Ein echtes Topspiel erwartet uns am Freitagabend in der Schüco-Arena. Arminia Bielefeld, die Tormaschine der Liga, empfängt den Absteiger und Top-Titelkandidat aus Stuttgart. In der Tabelle liegen nur zwei Punkte zwischen den beiden Klubs. Die Ausgangslage ist daher klar. Stuttgart kann sich mit einem Sieg weiter oben festsetzen und einen direkten Konkurrenten im Aufstiegsrennen weiter distanzieren. Bielefeld winkt hingegen die Tabellenspitze. Vielleicht für einen Tag, vielleicht auch länger. Man darf daher mit hochmotivierten Gastgebern rechnen. Bielefeld träumt vom ersten Sieg über die Schwaben seit fast zwölf Jahren. Anstoß ist um 18:30 Uhr.
Bielefeld - Stuttgart im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei Sky.
Bielefeld derzeit nicht zu stoppen
Mal ehrlich, wer hätte den Bielefeldern so einen starken Saisonstart zugetraut? Klar, die Ostwestfalen waren schon in der vergangenen Rückrunde das zweitstärkste Team der Liga, dass man sich aber schon nach sieben Spielen vier Punkte Vorsprung auf den vierten Tabellenplatz herausgespielt hat, kommt dann doch etwas überraschend. Es ist der beste Saisonstart in eine Zweitliga-Saison seit 1994/95. Die Arminia ist wieder im Konzert der Großen angekommen. Nicht Nürnberg, nicht Hannover, es sind die Bielefelder, die in dieser Saison scheinbar um den Aufstieg mitmischen.
Von den ersten sieben Ligaspielen wurden vier gewonnen und noch keines verloren. Wäre das nicht schon beeindruckend genug, hat die DSC auch die meisten Tore geschossen. Satte 19 Mal zappelte das Leder schon im gegnerischen Kasten. Da sind selbst die zehn Gegentreffer zu verschmerzen. In den Spielen der Arminia ist also immer was geboten. Über vier Tore im Schnitt. Da wären mehr als 2,5 Treffer am Freitag gegen den VfB keine allzu große Überraschung.
Wie viele Tore am Ende fallen, wird den Bielefeldern egal sein. Hauptsache, am Ende nimmt man gegen den großen VfB zumindest ein Unentschieden mit. Dann würde der Abstand zur Spitze immerhin nicht größer werden. Mittlerweile ist jedoch fraglich, ob sich die DSC überhaupt mit einem Punkt zufriedengeben wird. Das Selbstvertrauen könnte derzeit nämlich kaum größer sein und ein Sieg erscheint nach den Leistungen der vergangenen Wochen gar nicht mal so unrealistisch.
Statistik spricht für Stuttgart
Ähnlich gut sieht es aber auch auf der anderen Seite aus. Beim VfB kann man sich über den bisherigen Saisonverlauf sicher nicht beschweren. Die Schwaben haben mit fünf Siegen und zwei Unentschieden einen ganz starken Start hingelegt. Mit einem Zähler Vorsprung thronen sie derzeit vor dem HSV an der Spitze. Und von da will man sich auch bis zum Saisonende nicht mehr verdrängen lassen. Auch nicht von den Bielefeldern.
Die Bilanz spricht schon mal für den VfB. Die Gäste haben keines der letzten sechs Pflichtspiele gegen Bielefeld verloren (3 Siege, 3 Unentschieden). Überhaupt waren es nur zwei Pleiten aus den letzten 18 Spielen. In den bislang einzigen beiden Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga holte Stuttgart in der Saison 2016/17 sechs Punkte (3:1 daheim, 3:2 auswärts). Die letzte Niederlage gegen die Arminia datiert vom Dezember 2007. Damals spielten beide Klubs noch in der Bundesliga. Stuttgarts Trainer Tim Walter ist zuversichtlich, dass man die Serie noch weiter ausbauen kann:
Die Arminia hat vergangenes Jahr schon gute Spiele gezeigt. Man hat gesehen, dass sie das Potential für mehr haben. Wir fahren mit Respekt nach Bielefeld, aber wir wissen, was wir können. So werden wir auch auftreten. Wir müssen gegen den Ball noch aktiver werden. Das werden wir am Freitagabend besser machen.
Fakten zum Spiel:
- Bielefeld und Stuttgart sind als einzige Teams der 2. Bundesliga noch ungeschlagen.
- Bielefeld stellt mit 19 Toren die gefährlichste Offensive der Liga.
- Stuttgart hat nur zwei der letzten 18 Duelle verloren.
- Bielefeld hat daheim erst eines von drei Spielen gewonnen, der VfB auswärts eins von drei.
- Bielefeld holte im Jahr 2019 die meisten Punkte aller Zweitliga-Teams.
Voraussichtliche Aufstellungen
Bielefeld
Ortega
Clauss, Pieper, Nilsson, Hartherz
Prietl
Edmundsson, Hartel
Soukou, Klos, Voglsammer
Stuttgart
Kobel
Stenzel, Kempf, Badstuber, Insua
Karazor – Mangala, Förster
Didavi
Al Ghaddioui, Gomez