Spannender könnte das Saisonfinale in der 3. Liga kaum sein. Der SV Elversberg hat den direkten Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga geschafft. Mit einem Sieg in Ingolstadt würden sich die Saarländer auch die Meisterschaft sichern. Freiburg II hat nur einen Zähler Rückstand, kann aber als Zweitvertretung eines Bundesligisten nicht aufsteigen. Dafür dürfen der VfL Osnabrück und der SV Wehen Wiesbaden noch auf das direkte Ticket für das deutsche Unterhaus hoffen. Beide gehen mit 67 Punkten gleichauf in den letzten Spieltag, wobei der VfL das um einen Treffer bessere Torverhältnis aufweist. Für Osnabrück geht es daheim gegen Dortmund II weiter, Wehen Wiesbaden empfängt den Halleschen FC. Sollte einer der beiden Klubs patzen, bietet sich auch für Saarbrücken und Dresden noch eine Chance. Der FCS spielt gegen Viktoria Köln. Dresden gegen das bereits als Absteiger feststehende Oldenburg. Anstoß zu den Spielen ist am Samstag um 13:30 Uhr.
VfL Osnabrück – Borussia Dortmund II
Mit dem Aufstieg rechnete in Osnabrück nach der Hinrunde irgendwie keiner mehr so recht. Auf Rang acht hatte man acht Punkte Rückstand zum dritten Tabellenplatz. Dann aber folgte eine überragende Rückrunde mit zwölf Siegen, drei Unentschieden und nur drei Niederlagen. Der VfL ist zusammen mit Dresden das punktbeste Team im neuen Jahr und seit vergangener Woche rangieren die Niedersachsen erstmals in den Top-Drei der Liga. Das wäre schon ein Ding, wenn man jetzt tatsächlich den direkten Aufstieg fixieren könnte. Daheim sollte das durchaus möglich sein. Die Zweite der Dortmunder konnte man schon in der Hinrunde mit 2:1 besiegen. Außerdem hat Osnabrück nur zwei der letzten zwölf Heimspiele verloren. Einmal mit 0:1 gegen Dresden und einmal überraschend mit 2:3 gegen Bayreuth.
Nimmt man jetzt nochmal drei Punkte mit, hätte man zumindest die Relegation sicher. Der BVB ist auswärts seit drei Spielen sieglos und auch gegen Osnabrück konnte man noch keinen der bisherigen elf Vergleiche in der 3. Liga gewinnen. Einzig in der Regionalliga reichte es mal zu zwei Siegen. Dem stehen insgesamt zehn Siege der Osnabrücker und sechs Unentschieden gegenüber. Festzuhalten bleibt: Der VfL steigt direkt auf, wenn er gewinnt und Wehen Wiesbaden nicht voll punktet, oder beide gewinnen mit der gleichen Tordifferenz. Gewinnen beide, die Hessen aber mit einem Tor mehr in der Differenz, würde der VfL nur aufsteigen, wenn sie mehr Tore erzielt hätten. Derzeit sind es 68, Wiesbaden kommt auf 70. Wäre die Tordifferenz zum Saisonabschluss völlig identisch, ist ebenfalls Osnabrück durch, da sie den direkten Vergleich gewonnen haben.
SV Wehen Wiesbaden – Hallescher FC
Der SV Wehen Wiesbaden war im Gegensatz zu Osnabrück an 17 Spieltagen Teil der Top-Drei. Erst durch das 1:3 gegen Dresden am 35. Spieltag hat man die Aufstiegszone verlassen müssen. Es folgten ein Sieg gegen Verl und ein 1:1 gegen Elversberg. Damit muss man Osnabrück nur aufgrund des besseren Torverhältnisses den Vortritt lassen. Aber wie schon erwähnt würde ein höherer Sieg als Osnabrück unter gewissen Umständen reichen. Wiesbaden hat zwar zwei Treffer mehr erzielt, aber auch drei Tore mehr zugelassen. Das wird richtig heiß, da schon das Hinspiel in Halle recht eng war und nur mit 3:2 gewonnen wurde. Für den HFC geht es zum Saisonabschluss um nichts mehr. Der Klassenerhalt ist geschafft. Jetzt kann man befreit aufspielen. Ein Unentschieden würde Wiesbaden ebenfalls reichen. Aber nur, wenn Osnabrück verliert und die Verfolger aus Saarbücken und Dresden auch maximal nur einen Punkt holen. Darauf sollte man sich vielleicht nicht unbedingt verlassen.
1. FC Saarbrücken – Viktoria Köln
Der 1. FC Saarbrücken hat von den verbleibenden vier Aufstiegsanwärtern das beste Torverhältnis. Das allein reicht natürlich nicht. Mindestens einer der Rivalen aus Osnabrück oder Wiesbaden muss Punkte lassen, damit der FCS noch vorbeiziehen kann. Vorausgesetzt natürlich, man gewinnt das Heimspiel gegen Viktoria Köln. Ein Unentschieden könnte zur Relegation reichen, wenn eines der besser positionierten Teams verliert und Verfolger Dresden ebenfalls nur einen Punkt holt. Im Grunde aber sollte klar sein, dass man sich in Saarbrücken nur mit einem Sieg noch Hoffnung auf die 2. Bundesliga machen kann. Die Saarländer haben es am letzten Spieltag mit dem 2:2 in Duisburg verpasst, sich in eine bessere Position zu bringen. Jetzt will man es im eigenen Stadion richten. Da wurden zehn der bisherigen 18 Spiele gewonnen und nur vier verloren.
Dynamo Dresden – VfB Oldenburg
Die Dresdner wurden vom Aufstiegsfavoriten am vergangenen Spieltag durch das 1:4 in Meppen zum Außenseiter. Aus eigener Kraft geht nichts mehr, noch dazu hat man das um vier Treffer schlechtere Torverhältnis als Saarbrücken. Für Dresden zählt wie für den FCS zum Abschluss nur ein Sieg. Dann muss man sehen, was dabei herausspringt. Der kommende Gegner aus Oldenburg ist das drittschwächste Team der Rückrunde. Dresden wie Osnabrück mit 39 Zählern die Nummer eins. Im eigenen Stadion holte Dynamo jedoch die wenigsten Punkte der vier Aufstiegsanwärter. Jetzt reicht es nur noch mit einem Sieg zum Aufstieg, falls die drei Konkurrenten nicht gewinnen. Ein eher unwahrscheinliches Szenario. Dynamo hat es am vergangenen Spieltag in den Sand gesetzt. Der Aufstieg wäre ein kleines Wunder. Daher wäre man bei den Sachsen wohl schon mit der Relegation hochzufrieden.