch den Unterschied ausmachen. Hat man ja auch mit seinem Tor zum 3:1 zuletzt gegen Hannover gesehen. Trainer Niko Kovac ist es relativ egal, wer die Tore am Samstag machen wird. Hauptsache am Ende feiern die Bayern in Leipzig die Meisterschaft:
Wir haben zwei Matchbälle und wollen natürlich schon den ersten nutzen. Es wird ein spannendes Spiel gegen eine starke Mannschaft. Wir haben lange darauf hingearbeitet, um in diese Situation zu kommen. Wir hatten neun Punkte und viele Tore Rückstand. Jetzt können wir den entscheidenden Schritt gehen und den Titel holen.
Fakten zum Spiel:
- Die Bayern stellen die beste Offensive der Bundesliga (83 Tore), die Leipziger die beste Defensive (27 Gegentore).
- Bayern (38 Punkte) und Leipzig (34 Punkte) sind die beiden besten Teams der Rückrunde.
- Die Bayern sind die beste Auswärtsmannschaft der Liga.
- Leipzig hat nur eines von 16 Heimspielen in dieser Saison verloren.
- Die Leipziger sind seit 14, die Bayern seit zwölf Spielen ungeschlagen.
Statistiken
Letzte 5 Spiele
RB Leipzig
FC Bayern
Letzte 5 Duelle
Begegnung | Ergebnis | Wettbewerb |
---|---|---|
FC Bayern – RB Leipzig | 1:0 | Bundesliga 18/19 |
RB Leipzig – FC Bayern | 2:1 | Bundesliga 17/18 |
FC Bayern – RB Leipzig | 2:0 | Bundesliga 17/18 |
RB Leipzig – FC Bayern | 4:5 i.E. | DFB Pokal 17/18 |
RB Leipzig – FC Bayern | 4:5 | Bundesliga 16/17 |
Bilanz
Alle Duelle in der Bundesliga und im Pokal.
Voraussichtliche Aufstellungen
RB Leipzig
Gulacsi
Mukiele, Konate, Orban
Klostermann, Laimer, Halstenberg
Sabitzer, Forsberg
Poulsen, Werner
FC Bayern
Ulreich
Kimmich, Süle, Hummels, Alaba
Goretzka, Thiago
Gnabry, Müller, Coman
Lewandowski