Neben Tampere in Finnland ist Riga in Lettland der zweite Austragungsort dieser Eishockey-WM. Deutschland bekommt es nach dem Schweden-Spiel einen Tag später mit dem nächsten harten Brocken zu tun: mit Titelverteidiger Finnland. Sowohl der Co-Gastgeber als auch die Tre Kronor zählen hinter Kanada zu den heißesten Anwärtern auf die WM-Krone (Wer wird Weltmeister 2023?).
Zunächst einmal steht die Vorrunde mit zwei Achtergruppen auf dem Programm. Das DEB-Team um seinen neuen Trainer Harold Kreis hofft darauf, mindestens Rang vier in Gruppe A und somit das Viertelfinale in Riga zu erreichen.
Die beiden Letztplatzierten jeder Vorrundengruppe müssen im kommenden Jahr bei der B-WM ran. Nach den Viertelfinals kommt es am Pfingstwochenende in Tampere zu den beiden Halbfinals und dem Endspiel.
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Überraschende Kehrtwende bei Seider
Bei den letzten drei WM-Turnieren gelang Deutschland jeweils der Sprung in die Top Acht. Vor zwei Jahren erreichte man sensationell das Halbfinale. Betrachtet man die vergangenen sechs Weltmeisterschaften, dann kam die Nationalmannschaft nur einmal nicht unter die letzten Acht.
Doch dieses Mal könnte es schwer werden, das hochgesteckte Ziel Viertelfinale zu erreichen. Denn auch im dritten Spiel gegen die USA (Mo., 15:20 Uhr) ist man Außenseiter. Es drohen also drei Pleiten zum Start – im schlimmsten Fall müssten dann im weiteren Vorrundenverlauf gegen Dänemark (18.5., 19:20 Uhr), Österreich (19.5., 19:20 Uhr), Ungarn (21.5., 15:20 Uhr) und Frankreich (23.5., 11:20 Uhr) Siege her.
Zudem ist die personelle Situation nicht besonders rosig: Insgesamt 15 Absagen kassierte Kreis, darunter die von Routiniers wie Korbinian Holzer, Yasin Ehliz oder Patrick Hager. Auch der aufstrebende NHL-Stümer Tim Stützle ist nicht mit dabei. Genau wie Philipp Grubauer (Tor) und Leon Draisaitl (Angriff), die mit Seattle beziehungsweise Edmonton im NHL-Viertelfinale stehen und dort für viel Furore sorgen.
Dennoch hat sich die personelle Lage in den letzten Tagen überraschend verbessert. Nachdem NHL-Jungstar Moritz Seider zunächst wegen einiger Blessuren hatte absagen müssen, wurde der 22-Jährige nun doch rechtzeitig fit – eine enorme Verstärkung für die Defensive . Zudem haben die AHL-Verteidiger Leon Gawanke und Kai Wissmann nach dem Ausscheiden ihrer Teams kurzfristig ihr Kommen zugesagt.
Mit John-Jason Peterka und Nico Sturm (beide Angriff) sind neben Seider zwei weitere NHL-Spieler an Bord. Sie zählen genauso zu den Führungsspielern wie Mathias Niederberger (Tor), Moritz Müller (Abwehr), Dominik Kahun oder Marcel Noebels (beide Angriff).
Schwer verdaulicher Schwedenhappen?
Zum Auftakt geht es also gleich gegen den elfmaligen Weltmeister Schweden. Das letzte Duell mit den Skandinaviern fand 2018 statt: Damals gewann man das Viertelfinale bei den Olympischen Spielen sensationell mit 4:3 nach Verlängerung. Bei der Heim-WM 2017 in Köln ging man hingegen mit 2:7 unter.
Die Vorbereitung auf diese Eishockey-WM schloss die deutsche Nationalmannschaft mit einem 3:6 gegen die USA in München ab. Moritz Seider war noch nicht mit von der Partie. In den Testmatches davor gab es Siege in der Slowakei (4:3 und 4:3 nach Verlängerung) und gegen Österreich (2:0), sowie Niederlagen gegen die Alpenrepublik (2:3 nach Penaltyschießen) und gegen Tschechien (1:5 und 2:6).
Schweden, mit einigen NHL-Cracks im Aufgebot, testete zuletzt bei den Czech Hockey Games und kam bei diesem Turnier mit vier Topteams hinter der Schweiz auf Rang zwei. Den beiden Siegen gegen Finnland (4:3 nach Verlängerung) und gegen die Schweizer (3:0) stand nur eine Niederlage gegen Tschechien (3:4) gegenüber.
Vorläufige Stars der Eishockey-WM 2023
Bei den Schweden sticht Toptalent Lucas Raymond heraus. Der 21-jährige Stürmer ist Teamkollege von Moritz Seider bei den Detroit Red Wings. Seider wiederum sticht beim deutschen Team heraus. Bei der WM 2021 wurde der Ex-Mannheimer zum besten Abwehrspieler des Turniers gewählt.
Bei Finnland steht Stürmer Miko Rantanen im Mittelpunkt, in der vergangenen Saison Stanley-Cup-Sieger mit den Colorado Avalanche. Für die USA geht Nick Bonino aufs Eis. Der 35-jährige Stürmer holte bereits zweimal den Stanley Cup.