Abstiegskandidat oder Aufstiegsanwärter. Der FC St. Pauli war in der vergangenen Saison beides. Die Hinrunde lief mit nur drei Siegen aus 17 Spielen zum Vergessen. Umso besser war die Rückrunde, die man mit 31 Punkten auf dem vierten Platz abgeschlossen hat. Zum Aufstieg hat es damit natürlich nicht gereicht, doch es hat gezeigt, dass die Kiez-Kicker durchaus mit den Top-Teams mithalten können. Das wollen sie jetzt zur neuen Saison gegen die Störche aus Kiel gleich zu Beginn bestätigen. Die Gäste scheiterten vergangene Saison in der Relegation am 1. FC Köln. Auch in dieser Saison will man wieder ganz oben mitreden und am Millerntor die ersten drei Punkte holen. Statistisch gesehen ist Kiel favorisiert. Anstoß ist am Sonntag um 13:30 Uhr.
St. Pauli - Kiel im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 13:30 Uhr bei Sky.
St. Pauli am Millerntor noch eine Macht?
Der FC St. Pauli hat die vergangene Saison auf dem zehnten Tabellenplatz abgeschlossen. Mittelmäßig. Nach einer desolaten Hinrunde war einfach nicht mehr drin. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Mannschaft Potential hat und an einem guten Tag wirklich jedem Gegner der 2. Bundesliga gefährlich werden kann. Vor allem im eigenen Stadion. Da konnte man letzte Saison unter anderem die SpVgg Greuther Fürth, den Hamburger SV oder den 1. FC Heidenheim besiegen. Und da waren noch keine Fans zugelassen. Jetzt sieht das anders aus. Das Millerntor wird zwar nicht voll sein, soll aber dennoch wieder zu einer Festung werden. Die Vorbereitung auf das erste Pflichtspiel lief schon mal recht vielversprechend.
Vor allem durch die Treffsicherheit von Simon Makienok. Der Däne hat in allen vier Testspielen getroffen. Dabei gelangen Siege gegen Hannover (2:0) und Blau-Weiß Lohne (4:0). Gegen Odense BK (2:2) und Hertha BSC (2:2) holte St. Pauli ein Unentschieden. Lief also bisher ganz ordentlich für die Hamburger. Vielleicht bietet sich jetzt eine gute Chance, endlich mal wieder gegen Kiel zu gewinnen. Das ist in den vergangenen sechs Duellen nur einmal gelungen. Kiel feierte in diesem Zeitraum vier Siege. Generell würde sich ein Tipp auf die Doppelte Chance mit Heim- oder Auswärtssieg lohnen. Von zehn Zweitliga-Duellen endete nur eines Remis. St. Pauli feierte vier Siege. Drei davon im eigenen Stadion. Vielleicht kommt noch ein weiterer hinzu. Trainer Timo Schultz sieht die Chancen bei 50:50:
Wir wissen, dass ein richtiges Kaliber auf uns zukommt. Ich freue mich auf das Spiel und hoffe, dass es ein Duell auf Augenhöhe wird, das wir am Ende für uns entscheiden.
Fakten zum Spiel:
- Von zehn Zweitliga-Duellen zwischen St. Pauli und Kiel endete nur eines mit einem Unentschieden.
- Pauli hat erst eines von fünf Heimspielen gegen Kiel im Unterhaus verloren.
- In der Vorbereitung blieb St. Pauli in vier Spielen ungeschlagen (2 Siege, 2 Unentschieden).
- Kiel ist gegen St. Pauli seit drei Spielen ungeschlagen (2 Siege, 1 Unentschieden).
- Kiel hat nur eines seiner vier Vorbereitungsspiele gewonnen (2 Unentschieden, 1 Niederlage).
Kiel wieder oben dabei?
In Kiel sitzt der Frust vom verpassten Aufstieg immer noch tief. Wieder einmal hat man eine richtig starke Saison gespielt und wieder einmal wurde in der Relegation die Chance auf die Bundesliga liegengelassen. Das war auch schon 2018 der Fall. Ein Jahr später war dann nur noch der sechste Platz drin. Damit will man sich bei den Störchen in dieser Saison sicherlich nicht zufriedengeben. Gleich von Beginn an Vollgas geben und oben mitspielen. So wäre zumindest der Plan und mit einem Sieg am Millerntor wäre der erste Schritt dafür gemacht. Wie man St. Pauli schlagen kann, haben die Kieler beim letzten Duell mit dem 4:0-Erfolg im eigenen Stadion eindrucksvoll bewiesen. Es war das dritte Spiel in Folge, in dem man gegen die Kiez-Kicker ungeschlagen blieb. So darf es natürlich weitergehen.
Allerdings lief die Vorbereitung noch nicht nach Plan. Von vier Spielen wurde nur eines gewonnen. Das allerdings mit 1:0 gegen Champions-League-Starter Wolfsburg. Zuvor gab es ein 1:2 gegen Randers FC und ein 1:1 gegen Bröndby. Anschließend noch ein 2:2 gegen Halle. Alles noch ein wenig ausbaufähig bei der Truppe von Ole Werner. Muss aber nichts heißen, denn wichtig wird’s erst am Sonntag. Und die Kieler wissen genau, worauf es dann ankommen wird. Allerdings muss sich erst zeigen, wie man die Abgänge von Leistungsträgern wie Jae-Sung Lee, Jani Serra oder Jonas Meffert kompensieren kann. Vielleicht mit der Leihe von Fiete Arp oder den Verpflichtungen von Steven Skrzybski, Julian Korb und Patrick Erras. Man darf gespannt sein, wo die Kieler zum jetzigen Zeitpunkt stehen. Nach dem Remis gegen Halle musste Routinier Fin Bartels noch eingestehen:
Wir sind immer noch ein Stück weit weg von dem, wo wir hinwollen.
Voraussichtliche Aufstellungen
St. Pauli
Vasilj
Zander, Ziereis, Medic, Paqarada
Smith
Becker, Benatelli
Kyereh
Dittgen, Burgstaller
Kiel
Gelios
Neumann, Wahl, Komenda, van den Bergh
Erras
Mühling, Skrzybski
Bartels, Fridjonsson, Reese