Osnabrück nach Debakel gegen Hamburg

Osnabrück nach Debakel gegen Hamburg

Der VfL Osnabrück wurde am vergangenen Spieltag von Hannover 96 mit 0:7 nach Hause geschickt. Ein Debakel für den Aufsteiger, der nach sechs Spielen immer noch auf den ersten Sieg wartet. Am Freitagabend empfangen die Niedersachsen den Hamburger SV. Nächste Klatsche oder Befreiungsschlag? Schön langsam muss der VfL liefern.

Als Aufsteiger ist es in einer neuen Liga immer schwer. Das weiß man beim VfL Osnabrück nur zu gut. Die Niedersachsen sind das einzige Team der 2. Bundesliga, das in dieser Saison noch kein Spiel gewinnen konnte. Den ultimativen Tiefpunkt erlebte der VfL am vergangenen Spieltag im Niedersachsen-Duell in Hannover. 0:7 verloren. Es war die fünfte Pleite im sechsten Spiel. Man ist die Schießbude der Liga. Diesen Ruf würde man gerne so schnell wie möglich wieder ablegen. Da hilft nur eine Reaktion am Freitagabend daheim gegen den Hamburger SV. Auch die Rothosen haben am vergangenen Spieltag verloren. Und das ausgerechnet bei einem Aufsteiger. Durch das 1:2 in Elversberg hat der HSV die Tabellenführung eingebüßt. Die kann man sich jetzt wieder zurückholen. Anstoß zum Gastspiel des Zweiten beim Schlusslicht ist am Freitagabend um 18:30 Uhr an der Bremer Brücke.

Osnabrück - Hamburg im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.

Osnabrück gegen den Aufbaugegner?

Wenn der Letzte auf den Zweiten trifft, sind die Rollen im Grunde klar verteilt. Vor allem, wenn der Letzte zuletzt derart vom Platz gefegt wurde. Aber auch gegen Hannover ging es für Osnabrück nur um drei Punkte. Die hat man auch im sechsten Anlauf liegengelassen. Vielleicht kann man die wichtigen Zähler jetzt eben gegen den HSV holen. So ganz unwahrscheinlich ist das statistisch gesehen keineswegs. Osnabrück spielte in den letzten Jahren sogar recht gern gegen den HSV. Zumindest im eigenen Stadion, denn da hat man keines der letzten vier Duelle verloren. Genauer gesagt hat man sogar alle gewonnen. In der 2. Bundesliga gab es 2019/20 ein 2:1, ein Jahr später ein 3:2. Zuvor waren die Rothosen noch zweimal im DFB Pokal zu Gast. 2009 ging Osnabrück mit 7:5 im Elfmeterschießen als Sieger hervor, acht Jahre später war’s ein 3:1. Der letzte Sieg der Hamburger an der Bremer Brücke gelang ebenfalls im Pokal. Im September 1988 setzten sich die Norddeutschen mit 1:0 durch. In der Liga muss man mittlerweile sogar seit 61 Jahren auf den nächsten Sieg in Osnabrück warten. Die Gastgeber dürfen sich also durchaus was ausrechnen.

Vielleicht hat man sich auch ein bisschen was vom SV Elversberg abgeschaut. Wie man die Hamburger besiegen kann, hat der Mitaufsteiger am vergangenen Spieltag ja gezeigt. Auch der VfL kann es eigentlich besser. Letzte Saison war man mit zwölf Siegen aus 19 Spielen das viertbeste Heimteam der Liga. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in der 2. Bundesliga das erste Erfolgserlebnis an der Bremer Brücke gelingt. Der HSV wäre dafür im Grunde der perfekte Gegner. Dazu muss die Abwehr jedoch deutlich sicherer stehen, als das zuletzt der Fall war. 17 Gegentore nach sechs Spielen bedeuten den mit Abstand schlechtesten Wert der Liga. Klappt es auch diesmal nicht mit einem Sieg, könnte man schon um sieben Punkte hinter den Relegationsplatz zurückfallen. Das aufzuholen, wird richtig schwierig.

