Die Hertha hat am vergangenen Spieltag das Kellerduell auf Schalke mit 2:5 verloren und damit zum ersten Mal in dieser Saison die Rote Laterne übernommen. Als Konsequenz hat man sich jetzt doch vom Trainer getrennt. Den Sportvorstand hat man ja schon vor einiger Zeit vom Hof gejagt. Jetzt hat es Sandro Schwarz erwischt. Unter dem 44-Jährigen wurden gerade mal fünf der 28 Ligaspiele gewonnen, dafür aber satte 16 verloren. Richten soll es jetzt wieder mal Pal Dardai. Der Ungar feiert am Samstag gegen Werder seine Rückkehr auf die Trainerbank. Ein Gegner, der den Berlinern nicht sonderlich liegt. In den letzten 16 Bundesliga-Duellen gewann die Hertha nur einmal gegen die Grün-Weißen. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, die Bilanz etwas aufzubessern. Auch die Bremer warten seit mittlerweile sechs Spielen auf den nächsten Sieg. Anstoß ist am Samstag um 15:30 Uhr im Olympiastadion in Berlin.
Hertha - Werder im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 15:30 Uhr bei Sky.
Hertha schon hoffnungslos?
Die Hertha taumelt jetzt schon seit mehreren Jahren am Abgrund. Vor zwei Jahren landete man auf Rang 14. Vergangene Saison rettete man sich erst über die Relegation. Als logische Konsequenz müsste jetzt der letzte Tabellenplatz folgen. So weit hergeholt ist das ganz sicher nicht. Die Berliner waren in dieser Saison nie besser als Rang 13. Sie haben die wenigsten Siege geholt und nach Bochum die meisten Niederlagen kassiert. Die Offensive zählt wie die Defensive zu den schwächsten Der Liga. Vor allem auswärts gelingt den Hauptstädtern kaum irgendwas. Da gab es in 14 Spielen nur einen Sieg und satte elf Niederlagen. Umso wichtiger sind daher die Heimspiele wie gegen Werder. Das wissen sie natürlich in Berlin. Nur gebracht hat es bislang auch kaum was. Aus den letzten beiden Heimspielen holte die Hertha nur noch einen Punkt. Statistisch gesehen wäre das gegen Bremen schon richtig stark. Den letzten Heimsieg gegen Werder gab es im Jahr 2013. Seitdem kam es 16 Mal zu diesem Duell und Berlin ging nur einmal als Sieger hervor.
Der neue Trainer Pal Dardai konnte ebenfalls noch nie gegen Bremen gewinnen. Er kommt auf fünf Unentschieden und drei Niederlagen. Und trotzdem gibt es Hoffnung in Berlin. Das hat allerdings weniger mit der eigenen Leistung, als mit einer ganz interessanten Statistik zu tun. An den vergangenen sieben Spieltagen hat das Tabellenschlusslicht starke sechsmal gewinnen können. Die Hertha würde dieser Serie natürlich gerne ein weiteres Kapitel hinzufügen. Angesichts von fünf Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz wäre dies auch bitter notwendig. Dass die Hertha selbst nur eines der letzten 15 Spiele als Tabellenschlusslicht gewinnen konnte, lassen wir mal außen vor. Dardai ist zumindest zuversichtlich. Er kennt den Klub und die Spieler schließlich ganz genau und weiß, welche Qualität der Kader trotz der prekären Tabellensituation hat:
Wir haben hier ein gutes Team, auf das ich mich verlassen kann. Wir haben den Gegner schon unter die Lupe genommen. Ich schätze Ole Werner und den Verein, aber der Fokus liegt auf uns selbst. Wenn wir das gut machen, was wir uns ausgedacht haben, gewinnen wir. Dafür müssen wir gemeinsam stark sein. Da spielt es keine Rolle, dass Werder zuletzt nicht viel gepunktet hat.
Fakten zum Spiel
- Berlin konnte nur 1 der letzten 16 Spiele gegen Bremen gewinnen (8U, 7N).
- Berlin und Bremen warten beide seit 6 Spielen auf einen Sieg. 2 Punkte in diesem Zeitraum sind der schwächste Wert der Liga.
- Die Hertha holte 4 ihrer 5 Siege im eigenen Stadion.
- Bremen hat daheim 9, auswärts nur 5 Spiele verloren.
- Tore garantiert? Berlin (33 Gegentore) und Bremen (27 Gegentore) stellen im neuen Jahr die schwächsten Defensivreihen der Liga.
Werder fast gesichert
Die Bremer haben zwar wie die Hertha keines der letzten sechs Ligaspiele gewonnen, was nach Frankfurt (7 Spiele) übrigens die längste Durststrecke aller Bundesligisten bedeutet, hat aber nach wie vor acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Das ist angesichts von sechs ausstehenden Spielen schon ein recht komfortables Polster. Vor allem, wenn man am Samstag in Berlin gewinnen sollte. Letzte Saison ist den Bremern in der Hauptstadt ein 4:1 gelungen. Im Hinspiel war’s ein 1:0. Das Ergebnis ist im Grunde zweitrangig. Hauptsache der Negativlauf wird beenden und man kann wieder mal drei Punkte mitnehmen. Das hat gegen die Hertha ja immer ganz gut geklappt. Seit dem Jahr 2000 hat Bremen 22 Siege gegen die Berliner geholt und damit mehr als gegen jeden anderen Klub.
Daher ist man auch in Bremen guter Dinge, den Abwärtstrend am Samstag zu stoppen. Dass es zuletzt nicht mehr so lief, hat auch mit der fahrigen Defensivleistung zu tun. Werder kassierte im neuen Jahr schon 27 Gegentore. Zusammen mit Augsburg die zweitmeisten nach der Hertha (33). Und genau das könnte sich jetzt auszahlen. Wenn man schon viele Tore kassiert, dann muss man eben gegen einen Gegner antreten, der defensiv noch anfälliger ist. Sollten die Bremer ihre Chancen konsequent nutzen, könnte man einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Auswärts ist die Truppe von der Weser jetzt auch nicht schlechter als daheim. In fremden Stadien gab es zwar weniger Siege, aber auch deutlich weniger Niederlagen. Daheim hat man neun Spiele verloren, auswärts nur fünf. Trainer Ole Werner:
Das Stadion ist meines Wissens nach ausverkauft. Wir haben super Support auf unserer Seite. Das kann richtig Freude und Emotionen bringen. Darauf sind wir eingestellt. Es ist wichtig, dass man mit Emotionen spielt und gerade bei einem Auswärtsspiel sich zu wehren weiß und trotz alledem bei sich bleibt und kühlen Kopf bewahrt, seine Aufgaben und sein Spiel durchbringt.
Voraussichtliche Aufstellungen
Hertha
Christensen
Rogel, Kempf, Dardai
Richter, Cigerci, Mittelstädt
Tousart, Serdar
Lukebakio, Jovetic
Bremen
Pavlenka
Pieper, Stark, Friedl
Weiser, Groß, Jung
Bittencourt, Stage
Füllkrug, Ducksch