Bislang bereitete uns die deutsche Mannschaft bei der Eishockey-WM viel Freude. In sieben Vorrundenspielen holte sie überragende fünf Siege. Nur gegen Kanada (3:6) zum Auftakt und gegen die Schweiz zuletzt zog sie den Kürzeren. Gegen die Eidgenossen, die die Gruppe A als Erster beendeten, verlor man jedoch erst im Penaltyschießen 3:5.
Nun also trifft Deutschland auf Tschechien, das die Gruppe B als Dritter beendete. Unser Nachbarland, das bereits zwölfmal den Weltmeistertitel errang, ist in diesem Duell klarer Favorit – aber auch nicht unschlagbar. Den vier Siegen in der Gruppenphase standen drei Pleiten gegenüber. Zuletzt hieß es 0:3 gegen Gastgeber Finnland, darüber hinaus unterlag man auch Schweden (3:5) und überraschend Österreich im Penalty-Shootout 1:2.
Die Eishockey-WM im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es die Eishockey-WM bei Magenta Sport, Sport1 und Sport1+. Bei Sport1 im Free-TV werden 34 Partien live übertragen, inklusive der Begegnungen der deutschen Mannschaft. Beim Pay-TV Sender Sport1+ kann man sich die restlichen Spiele anschauen.
DEB-Team: Gruppensieg verpasst, aber Rang drei und damit Schweden vermieden
Sturmtank Marcel Noebels war trotz der knappen Niederlage gegen den Erzrivalen Schweiz zufrieden und macht Mut für die Aufgabe gegen die Tschechen. Gegenüber der dpa sagte der:
„Diesmal wollen wir ins Halbfinale und werden dafür alles geben. Wenn ich sehe, dass wir hier gegen einen sehr starken Gegner gut mithalten und sogar hätten gewinnen können, bin ich zuversichtlich, dass wir gar nicht so schlechte Turnierchancen haben.“
Zwar verpassten die deutschen Kufencracks gegen die Eidgenossen den Gruppensieg. Sie sorgten jedoch mit Platz zwei dafür, dass man den noch höher eingeschätzten Schweden als Gegner aus dem Weg ging. Außerdem spart sich die DEB-Mannschaft nun die Reise nach Tampere und kann stattdessen in Helsinki bleiben. Das freut auch Söderholm, der in Finnlands Hauptstadt aufgewachsen ist:
„Wer einmal in beiden Städten war, weiß, dass Helsinki die schönere Stadt ist.“
Wie gelingt die Überraschung gegen Tschechien? .
Stabile Defensive: Gegen die präzise wie ein Uhrwerk spielenden Schweiz zeigte sich Deutschland in der Abwehr weitgehend konzentriert und körperlich präsent– bis auf die müde Anfangsphase, als man schnell das 0:1 kassierte. Auch bei den Siegen gegen Dänemark (1:0), Frankreich (2:1) und die Slowakei (3:2) hielt man hinten weitgehend dicht und vermied es vor allem, viele Strafzeiten zu nehmen.
AHL-Spieler Leon Gawanke, der im Turnierverlauf zur Mannschaft stieß, sorgte für zusätzliche Sicherheit. Zudem erwies sich NHL-Keeper Philipp Grubauer von den Seattle Kraken als der Rückhalt im Tor, den man sich erhoffte. Und dann ist da noch Mo Seider: Der NHL-Shootingstar von den Detroit Red Wings ist der Chef und Ruhepol der Abwehr schlechthin.
Überzeugende Offensive: In der Vorrunde gelangen dem Söderholm-Team in sieben Partien 26 Tore, also fast vier im Schnitt – eine respektable Leistung. Und die meisten der 26 Treffer waren keine Zufallsprodukte, sondern klug und schnell herausgespielt.
Zwar fehlt in Tim Stützle ein NHL-Stürmer, der wegen einer Knieverletzung passen muss. Doch der nachgekommene AHL-Angreifer Lukas Reichel bewies, dass er wie Stützle durch seine Schnelligkeit Löcher reißen und Tore schießen kann.
Eishockey-WM: Offene Rechnung von der WM 2019
Bei der Eishockey-WM 2019 unterlag die deutsche Mannschaft den Tschechen in Bratislava mit 1:5. Dabei handelte es sich ebenfalls um das Viertelfinale. Assistenzkapitän Noebels bei deb-online.de:
„Diesmal wollen wir ins Halbfinale und dafür werden wir alles geben.”
Doch Tschechiens Coach Kari Jalonen, wie Söderholm Finne, hat neun Spieler aus der NHL in seinen Reihen. Darunter sind Offensivstars wie Roman Cervenka, Tomas Hertl und David Pastrnak. Aber auch Defensivstars wie Filip Hronek, Teamkollege von Mo Seider.