Fakten zum Spiel

  • Osnabrück stellt mit 17 Gegentoren die schwächste Defensive der Liga.
  • Osnabrück ist daheim gegen den HSV seit 4 Pflichtspielen ungeschlagen (4S).
  • Osnabrück hat nur 1 der 4 Zweitligaduelle mit dem HSV verloren (2S, 1U).
  • Der HSV konnte nur 1 der bisherigen 3 Auswärtsspiele gewinnen (1U, 1N).
  • Der HSV stellt mit 14 Toren die zweitbeste Offensive nach Magdeburg (16).

Hamburg will zurück in die Spur

Beim HSV ist es mittlerweile seit Jahren das gleiche. Man zählt zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg, doch bisher hat man es einfach nicht geschafft, in die Bundesliga zurückzukehren. In diesem Jahr soll es endlich klappen und der Start verlief trotz der Niederlage zuletzt in Elversberg schon mal ganz vielversprechend. 13 Punkte nach sechs Spieltagen ist schon mal eine ganz ordentliche Leistung. Auf Rang zwei ist man zusammen mit Fortuna Düsseldorf das punktbeste Team der Liga. Offensiv konnten die Hamburger mit 14 Toren überzeugen. Besser war da nur der FC Magdeburg (16). Sieben Gegentore sind auch ganz ordentlich, doch da ist noch etwas Luft nach oben. Ebenso, wie auf fremden Plätzen. Auswärts konnten die Hamburger nur eines der bisherigen drei Spiele gewinnen. Das gelang mit dem 1:0 in Hannover. Beim KSC musste man sich mit einem 2:2 zufriedengeben und zuletzt gab’s das besagte 1:2 in Elversberg.

Nun reist man als klarer Favorit nach Osnabrück und ist fest entschlossen, die Durststrecke an der Bremer Brücke endlich zu beenden. Die Gesamtbilanz beim VfL ist immerhin noch positiv. Von 22 Gastspielen hat Hamburg acht gewonnen, achtmal unentschieden gespielt und sechsmal verloren. Bringt aber nichts, wenn der letzte Erfolg in der Liga noch zu Uwe-Seeler-Zeiten gelang. Nimmt der HSV diesmal drei Punkte mit, würde man definitiv bis Sonntag die Tabellenführung übernehmen und die Fortuna aus Düsseldorf unter Druck setzen. Genau das muss das Ziel sein, auch wenn HSV-Trainer Tim Walter mit einer ganz schweren Aufgabe für seine Mannschaft rechnet:

Freitagabend, Flutlicht, enges Stadion und der VfL wird alles reinwerfen. Dafür ist die Bremer Brücke bekannt. Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung und wollen wieder in die Erfolgsspur kommen.

Voraussichtliche Aufstellungen

Osnabrück

Grill

Ajdini, Gyamfi, Chato, Kleinhansl

Kunze, Tesche, Gnaase, Cuisance

Engelhardt, Verhoek

Hamburg

Heuer Fernandes

van der Brempt, Hadzikadunic, Schonlau, Heyer

Meffert

Reis, Benes

Jatta, Glatzel, Dompe

Mein Tipp

Osnabrück steht nach der Klatsche in Hannover schon mächtig unter Druck. Ein Sieg gegen den HSV ist fast schon Pflicht. Ansonsten kommen richtig stürmische Zeiten auf den Aufsteiger zu. Im Grunde spricht aber nur die Statistik der vergangenen Duelle für die Gastgeber. Osnabrück ist defensiv viel zu anfällig und mittlerweile wartet man auch seit zwei Spielen auf ein eigenes Tor. So hat man gegen Hamburg nicht viel zu melden. Ich denke, dass die Hamburger diesmal die drei Punkte mitnehmen und die Partie mit 3:0 gewinnen. Alternativ wäre auch ein HSV-Sieg bei einem 1:0-Handicap eine Überlegung wert.

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