Mit einem überragenden Lauf hat sich der SV Darmstadt an den vergangenen zehn Spieltagen vom neunten auf den zweiten Platz nach oben gearbeitet und bis auf einen Zähler zu Spitzenreiter St. Pauli aufgeschlossen. Die Lilien sind mittendrin im Aufstiegsrennen. Am Samstag peilen die Hessen im eigenen Stadion den dritten Sieg in Folge an. Ein hartes Stück Arbeit, denn der kommende Gegner aus Karlsruhe ist mittlerweile sowas wie der Angstgegner. Darmstadt konnte gegen die Badener nur zwei der letzten 20 Pflichtspiele gewinnen. Daheim wartet man seit dem 9. Mai 1980 auf einen Sieg und im Hinspiel kassierte man mit dem 0:3 die höchste Saisonniederlage. Nun aber sieht es ganz gut aus, dass die schwarze Serie reißt. Der KSC hat nur zwei der letzten acht Ligaspiele gewonnen und sucht nach seiner Form. Anstoß ist um 20:30 Uhr am Böllenfalltor.
Darmstadt - Karlsruhe im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 21:00 Uhr bei DAZN und Sport1.
Darmstadt mit der besten Offensive
Die Gastgeber aus Darmstadt stehen nicht zu unrecht auf dem zweiten Tabellenplatz im Unterhaus. Von den ersten 18 Spielen hat der SVD elf gewonnen und nur fünf verloren. Dabei überzeugten die Südhessen bei 41 Treffern mit der besten Offensive der Liga. Hinten steht nur der HSV (18 Gegentore) sicherer. Darmstadt hat 20 Gegentore kassiert. Vor allem daheim lassen die Lilien so gut wie nichts mehr anbrennen. Lediglich das Auftaktspiel gegen Regensburg (0:2) und das letzte Heimspiel gegen Düsseldorf (1:3) wurden verloren. Ein seltener Ausrutscher, den es nun zu korrigieren gilt. Dass man es besser kann, verdeutlichen sechs Siege bei nur sechs Gegentoren in acht Spielen. Fünfmal stand am Böllenfalltor hinten die Null. Da könnte man schon mal überlegen, ob sich ein Tipp darauf lohnt, dass maximal eine Mannschaft trifft .
Wäre der kommende Gegner nicht der KSC, könnte man fast von einer Favoritenrolle für die Hausherren sprechen. Gegen Karlsruhe will es aber einfach nicht so recht klappen. In den letzten 20 Pflichtspielen reichte es tatsächlich nur zu zwei Siegen. Und die gelangen auswärts. Dem stehen fünf Unentschieden und satte 13 Niederlagen gegenüber. In den letzten sechs Pflichtspielen daheim gelang gegen Karlsruhe zudem nur ein einziger Treffer. Entsprechend wären auch unter 2,5 Tore im Spiel eine Option. Zum Vergleich: KSC-Profi Philipp Hofmann hat allein in den letzten sechs Spielen gegen Darmstadt siebenmal eingenetzt. Im Hinspiel gelang ihm ein Doppelpack. Diese Partie, die von zahlreichen Ausfällen geprägt wurde, spielt in den Köpfen der Gastgeber jedoch keine Rolle mehr. Neues Jahr, neues Glück. Trainer Torsten Lieberknecht sieht seine Mannschaft gut gerüstet:
Wir sind gut in Schuss. Die Jungs haben gemerkt, dass wir mit dem Trainingsstart direkt in die Vollen gegangen sind. Wir haben viel gespielt, aber auch Wert auf konditionelle Aspekte gelegt. Für den Samstag sind wir körperlich gut vorbereitet. Unsere Lust aufs Gewinnen ist größer als die Angst davor, irgendetwas zu verlieren.
Fakten zum Spiel:
- Darmstadt hat 8 der letzten 10 Ligaspiele gewonnen und nur eines verloren.
- Darmstadt stellt mit 41 Toren die beste Offensive und mit 20 Gegentoren die zweitbeste Defensive der Liga.
- Darmstadt hat nur 2 der letzten 20 Pflichtspielduelle mit dem KSC gewonnen (13 Niederlagen).
- Karlsruhe konnte von den letzten 8 Spielen nur 2 gewinnen.
- Der KSC holte auswärts nur magere 9 Punkte aus 8 Spielen (2 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen).
Karlsruhe zuletzt mit Magerkost
Beim KSC kann man mit der bisherigen Saison noch nicht wirklich zufrieden sein. Die vergangene Spielzeit wurde auf dem ordentlichen sechsten Tabellenplatz abgeschlossen. Da wollte man im Grunde auch in diesem Jahr wieder im oberen Tabellendrittel mitmischen. Bis zum 7. Spieltag sah es auch ganz gut aus, doch seit dem Auswärtssieg auf Schalke tun sich die Badener schwer. Von den letzten elf Spielen wurden nur noch drei gewonnen. Mittlerweile sind es fünf Punkte Rückstand zum dritten Tabellenplatz. Alles noch möglich, doch dazu muss man in erster Linie gegen die direkten Konkurrenten im Aufstiegsrennen gewinnen. Darmstadt wäre so ein Kandidat. Und die Statistik spricht ja bekanntlich klar für den KSC.
Was weniger für den Meister von 1909 spricht, ist die Auswärtsschwäche. In fremden Stadien gelangen nur zwei Siege in neun Spielen. Mit acht Punkten belegt Karlsruhe somit nur Rang 13 in der Auswärtstabelle. Selbst gegen Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen gelangen keine Siege. Zuletzt setzte es eine 1:3-Niederlage in Dresden, davor reichte es beim 1:1 nur zu einem Punkt beim Schlusslicht in Ingolstadt und auch in Düsseldorf (1:3) oder Regensburg (2:2) wurde ein Dreier verpasst. Nun kommen im Gegensatz zu Darmstadt erhebliche Personalsorgen hinzu. Gleich sieben Spieler fallen angeschlagen oder gesperrt aus. Mal abwarten, ob die Karlsruher so ihren starken Lauf gegen die Darmstädter weiter ausbauen können. Trainer Christian Eichner sieht beim Gegner viel Qualität:
Darmstadt hat sich sehr gut entwickelt und hat sehr gute Fußballer auf dem Feld. Sie haben eine extreme Breite im Kader und können ohne Qualitätsverlust tauschen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Darmstadt
Schuhen
Bader, P. Pfeiffer, Isherwood, Holland
Kempe, Gjasula, Skarke, Marvin Mehlem
Tietz, L. Pfeiffer
Karlsruhe
Gersbeck
van Rhijn, O’Shaughnessy, Kobald, Heise
Wanitzek, Gondorf, Sihlaroglu
Thiede, Hofmann, Schleusener