Nutzt Ägypten den Heimvorteil? Nein!

Nutzt Ägypten den Heimvorteil? Nein!

Zum 32. Mal suchen Afrikas Fußballer ihren Meister. Weit vorne in der Favoritenliste steht Gastgeber Ägypten. Aber Senegal, Algerien oder Kamerun wollen der Truppe um Liverpool-Angreifer Mo Salah den Titel streitig machen.

Etwa vier Wochen lang kicken Afrikas Fußballer um den wichtigsten Titel ihres Kontinents. Und mal wieder geht der Titel an: Ägypten. Es wäre die achte Afrikameisterschaft der Pharaonen. Und vieles spricht in diesem Jahr für den Topfavoriten. Als Gastgeber kennen sie beinahe jeden Grashalm in den eigenen Stadien. Außerdem kann ihr Superstar Mo Salah mit dem Champions-League-Sieg in der Tasche frei aufspielen. Wer soll die Ägypter stoppen?

Der Afrika-Cup im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es viele (aber nicht alle!) Spiele live bei DAZN.

Heimvorteil Ägypten

Als Gastgeber müssen sich die ägyptischen Spieler keine Sorgen ums Wetter machen. Denn sie werden nicht in den kraftkostenden heißen Nachmittagsstunden kicken. Im Gegenteil, die Jungs vom Nil dürfen immer erst frühestens um 21:00 Uhr ran. Falls Ägypten seine Gruppe gewinnt, so marschiert es stets von Sieg zu Sieg jeweils in den Abendstunden bis ins Finale. Folglich haben die Organisatoren den Ägyptern die zu erwartenden Hitzeschlachten bei den Anpfiffen um 16:30, 18:00 oder 19:00 Uhr geschenkt. Mo Salah wirds recht sein, viele Kräfte gespart! Allerdings haben sich die Gastgeber beim Auftakt gegen Simbabwe trotzdem sehr schwer getan. Trotz Feldüberlegenheit sprang gegen den Underdog gerade mal ein Tor (Trezeguet, 42.) heraus.

So funktioniert das Turnier

Apropos Weiterkommen. Da das Feld erstmals auf 24 Teilnehmer aufgeblasen wurde, kommt beinahe jeder in die K.-o.-Runde. Naja, fast jeder. Schließlich schaffen es die ersten beiden Teams der 6 Gruppen sowie die besten 4 Gruppendritten ins Achtelfinale. Und der afrikanische Fußballverband CAF veranstaltet seine Meisterschaft nicht mehr im Januar/Februar. Sondern erstmals im Juni/Juli. Demzufolge wird es wie bereits beschrieben einige sehr heiße Spiele geben.

Die Sportschau kritisch aus Ägypten:

Titelverteidiger Kamerun

Eigentlich wollte Kamerun zuhause seinen 2017 in Gabun erworbenen Titel verteidigen. Damals wurde im Finale Ägypten mit 2:1 geschlagen. Für Kamerun die fünfte Meisterschaft. Doch die zum zweiten Mal übertragene Veranstalterrolle wurde ihnen wieder weggenommen. Infolge „wesentlicher Verzögerungen bei der Vorbereitung“ entzog der CAF den Kamerunern den Afrika-Cup. Nichtsdestotrotz wollen wir den Titel, dann holen wir den halt in Ägypten. So der Tenor der „unzähmbaren Löwen“.

Heiß gehandelt: Senegal

Eigentlich gehört der Senegal immer zu den Titelkandidaten. Nur bestätigen konnte er diese Vorgabe noch nie. Bisher reichte es gerade mal zu vier Halbfinalteilnahmen. Und nur eine davon konnte er erfolgreich gestalten. Erstmals schaffte man es 2002 in Mali bis ins Endspiel gegen Kamerun. Jedoch ging das mit 2:3 im Elfmeterschießen verloren. Allerdings spielte der Senegal auf dem Weg nach Ägypten  die beste Quali aller 24 Teilnehmer: 5 Siege, 1 Unentschieden. Übrigens kicken sämtliche Spieler in Europa.

