Die Euphorie in Hamburg war nach zwei Siegen aus den ersten beiden Saisonspielen riesig. Der HSV grüßte vom dritten Tabellenplatz. Für einen Tag war man sogar Spitzenreiter der Bundesliga. Dann folgten Niederlagen gegen Leipzig (0:2) und in Hannover (0:2). Besonders in der Offensive lief bei den Rothosen nicht mehr viel zusammen. Das muss am Mittwoch zwingend besser werden. Dann gastiert Borussia Dortmund im Volkspark. Der BVB ist mit zehn Punkten Tabellenführer, ungeschlagen und als einziges Team der Liga noch ohne Gegentor. Für die Hamburger ein echter Härtetest.
HSV-Offensive schwächelt
Dortmund war in den letzten Jahren allerdings ein gern gesehener Gast. Von den letzten fünf Heimspielen gegen Schwarz-Gelb hat der HSV nur eines verloren. Dem stehen drei Siege und ein Unentschieden gegenüber. Die Pleite vergangene Spielzeit hatte es jedoch in sich. Dortmund fegte die Hamburger mit 5:2 aus dem eigenen Stadion. Und auch für Mittwoch sind die Vorzeichen nicht gerade gut. Mit Filip Kostic, Aaron Hunt, Nicolai Müller und Rick van Drongelen fallen immer noch vier wichtige Spieler aus. Hinzu kommt die lahmende Offensive. Gegen Leipzig und Hannover blieb Hamburg vor dem gegnerischen Tor blass. Kein eigener Treffer unterstreicht das nur zu gut. Es wäre demnach nicht überraschend, dass am Mittwoch auch nur eine Mannschaft treffen wird. Dafür gibt es eine Quote von 1,95.
Hoffnung auf Tore macht die mögliche Rückkehr von Bobby Wood. Der Angreifer fehlte in den letzten beiden Spielen. Sein Einsatz wird sich laut Trainer Markus Gisdol aber erst am Spieltag entscheiden. Wood hat in der laufenden Saison schon beim 3:1 gegen den 1.FC Köln getroffen. Insgesamt hat der HSV nach vier Spielen vier Tore auf dem Konto. Dass am Mittwoch noch der eine oder andere Treffer hinzukommt, könnte auch Sejad Salihovic richten. Nach seinem 30-minütigen Debüt gegen Hannover ist der Bosnier eine Option für die Startelf. An ihn hat der BVB nicht gerade gute Erinnerungen. In der Saison 2012/13 versenkte Salihovic binnen fünf Minuten zwei Elfmeter gegen die Borussia und drehte so einen 0:1-Rückstand mit Hoffenheim zu einem 2:1. Die Kraichgauer sicherten sich damit Platz 16 und am Ende den Klassenerhalt.
Abwehrbollwerk BVB
In Dortmund ist das natürlich längst abgehakt. Unter Trainer Peter Bosz lässt man defensiv sowieso nichts mehr zu. Neben den meisten Toren aller Bundesligisten (10) hat der BVB auch als einzige Mannschaft noch kein Gegentor kassiert. Überstehen sie in Hamburg die ersten 22 Minuten, hätten sie den vereinsinternen Rekord aus der Meistersaison 2001/02 geknackt.
Zu viele unnötige Gegentreffer haben der Borussia in den letzten Jahren auch viele Punkte im Titelkampf gekostet. Daher legt Bosz auf eine geordnete Defensive trotz seines Pressings viel Wert: „Ohne eine gute Verteidigung kann man keinen Titel gewinnen. Das ist ein wichtiger Faktor.“
Dass die Borussia offensiv mit Pierre-Emerick Aubameyang, Andriy Yarmolenko oder Christian Pulisic genügend Qualität besitzt, ist hinlänglich bekannt. Besonders Aubameyang spielt gegen Hamburg besonders gerne. Acht Tore und drei Vorlagen in acht Spielen sagen eigentlich alles. Mit dem Torjäger in Topform ist der BVB gut gerüstet. Mittelfeldspieler Julian Weigl gab die Marschrichtung schon mal vor:
„Wir wollen natürlich in Hamburg gewinnen und das würde dann auch bedeuten, dass wir Tabellenführer bleiben.“
In den letzten drei Duellen hätte ein 0:1-Handicap-Sieg gereicht. Dafür gibt es diesmal 1,95. Das letzte Spiel gegen Köln hat die Borussia übrigens auch mit 5:0 gewonnen.
Ausgeglichene Bilanz
Wie auch der HSV muss Dortmund am Mittwoch auf einige Schlüsselspieler verzichten. Marco Reus, Raphael Guerreiro, Marcel Schmelzer Marc Bartra, Jeremy Toljan und Eric Durm sind nicht mit dabei. Dafür könnte Mario Götze wieder auflaufen.
Insgesamt stehen sich der HSV und Dortmund zum 101. Mal in der Bundesliga gegenüber. Ausgeglichener könnte die Bilanz kaum sein. 36 Siege auf beiden Seiten, 28 Unentschieden und 179:179 Tore. Angesichts der derzeitigen Form hat der BVB die besseren Chancen, die Statistik zu seinen Gunsten zu drehen. Sollten sie gewinnen, wäre es übrigens der 750. Sieg für Schwarz-Gelb in der Bundesliga. In der Tasche haben sie die drei Punkte deswegen aber noch nicht. Zweimal in Folge blieben sie in der Bundesliga auswärts ohne Sieg. Auch in London in der Champions League gegen Tottenham (1:3) konnten sie nicht gewinnen. Außerdem ist Hamburgs Heimbilanz mit nur zwei Niederlagen aus den letzten 14 Spielen recht ordentlich.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Hamburg:
N 0:2 Hannover (Liga)
N 0:2 Leipzig (Liga)
S 3:1 Köln (Liga)
S 1:0 Augsburg (Liga)
N 1:3 Osnabrück (Pokal)
Die letzten 5 direkten Duelle:
3:0 Dortmund – Hamburg
2:5 Hamburg – Dortmund
3:0 Dortmund – Hamburg
3:1 Hamburg – Dortmund
0:0 Hamburg – Dortmund
Dortmund:
S 5:0 Köln (Liga)
N 1:3 Tottenham (CL)
U 0:0 Freiburg (Liga)
S 2:0 Hertha BSC (Liga)
S 3:0 Wolfsburg (Liga)
Der direkte Vergleich (Liga):
36 Siege Hamburg, 28 Unentschieden, 36 Siege Dortmund 179:179 Tore
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Hamburg: Mathenia – Diekmeier, Papadopoulos, Jung, Douglas Santos – Ekdal, Walace – Hahn, Holtby, Salihovic – Wood
Dortmund: Bürki – Piszczek, Sokratis, Toprak, Zagadou – Sahin – Castro, Götze – Yarmolenko, Aubameyang, Pulisic
Mein Tipp:
Die Hamburger haben zwar eine gute Heimbilanz gegen Dortmund, diesmal gibt es für die Norddeutschen aber nichts zu holen. Dortmund ist derzeit einfach zu stark und die HSV-Offensive zu harmlos. Ich tippe auf einen ungefährdeten Erfolg der Gäste. Mein Tipp ein 3:0. Das bringt eine Quote von 9.00. Mehr als 2,5 Tore: 1,40.