Am Samstag darf man sich in Berlin wieder auf das Stadtderby zwischen den Eisernen aus Köpenick und der Alten Dame aus Charlottenburg-Wilmersdorf freuen. Die Alte Försterei ist mit 22.011 Zuschauern ausverkauft. Beste Voraussetzungen also für ein Derby. In der Bundesliga standen sich die beiden Hauptstadtklubs viermal gegenüber. Zwei Siege gingen an die Hertha, einmal gab’s ein Unentschieden und einmal triumphierte Union. Dafür sind die Eisernen daheim gegen den Stadtrivalen noch unbesiegt. Sollte das so bleiben, braucht man bei der Hertha so schnell nicht mehr über das obere Tabellendrittel nachdenken. Anstoß ist um 18:30 Uhr.
Union - Hertha BSC im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.
Union daheim (fast) unschlagbar
Wer ist denn jetzt die Nummer eins in Berlin? Laut der Tabelle ist das nach wie vor der 1. FC Union, der nach elf Spieltagen auf dem achten Platz rangiert und erst zwei Saisonspiele verloren hat. Zu den Champions-League-Rängen fehlen gerade mal zwei Zähler. Mit einem Derby-Sieg wäre man also nah dran an der Rückkehr in die Europapokalplätze. Und wo sollte das besser gelingen, als an der Alten Försterei? In ihrem Fußballtempel hat die Truppe von Urs Fischer nur zwei der letzten 27 Spiele verloren. Die Hertha hat in der Bundesliga in Köpenick noch nie und überhaupt erst einmal gewinnen können. Das war in der 2. Bundesliga Saison 2012/13.
Nicht nur die Heimstärke spricht am Samstagabend für Union. Die Gastgeber verlieren zwar auch mal ein Spiel in der Bundesliga, aber nur gegen Mannschaften aus den Top-Fünf. Das war bei den letzten fünf Pleiten der Fall. Die Hertha gehört bekanntlich nicht zur deutschen Elite. Die Fans der Eisernen werden sich daher schon wieder auf einen Punktgewinn freuen. Vor allem, da auch Max Kurse mit von der Partie ist. Die letzten drei Spiele mit dem Ex-Nationalspieler hat der FCU allesamt gewonnen. Dann fehlte Kruse dreimal und es sprangen nur noch zwei Unentschieden heraus. Sollte man jetzt gegen die Hertha wieder nicht gewinnen, könnte man da ja fast schon von einer kleinen Krise sprechen. Trainer Urs Fischer hat seine Spieler schon mal vorgewarnt:
Das wird eine schwierige Aufgabe, weil es Hertha im Moment einfach sehr gut macht. Dieser Aufgabe stellen wir uns. Letztlich wollen wir unsere Leistung auf den Patz bekommen. Es bedarf einer sehr guten Leistung, um überhaupt eine Chance zu haben, dieses Spiel zu gewinnen.
Fakten zum Spiel:
- Union hat nur 2 der letzten 27 Heimspiele in der Bundesliga verloren.
- Die Hertha konnte an der Alten Försterei in der Bundesliga noch nicht gewinnen und erst einmal in vier Gastspielen.
- Noch nie fielen zwischen den beiden Klubs an der Alten Försterei mehr als drei Tore.
- Die Hertha teilte sich auswärts noch nie die Punkte (2 Siege, 4 Niederlagen).
- Union ist seit drei Ligaspielen sieglos, die Hertha hat nur eines der letzten vier Ligaspiele verloren (2 Siege, 1 Unentschieden).
Hat sich die Hertha jetzt gefangen?
Big City Club Hertha BSC reist als 13. der Tabelle zum Stadtrivalen nach Köpenick. Natürlich viel zu wenig für die Ansprüche des Klubs. Wieder einmal, muss man schon fast sagen. Aber es geht aufwärts. Zumindest, was die letzten Ergebnisse angeht. Die Hertha hat nur noch eines der letzten vier Ligaspiele verloren und in diesem Zeitraum sieben Punkte geholt. Auswärts gelangen der Alten Dame auch schon zwei Siege. Dem stehen allerdings vier Niederlagen gegenüber und satte 18 Gegentore. Die Hertha kassiert in fremden Stadien also im Schnitt drei Tore pro Spiel. Keine guten Aussichten für das Auswärtsspiel in der Festung Alte Försterei.
Das Spiel gegen Union ist aber schon fast richtungsweisend. Gewinnt man das Derby, wäre man wieder bis auf einen Punkt am Stadtrivalen dran und der Blick kann sich zuversichtlich nach vorne richten. Verliert man, hängt man wieder unten drin und muss vorerst kleinere Brötchen backen. Viel wird daher auf eine geordnete Defensive ankommen. Die ist in dieser Saison einfach noch zu löchrig. Zwar wurden allein gegen die Bayern (0:5) und Leipzig (0:6) elf der 24 Gegentore kassiert, noch anfälliger ist hinten aber nur das Schlusslicht aus Fürth (29 Gegentore). Trainer Pal Dardai erwartet daher von seinen Spielern, dass am Samstagabend jeder noch ein paar Prozent mehr herauskitzelt.
Wir erwarten einen Fight. Wir müssen uns ins Derby reinbeißen: Platz, Wetter. Wir hatten in den vergangenen Spielen gute Aktionen und viele Torchancen. Ich erwarte erstmal ein Kampfspiel, wenn wir einen guten Tag haben, machen wir ein richtig geiles Spiel – und dann wird es gut aussehen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Union
Luthe
Friedrich, Knoche, Baumgartl
Ryerson, Khedira, Gießelmann
Haraguchi, Prömel
Awoniyi, Kruse
Hertha BSC
Schwolow
Pekarik, Stark, Dardai, Plattenhardt
Ascacibar, Serdar
Richter, Ekkelenkamp, Mittelstädt
Selke