Titelreif? Nigeria

Lieber Oliver Kahn, kennen sie Jay-Jay Okocha? Ob diese Frage dem Titan ein Lächeln entlockt? Also jener Nigerianer im Frankfurt-Trikot hat damals dem KSC-Keeper Kahn das Tanzen beigebracht. Mal abwarten, ob ein aktueller Angreifer der Super Eagles ähnlich technische Fähigkeiten hat. Zumindest hat der deutsche Coach Gernot Rohr viel zu tun. Wenn er die Klubspiele seiner Jungs beobachten will, ist er viel unterwegs. Zum Beispiel China, Südafrika, Israel und Europa. Dazu noch Keeper Ezenwa, der in der Heimat kickt. Demzufolge dürfte Rohrs ökologischer Fußabdruck bei Vorort-Recherchen dunkelrot sein. Jetzt bleibt abzuwarten, ob er aus seiner Weltauswahl trotzdem einen eingeschworenen Haufen mit Titelchancen basteln kann.

Afrika-Cup – Spielplan

Vorrunde 1. Spieltag

21.06.
(A) Ägypten – Simbabwe 1:0

22.06.
(A) DR Kongo – Uganda 0:2
(B) Nigeria – Burundi 1:0
(B) Guinea – Madagaskar 2:2

23.06.
(D) Marokko – Namibia 1:0
(C) Senegal – Tansania 2:0
(C) Algerien – Kenia 2:0

24.06.
(D) Elfenbeinküste – Südafrika 1:0
(E) Tunesien – Angola 1:1
(E) Mali – Mauretanien 4:1

25.06.
(F) Kamerun – Guinea-Bissau 2:0
(F) Ghana – Benin 2:2

Vorrunde 2. Spieltag

26.06.
(B) Nigeria – Guinea 1:0
(A) Uganda – Simbabwe 1:1
(A) Ägypten – DR Kongo 2:0

27.06.
(B) Madagaskar – Burundi 1:0
(C) Senegal – Algerien 0:1
(C) Kenia – Tansania 3:2

28.06.
(E) Tunesien – Mali 1:1
(D) Marokko – Elfenbeinküste 1:0
(D) Südafrika – Namibia 1:0

29.06.
(E) Mauretanien – Angola 0:0
(F) Kamerun – Ghana 0:0
(F) Benin – Guinea-Bissau  0:0

Vorrunde 3. Spieltag

30.06.
(B) Madagaskar – Nigeria 2:0
(B) Burundi – Guinea 0:2
(A) Uganda – Ägypten 0:2
(A) Simbabwe – DR Kongo 0:4

01.07.
(D) Südafrika – Marokko 0:1
(D) Namibia – Elfenbeinküste 1:4
(C) Kenia – Senegal 0:3
(C) Tansania – Algerien 0:3

02.07.
(F) Benin – Kamerun 0:0
(F) Guinea-Bissau – Ghana 0:2
(E) Mauretanien – Tunesien 0:0
(E) Angola – Mali 0:1

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K.-o.-Phase

Achtelfinale

Fr., 05.07.
Marokko – Benin 1:4 i. E.
Uganda – Senegal 1:0

Sa., 06.07.
Nigeria – Kamerun 3:2
Ägypten – Südafrika 0:1

So., 07.07.
Madagaskar – DR Kongo 4:2 i.E.
Algerien – Guinea 3:0

Mo., 08.07.
Mali – Elfenbeinküste 0:1
Ghana – Tunesien 4:5 i.E.

Viertelfinale

Mi., 10.07.
19:00 Senegal – Benin 1:0
21:00 Nigeria – Südafrika 2:1

Do., 11.07.
19:00 Elfenbeinküste – Algerien 3:4 i.E.
21:00 Madagaskar – Tunesien 0:3

Halbfinale

So., 14.07.
18:00 Senegal – Tunesien 1:0 n.V.
21:00 Algerien – Nigeria 2:1

Spiel um Platz 3

Mi., 17.07.
21:00 Tunesien – Nigeria 0:1

Finale

Fr., 19.07.
21:00 Senegal – Algerien 0:1

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