Es ist das Spitzenspiel der Bundesliga. Zumindest das der vergangenen Jahre, denn diesmal treffen die Bayern und Borussia Dortmund erstmals seit 14 Spielzeiten in einem Rückrundenduell aufeinander, und keiner der beiden Klubs ist Tabellenführer. Der FCB hat weiter zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen und nur noch theoretische Chancen auf die Titelverteidigung. Die Dortmunder sind Vierter, spüren aber den Atem von RB Leipzig im Nacken. Bei einer Niederlage in München droht Schwarz-Gelb aus den Champions-League-Rängen zu rutschen. Verlieren verboten. Das gilt aber auch für die Bayern, die weiter auf einen Ausrutscher der Werkself hoffen. Anstoß zum 110. Bundesliga-Klassiker ist am Samstagabend um 18:30 Uhr in der Allianz Arena.
Bayern - Dortmund im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.
Bayern zurück zu alter Stärke
Die Bayern haben in dieser Saison mit ihrer Konstanz zu kämpfen. Das hat Trainer Thomas Tuchel schließlich seinen Job gekostet. Seitdem sein Abschied zum Saisonende feststeht, scheint der FCB irgendwie die Handbremse gelöst zu haben. In den letzten fünf Pflichtspielen gab es vier Siege und ein Unentschieden. Gegen Mainz (8:1) und Darmstadt (5:2) haben die Bayern auch wieder ihre Tormaschine angeworfen. Zwischenzeitlich wurde das Viertelfinale der Champions League erreicht. Vielleicht ist ja doch noch irgendwie ein Titel drin in dieser Saison. Vielleicht auch in der Bundesliga. Dann aber ist ein Sieg gegen den BVB Pflicht. Erfahrungsgemäß haben die Bayern beste Chancen. Die letzten neun Heimspiele gegen Dortmund hat der Rekordmeister gewonnen. Überhaupt war der Klassiker zuletzt eine einseitige Angelegenheit. Neun Siege und ein Unentschieden lautet die Bilanz aus den letzten zehn Spielen aus Sicht der Bayern.
Im eigenen Stadion brannten die Münchner gegen Schwarz-Gelb auch immer wieder ein Offensiv-Feuerwerk ab. Allein 37 Tore erzielten sie in den letzten neun Duellen. Macht im Schnitt vier Buden pro Spiel. Auch gegen andere Gegner lief es in der Arena ganz gut. Das zeigen zehn Heimsiege aus den vergangenen elf Ligaspielen in dieser Saison, mit einem Schnitt von 3,8 erzielten Treffern pro Spiel. Mit 34 Punkten aus 13 Spielen sind die Bayern das zweitbeste Heimteam der Liga hinter Leverkusen (35). Und wer weiß, lässt Bayer zuvor gegen Hoffenheim Punkte, könnte das noch ein paar PS mehr aus den Münchnern herauskitzeln.
Fakten zum Spiel
- Der FC Bayern ist gegen Dortmund seit 10 Spielen ungeschlagen (9S).
- Der FCB hat die letzten 9 Bundesliga-Heimspiele gegen Dortmund gewonnen.
- Die Bayern haben in ihren bisherigen 13 Heimspielen 47 Tore erzielt (3,6 pro Spiel).
- Dortmund konnte noch kein Spiel gegen die Top-Fünf der Liga gewinnen (1U, 3N).
- Dortmund ist seit 8 Auswärtsspielen ungeschlagen und stellt das zweitbeste Bundesligateam der Rückrunde.
Dortmund auswärts immer stärker
Die Dortmunder haben mit der Titelvergabe in der Bundesliga überhaupt nichts mehr zu tun. Für die Borussia geht es einzig darum, sich erneut für die Champions League zu qualifizieren. Und selbst das wird schwer genug. Die drittplatzierten Stuttgarter lassen einfach nichts liegen und Leipzig als Verfolger hat nur einen Zähler Rückstand. Heißt also, Dortmund könnte schon bei einem Unentschieden aus den Top-Vier rutschen. Und das wird auch passieren, sollte der BVB seine schwache Bilanz in München sowie gegen die Top-Teams der Liga nicht etwas aufbessern. Kein Sieg gegen Leverkusen (1:1), kein Sieg gegen Stuttgart (1:2, 0:2 im Pokal), kein Sieg gegen Leipzig (2:3) und im Hinspiel die 0:4-Klatsche gegen die Bayern. Schön langsam wäre es mal an der Zeit. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass man tatsächlich nur noch die fünfte Kraft in Deutschland ist.
Aber man will ja nicht alles schwarzmalen bei den Borussen. Im neuen Jahr läuft es nämlich ganz gut. Genauer gesagt ist man mit 22 Punkten sogar die Nummer drei der Rückrunde. In neun Spielen holte man vier Zähler mehr als die Bayern. Das hat auch mit der neugewonnenen Auswärtsstärke zu tun. Dortmund ist nunmehr seit acht Spielen auf fremden Plätzen ungeschlagen. Das ist die längste Serie seit elf Jahren. Großen Anteil daran hat die Defensive, die in den vergangenen zehn Spielen nur sieben Gegentore zugelassen hat. Auch in dieser Statistik ist der BVB die Nummer zwei hinter Leverkusen. Fünfmal stand in diesen Spielen die Null. Das ist den Bayern seit nunmehr acht Begegnungen nicht mehr gelungen. Ein Treffer in Schwarz-Gelb scheint daher durchaus wahrscheinlich. Fraglich nur, ob ein Tor am Ende reicht, den Abwärtstrend in München endlich zu beenden.
Voraussichtliche Aufstellungen
Bayern
Ulreich
Kimmich, de Ligt, Dier, Davies
Laimer, Goretzka
Sané, Müller, Musiala
Kane
Dortmund
Kobel
Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Maatsen
Can, Özcan
Sancho, Brandt, Malen
Füllkrug