Endlich Zweitliga-Fußball in Magdeburg. Nach einer ganz starken Saison mit der Drittliga-Meisterschaft ist der Klub aus Sachsen-Anhalt bereit für höhere Aufgaben. Das Abenteuer im Unterhaus soll nicht nur ein Kurztrip sein. Der FCM will sich in der 2. Bundesliga etablieren und eine ordentliche Saison spielen. Der erste Gegner kommt aus St. Pauli. An die Hamburger haben die Gastgeber aus Sachsen-Anhalt keine guten Erinnerungen. Anstoß ist am Sonntag um 13:30 Uhr in der MDCC-Arena.
Aufstiegseuphorie noch nicht verflogen
In Magdeburg wird es in diesen Tagen kein anderes Thema als das erste Spiel in der 2. Bundesliga in der Vereinsgeschichte geben. Die Aufstiegseuphorie ist immer noch allgegenwärtig und die Arena ist wieder ausverkauft. Und natürlich erhoffen sich die Fans einmal mehr eine überzeugende Leistung ihrer Mannschaft. Vergangene Spielzeit hat der FCM in der 3. Liga nur eines von 19 Heimspiel verloren, 15 gewonnen und so den Grundstein für den Aufstieg gelegt. Gegen St. Pauli kann der FCM in Bestbesetzung auflaufen. Eingespielt ist die Mannschaft sowieso. Mit den euphorischen Fans im Rücken wird es für die Gäste aus Hamburg ein ganz ungemütliches Spiel. Das lässt sich jetzt schon sagen und zeigt sich auch an den Quoten. Pauli ist mit 2,75 der Außenseiter. Dabei spielt es in Magdeburg wohl keine Rolle, ob man als Favorit oder Außenseiter ins Spiel geht.
Die Jungs von Trainer Jens Härtel freuen sich einfach auf ihre erste Zweitliga-Saison. Aber natürlich will man gleich zu Beginn zeigen, dass man berechtigterweise im Unterhaus mitkicken darf. Drei Punkte gegen St. Pauli, das wäre ein guter Start. Die Spieler glauben an sich. „Aus den ersten drei Spielen gegen St. Pauli, Aue und Ingolstadt können wir durchaus zwei Siege holen“, so Innenverteidiger Dennis Erdmann. In erster Linie wird er dabei die beiden Heimspiele gemeint haben. Also am Sonntag schon alles voll auf Sieg! Warum auch nicht? Mit den eigenen Fans im Rücken ist alles möglich. Bei einer Siegquote von 2,1 sowieso. Dem ist man sich auch in Hamburg bewusst. „Ich habe schon ein paar Mal in Magdeburg gespielt. Es ist extrem laut, man kann kaum kommunizieren. Das ist kein typischer Aufsteiger. Wir müssen das Publikum dort mit unserem Spiel beeindrucken“, sagte Pauli-Kicker Marvin Knoll.
Erinnerung an 2007
Das ist den Hamburgern ja schon einmal gelungen. Lang ist’s her. In der Saison 2006/07 stand man sich in der Regionalliga Nord gegenüber. In Magdeburg wird man sich nicht gerne erinnern. Pauli stand schon vor dem letzten Spieltag als Aufsteiger fest. Magdeburg lag auf Rang zwei, hat diesen aber durch ein 1:1 im Heimspiel gegen die Kiez-Kicker noch an den VfL Osnabrück abgetreten. Der Traum von der 2. Bundesliga ist damit geplatzt. Spielverderber würden die Gäste aus Hamburg auch diesmal gerne wieder sein und Magdeburg auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Das letzte Testspiel gegen Stoke City (2:0) hat schon gezeigt, dass St. Pauli langsam in Fahrt kommt. Magdeburg hat die Generalprobe hingegen mit 0:3 beim SC Paderborn verloren. Entsprechend zuversichtlich ist Trainer Markus Kauczinski: „In Magdeburg steht ein Hexenkessel. Das kennen wir aber auch vom Millerntor. Die Atmosphäre wird uns motivieren. Wir wissen, dass uns ein harter Gang erwartet, aber wir sind gerüstet.“ Lediglich die angeschlagenen Marc Hornschuh, Jan-Philipp Kalla und Jan-Marc Schneider sind auf Seiten der Gäste nicht mit dabei.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
1. FC Magdeburg
FC St. Pauli
So könnten sie auflaufen:
Magdeburg: Fejzic – Müller, Hammann, Schäfer – Rother, Preißinger – Butzen, Ignjovski – Türpitz, Beck, Lohkemper
St. Pauli: Himmelmann – Zander, Ziereis, Avevor, Buballa – Knoll – Sobota, Flum, Buchtmann, Möller Daehli – Allagui
Mein Tipp:
Magdeburg schwimmt immer noch auf einer Euphoriewelle und hat gegen St. Pauli noch eine Rechnung offen. Ich denke, der Aufsteiger wird mit einem Sieg in seine erste Zweitliga-Saison starten. Durch den Heimvorteil und die personellen Probleme beim Gegner tippe ich auf ein knappes 2:1 für 7,75. Mehr als 2,5 Tore bringen außerdem 1,9.