Aue – KSC: Kellerduell im Erzgebirge

Aue – KSC: Kellerduell im Erzgebirge

Aufsteiger Aue steht am Freitagabend vor einem richtungsweisenden Spiel gegen Karlsruhe. Sollte es nicht mit einem Sieg klappen, kann das Tabellenschlusslicht wohl bald mit den Planungen für die 3.Liga beginnen. Auch der KSC hängt unten drin, konnte zuletzt aber ganz wichtige Punkte gegen Hannover entführen.

Bei Erzgebirge Aue wird man mit Blick auf die Tabelle schon etwas nervös. Nach dem 1:4 gegen Dresden haben sich die Veilchen bereits von Trainer Pavel Dotchev getrennt. Interimslösung Robin Lenk führte Aue anschließend zu einem 2:2-Unentschieden im Kellerduell mit Bielefeld. Eigentlich eine starke Leistung, wenn man bedenkt, dass die Gastgeber schon nach vier Minuten mit 0:2 in Rückstand lagen. Aue bewies Moral und darauf kommt es im Abstiegskampf ganz besonders an. An diese Leistung gilt es nun gegen den KSC aufzubauen. Mit neuem Trainer: Domenico Tedesco wurde am Mittwochvormittag offiziell beim Zweitligisten als Dotchev-Nachfolger vorgestellt. Lenk wird sein Assistent.

Aue mit neuem Trainer

Jetzt steht für Tedesco gleich die erste Bewährungsprobe auf dem Programm. Das Duell mit dem KSC ist das bislang vielleicht wichtigste Spiel der Saison. Nur zwei Punkte trennen die beiden Mannschaften voneinander. Aue könnte mit einem Sieg vom letzten bis auf den Relegationsplatz klettern. Tedesco ist nach seinen ersten Eindrücken im Erzgebirge zuversichtlich: „Die Jungs haben richtig gut mitgezogen, haben viele Fragen gestellt. Das ist wichtig und zeigt, dass die Mannschaft absolut intakt ist.“

Nur die Ergebnisse stimmten bislang überhaupt nicht. Seit dem 9. Spieltag (2:1 in St. Pauli), gelang Aue gerade mal ein Sieg. Das 2:1 gegen Heidenheim Ende Januar hätte eine Initialzündung sein können. Stattdessen holten die Veilchen nur noch zwei Punkte aus den darauffolgenden vier Spielen. Das wurde auch Dotchev zum Verhängnis. Noch ist es für Aue nicht zu spät. Langsam müssen die Sachsen aber endlich wieder gewinnen. Das Heimspiel gegen Karlsruhe wäre dazu doch eine ideale Gelegenheit. Simon Skarlatidis und Max Wegner stehen Trainer Tedesco am Freitag dafür aber verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

KSC im Aufwind?

Für die Gäste aus Baden ist die Ausganslage nicht weniger brisant. Aus den fünf Spielen der Rückrunde holte Karlsruhe lediglich sieben Punkte, immerhin einen mehr als Aue. Trotzdem ist die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka dadurch von Rang 15 auf den Relegationsplatz zurückgefallen. Die Situation wäre sogar noch schlimmer, hätte der KSC zuletzt nicht überraschend mit 2:0 gegen Hannover gewonnen. Der Sieg gegen den Aufstiegsaspiranten kam für die Gäste genau zur richtigen Zeit. Jetzt kann man in Aue nachlegen und im Idealfall die Abstiegsränge wieder verlassen.

Slomka wird es in Aue wohl wieder mit einem 4-2-3-1-System versuchen. Das hat gegen Hannover schon ganz gut geklappt. Das Positionsspiel seiner Mannschaft hat sich dadurch im Vergleich zum 0:5 gegen Dresden wieder klar verbessert. Außerdem stand die Defensive  erheblich sicherer.

Schlechtestes Heimteam gegen drittschwächstes Auswärtsteam

Das ist am Freitag wieder erforderlich, um den zweiten Auswärtssieg der Saison einzufahren. Vergleiche zur Vorwoche will Slomka nicht ziehen. 96 kämpft um den Aufstieg. Jetzt steht Karlsruhe ein „echtes Abstiegsspiel“ bevor. „Es sind andere Voraussetzungen“, so Slomka, der mit Ylli Salalhi, Erwin Hoffer, Manuel Torres und David Kinsombi auf mehrere Spieler verzichten muss.

Trotzdem stehen die Vorzeichen nicht schlecht. Aue ist mit gerade einmal neun Punkten das schwächste Heimteam der Liga. Außerdem haben die Sachsen schon 42 Gegentore kassiert. Ebenfalls Negativwert zusammen mit Bielefeld. Hier könnte die Chance für den KSC liegen, sollten sie denn vorne einmal ihre Chancen verwandeln. Damit haben die Gäste in dieser Saison so ihre Probleme. Weniger als ihre 19 Treffer hat keine andere Mannschaft im Unterhaus erzielt. Vielleicht ist der KSC deswegen auch der Lieblingsgegner von Aue. Gegen keine andere Mannschaft haben die Erzgebirgler in der 2.Bundesliga so oft gewonnen (7 Mal) wie gegen Karlsruhe.

Statistiken:

Die letzten 5 Spiele:

Aue:

U 2:2 Bielefeld (Liga)

N 1:4 Dresden (Liga)

U 1:1 Braunschweig (Liga)

U 0:0 Fürth (Liga)

N 0:2 Sandhausen (Liga)

Karlsruhe:

S 2:0 Hannover (Liga)

N 0:5 St. Pauli (Liga)

N 1:2 Union Berlin (Liga)

N 1:2 1860 München (Liga)

U 1:1 Bochum (Liga)

Der direkte Vergleich (2.Bundesliga):

7 Siege Aue, 5 Unentschieden, 5 Siege Karlsruhe

Wett-Tipps: Hättest Du’s gewusst?

  • Aue konnte nur 1 der letzten 10 Heimspiele in der 2. Liga gewinnen (3 Remis und 6 Niederlagen).
  • Der KSC konnte nur 1 der 8 Spiele in Aue gewinnen (3 Remis und 4 Niederlagen).
  • Im Schnitt fallen in Duellen der beiden Teams 2.6 Tore pro Spiel.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Aue: Männel – Kalig, Breitkreuz, Susac, Hertner – Tiffert – Kaufmann, Kvesic, Nazarov, Soukou – Köpke

Karlsruhe: Orlishausen – Bader, Jordi Figueras, Gimber, Kempe – Kom, Meffert – Valentini, Prömel, Diamantakos – Mugosa

Mein Tipp:

Das Kellerduell in Aue wird richtig eng werden. Für die Gastgeber reicht es trotzdem zum erhofften Befreiungsschlag gegen den KSC. Aue gewinnt knapp mit 2:1 und schiebt sich am KSC in der Tabelle vorbei. Damit gelingt den Sachsen auch die Revanche für die 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel.

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