Aufsteiger-Duell in München

Aufsteiger-Duell in München

Der 6. Spieltag der 3. Liga wird am Freitag im Grünwalder Stadion zwischen den Münchner Löwen und Energie Cottbus eröffnet. Beide Klubs sind ordentlich aus den Startlöchern gekommen. Trotzdem sind die Vorzeichen grundverschieden. Während 1860 den Durchmarsch in die 2. Bundesliga anpeilt, zählt für Energie nur der Klassenerhalt.

Die 3. Liga geht an diesem Wochenende in die sechste Runde. Der TSV 1860 München empfängt am Freitagabend im Grünwalder Stadion Energie Cottbus. Beide Klubs sind zusammen aus der Regionalliga aufgestiegen und verkaufen sich bisher recht ordentlich. Die Löwen haben sieben, Energie acht Punkte auf dem Konto. Cottbus ist mittlerweile aber seit drei Spielen sieglos. Die Löwen schossen sich zuletzt mit 4:1 in Aalen den Pokalfrust von der Seele. Anstoß ist um 19:00 Uhr.

Geht es nach oben oder unten?

Die Vorzeichen sind bei beiden Klubs vor dem direkten Duell ähnlich. Auf Rang neun bzw. sieben belegt man derzeit einen gesicherten Platz im Mittelfeld. Umso wichtiger wäre ein Sieg am Freitag. Nur wer drei Punkte holt, kann sich in der Tabelle weiter nach oben orientieren. Der Verlierer wird ins untere Tabellendrittel und damit auch an die Abstiegszone heranrutschen. Das will man vor allem bei den Löwen unbedingt vermeiden. Die Münchner sind mit ehrgeizigen Zielen in die Saison gestartet. Im Idealfall will man nach 38 Spieltagen unter den Top-Drei stehen und damit um den Aufstieg kämpfen. Ein Sieg gegen Cottbus käme da für die Ballermänner der Liga (11 Tore) genau zur richtigen Zeit.

Bislang ist es den Löwen noch nicht gelungen, zwei Spiele in Folge in der 3. Liga zu gewinnen. Da am letzten Wochenende beim 4:1 ein Dreier in Aalen geholt wurde, wäre jetzt die ideale Gelegenheit. Und die Chancen stehen für die Giesinger mit 1,8 durchaus vielversprechend. Dass die zuletzt angeschlagenen Sascha Mölders und Nico Karger wieder dabei sind, sollte sich ebenfalls nicht negativ auf die Löwen auswirken. Trainer Daniel Bierofka muss wahrscheinlich nur auf den verletzten Daniel Wein verzichten. Das ist natürlich nicht ideal. Vor allem, weil sich die Defensive der Gastgeber immer wieder anfällig für Gegentore zeigt. Bislang stand noch in keinem Ligaspiel die Null.

Besonders in der Schlussphase werden die Löwen etwas nachlässig. Gegen Osnabrück verspielte man deswegen eine 2:0-Führung. In Aalen fiel das Ehrentor für den VfR ebenfalls in der Schlussphase. Wären die Ligaspiele der Münchner schon nach 83 Minuten zu Ende gewesen, wären sie sogar Tabellenführer. Bierofka verlangt daher volle Konzentration über die komplette Spieldauer. „Ich will es schaffen, dass wir 90 Minuten so verteidigen, dass wir kein Gegentor bekommen.“  Ansonsten ist es wie so oft im Fußball. „Dann rutscht doch einer durch und die Jungs werden nervös.“ Cottbus ist eine Mannschaft, die solche Nachlässigkeiten schon mal ausnutzen kann. Deswegen interessant, Tore auf beiden Seiten für 1,6.

Cottbus motiviert nach München

Energie hätte kaum besser in die Saison starten können. Nach zwei Spieltagen hatten die Lausitzer sechs Punkte auf dem Konto. Anschließend reichte es aber nur noch zu zwei Zählern aus drei Spielen. Aber was will man erwarten? Im Gegensatz zu den Löwen, die ihren Kader mit Spielern aus der zweiten und dritten Liga verstärkten, setzt man in Cottbus vorwiegend auf die Aufstiegshelden. Nur zwei Neuzugänge wurden geholt. Finanziell ist bei Energie einfach nicht mehr möglich. Deswegen muss man aber noch lange nicht neidisch nach München blicken. Sportlich ist man mit 1860 derzeit noch auf Augenhöhe. Und mit einem Sieg kann man die kommenden Aufgaben ganz entspannt angehen. Dafür gibt’s eine Quote von 3,4. Trainer Pele Wollitz fordert dafür aber „vollen Einsatz“. Nicht nur für drei Punkte in Giesing, sondern für den Klassenerhalt.

„Wenn wir alles auf den Platz bringen, was wir können, haben wir am Freitag die Riesenchance zu gewinnen“, so Wollitz mit Kampfansage. Das hat ihm beim 1:1 zuletzt gegen Meppen gefehlt. Hätte man das Heimspiel gewonnen, würde man sogar als Tabellendritter nach München reisen. Die liegengelassenen Punkte muss man sich nun eben am Freitag holen. Die Favoritenrolle schiebt Wollitz aber gerne weiter: „Aktuell ist 1860 die beste Standardmannschaft. Sie haben eine unglaubliche Wucht zuhause.“ Wie kann man dem entgegenwirken? Mit einer „Top-Einstellung, Top-Laufbereitschaft, Top-Organisation und vor allem Top-Willensstärke“. Wer kann das seiner Mannschaft besser vermitteln, als Pele Wollitz? Cottbus ist vielleicht leichter Außenseiter, deswegen aber noch lange nicht chancenlos. Es wird ein interessantes Spiel.

Statistiken:

Die letzten 5 Spiele:

1860 München
Energie Cottbus

Der direkte Vergleich:

9 Siege 1860, 6 Unentschieden, 5 Siege Cottbus

So könnten sie auflaufen:

1860 München: Bonmann – Steinhart, Lorenz, Weber, Paul – Wein (Böhnlein), Abruscia, Moll – Karger, Grimaldi, Willsch

Cottbus: Spahic – Schlüter, Matuwila, Stein, Sartsev – Zimmer, Kruse, Freitas – Viteritti, Mamba, Weidlich

Mein Tipp:

Ich denke, der TSV 1860 wird nach dem 4:1 in Aalen mit viel Rückenwind in die Partie gehen und das Geschehen auf dem Rasen dominieren. Cottbus könnte in München mit einem Unentschieden zufrieden sein. Ich lege mich aber auf einen knappen Heimsieg mit Toren auf beiden Seiten fest. Als Ergebnis ein 2:1. Das bringt eine Quote von 7. Für 2-3 Treffer im Spiel gibt es 1,8.

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