Dortmund bereit für den Titel

Dortmund bereit für den Titel

Ganz Dortmund fiebert seit einer Woche auf das Saisonfinale im Signal-Iduna-Park gegen Mainz entgegen. Der BVB wartet seit elf Jahren auf die nächste Meisterschaft. Jetzt steht man ganz kurz davor. Mit einem Heimsieg würde man die lange Leidenszeit endlich beenden. Die Bayern können dagegen nur den Rheinhessen die Daumen drücken und selbst ihre Hausaufgaben in Köln machen.

Das ist doch mal ein Saisonfinale, das man sich seit vielen Jahren gewünscht hat. Die Meisterschaft in der Bundesliga wird erst am letzten Spieltag entschieden und ausnahmsweise sind es mal nicht die Bayern, die ganz oben in der Tabelle stehen. Durch die 1:3-Heimpleite gegen Leipzig und dem Sieg der Schwarz-Gelben in Augsburg (3:0) sind die Münchner nur noch der Verfolger. Zwei Punkte hinter dem BVB. Nichts mehr in der eigenen Hand. Das schmerzt natürlich. Aufgeben wollen sie beim Rekordmeister trotzdem nicht. Am Samstag müssen die Bayern in Köln nochmal alles raushauen und hoffen, dass am Ende doch noch die elfte Meisterschaft in Folge herausspringt. Schließlich muss auch Dortmund erst einmal das Heimspiel gegen Mainz gewinnen. Bei Punktgleichheit, was bei einem Remis im Signal-Iduna-Park durchaus noch passieren könnte, würden wieder mal die Roten aus dem Süden jubeln. Also, einfach nochmal 90 Minuten hochkonzentriert zu Werke gehen und einen packenden letzten Spieltag genießen. Schwarz-Gelb oder Rot-Weiß. Wer hat am Ende die Nase vorne? Beide Spiele werden am Samstag um 15:30 Uhr angepfiffen.

Das Saisonfinale der Bundesliga im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es die Spiele sowie die Konferenz ab 15:30 Uhr bei Sky.

1. FC Köln – Bayern München

An 22 Spieltagen belegten die Bayern in dieser Saison den ersten Tabellenplatz. Jetzt, so kurz vor Schluss, musste man den Rivalen aus Dortmund doch noch vorbeiziehen lassen. Ausschlaggebend war die erste Heimpleite im letzten Saisonspiel in der Allianz Arena. 1:3 gegen Leipzig nach 1:0-Führung. Schon zum achten Mal haben die Münchner nach einer Führung noch Punkte gelassen. Insgesamt deren 19. Ein erschreckender Wert, den man so seit 30 Jahren beim Rekordmeister nicht mehr erlebt hat. Aber was soll man machen? Ist jetzt eben so. Wichtig ist, im letzten Spiel in Köln eine Reaktion zu zeigen und auf Schützenhilfe der Mainzer in Dortmund zu hoffen. Immerhin hat man an den Effzeh ganz gute Erinnerungen. Nicht unbedingt an das Hinspiel, als man erst kurz vor Schluss den 1:1-Ausgleich erzielte. Vielmehr an die Gastspiele in der Domstadt. Dort haben die Bayern die letzten acht Duelle gewonnen. Insgesamt ist man gegen Köln seit 17 Spielen ungeschlagen (15 Siege). Zumindest das macht Hoffnung, am Samstag nochmal drei Punkte mitzunehmen.

Aufgeben ist ohnehin keine Option. Die Bayern haben es selbst schon erlebt wie es ist, am letzten Spieltag noch nach ganz oben zu springen. Unvergessen dabei die Saison 1999/2000, als man dank dem Sieg der Hachinger gegen Leverkusen noch Meister wurde. Oder 1985/86, als Werder Bremen als Tabellenführer in den letzten Spieltag ging, 1:2 in Stuttgart unterlag und der FCB durch ein 6:0 gegen Gladbach aufgrund des besseren Torverhältnisses noch den Titel holte. Dieses spricht auch diesmal wieder für die Münchner. Heißt also, selbst ein Unentschieden der Dortmunder würde den Bayern bei einem Sieg in Köln reichen. Es gibt zwar durchaus bessere Voraussetzungen, trotzdem muss auch der BVB erst einmal voll punkten. Und wenn nicht, dann muss der Titelverteidiger zur Stelle sein. Das stellte auch Trainer Thomas Tuchel noch einmal klar:

Unsere Situation ist völlig klar: Wir müssen gewinnen und brauchen Schützenhilfe. Es kann alles passieren, in jedem Spiel. Es muss nur eine kleine Unaufmerksamkeit geben. Von mir gibt es auch keine Nachrichten an den BVB. Wir haben genug mit uns zu tun. Es ist unsere Pflicht, bis zum Ende alles zu geben. Es wird keine Saison sein, die uns zufriedenstellt. Trotzdem müssen wir bis zum Ende laufen, völlig unabhängig davon, wie es auf den anderen Plätzen steht. Wenn man für den FC Bayern arbeitet, muss man immer alles geben, bis zum Schlusspfiff.

Voraussichtliche Aufstellungen

Köln

Schwäbe

Schmitz, Hübers, Chabot, Hector

Martel, Skhiri

Ljubicic, Kainz, Maina

Selke

Bayern

Sommer

Mazraoui, Pavard, de Ligt, Joao Cancelo

Kimmich, Goretzka

Coman, Musiala, Gnabry

Müller

Borussia Dortmund – FSV Mainz 05

In Dortmund hat man schon mal den Sekt kaltgestellt und die ganze Stadt hat sich für die Mega-Meisterparty in Stellung gebracht. Nach zehn Jahren die Dominanz der Bayern endlich zu beenden, davon träumt wohl die ganze Bundesliga und nicht nur der BVB. Aber noch ist der letzte und entscheidende Schritt zu gehen. Zwar spricht im Vorfeld alles für die Borussia, doch mit Mainz ist am Samstag ein Gegner zu Gast, den man keinesfalls unterschätzen sollte. Irgendwie kommt es einem so vor, als wäre ein Punktgewinn der Rheinhessen sowas wie ein Wunder. Dem ist aber beileibe nicht so. Die Mainzer haben allein in den letzten fünf Gastspielen in Dortmund dreimal was Zählbares mitgenommen. Zweimal davon sogar einen Sieg. Drei Punkte wird der BVB daher sicher nicht einfach so im Vorbeigehen einsacken können.

Die Heimstärke der Borussen sei trotzdem noch einmal zu erwähnen. Dortmund hat die letzten elf Spiele vor der Gelben Wand gewonnen. Legen sie gegen Mainz nach, würden sie ihren eigenen Vereinsrekord einstellen und zwei weitere Bestmarken erreichen. Zum einen gab es noch nie 15 Heimsiege in einer Saison und folglich auch noch keine 46 Punkte. Die wären am Samstag noch möglich. Ein netter Bonus, den man neben der Meisterschaft gerne mitnehmen würde. Vorausgesetzt, die Mainzer spielen mit. Der FSV würde seinerseits mit einem Sieg auf 48 Punkte kommen. Es wäre ein neuer Rekord unter Bo Svensson. Eine andere Bestmarke haben die Gäste schon aufgestellt. Und zwar 52 Tore in einer Saison. Gefährlicher waren die Mainzer noch nie. Daher ist ihnen auch in Dortmund was zuzutrauen. Allerdings bleibt festzuhalten, dass Mainz die letzten vier direkten Duelle inklusive dem Hinspiel (1:2) verloren hat. Noch dazu die letzten vier Spiele in dieser Saison. Vielleicht macht aber genau das die Mainzer noch gefährlicher. Schließlich will man den eigenen Fans zum Abschluss auch nochmal einen Sieg schenken. Die Borussia wird eine gute Leistung brauchen, um sich am Ende tatsächlich zum Meister zu machen. Verdient wäre es allemal. Vorausgesetzt, man gewinnt gegen Mainz. Das wird nochmal richtig schwer, wie auch Trainer Edin Terzic weiß:

Die Stärken von Mainz sind erkennbar. Sie spielen sehr körperbetont und sind sich nicht zu schade auch mal ein Foul zu ziehen. Jeder kennt dort seine Rolle und seine Aufgabe. Sie haben schon schwere Spiele gewonnen.

Voraussichtliche Aufstellungen

Dortmund

Kobel

Wolf, Süle, Hummels, Ryerson

Brandt, Can, Guerreiro

Malen, Adeyemi

Haller

Mainz

Zentner

Hanche-Olsen, Bell, Fernandes

da Costa, Barreiro, Kohr, Caci

Stach, Ingvartsen

Onisiwo

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