Beide Mannschaften haben noch fünf der 56 Hauptrundenspiele vor sich. Die Adler holten nur zwei mickrige Punkte aus den letzten fünf Partien. Damit rücken dem Tabellendritten die Verfolger immer mehr auf die Pelle. Straubing, Düsseldorf und Wolfsburg sind nur noch zwei, vier beziehungsweise sechs Zähler hinter den Kurpfälzern. Gelingt es den Mannheimern nicht, aus der Abwärtsspirale herauszukommen, drohen sie auf Rang fünf abzurutschen. Dann wäre der Heimvorteil im Playoff-Viertelfinale futsch.
Noch viel größere Sorgen plagen die Eisbären. Die Hauptstädter liegen als Tabellen-13. mit 65 Punkten derzeit neun Zähler hinter Platz zehn (Frankfurt/52 Spiele/74 Punkte). Und damit dem Rang, der gerade noch zur Teilnahme an den Pre-Playoffs berechtigen würde. Es müssen also fünf Berliner Siege her und und es braucht Patzer der Mitkonkurrenten. Dabei hat der Titelverteidiger alles andere als ein leichtes Restprogramm. Nach der Begegnung in Mannheim geht es gegen die Topteams Ingolstadt (H) und Bremerhaven (A) sowie danach noch gegen Augsburg (A) und Schwenningen (H). Gelingt den Berlinern trotzdem ein kleines Eishockey-Wunder?
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Adler Mannheim: Willkommen in der Hölle daheim
Das Team von Trainer Bill Stewart musste sich am Dienstag auf eigenem Eis den Kölner Haien verdient mit 2:5 geschlagen geben. Den Gästen merkte man den Willen an, dass die unbedingt Rang sechs erreichen und damit die direkte Playoff-Quali schaffen wollen. In Keeper Felix Brückmann fehlte den Mannheimern zwar in der Defensive ein Leistungsträger, doch gegen die Domstädter knirschte es auch in der Offensive.
Die Adler spielten sich zu wenige Chancen heraus, 15:27 Torschüsse waren die Bilanz nach 40 Minuten. Und 1:5 der Spielstand: „Wir kreieren zu wenig, ich habe das Gefühl, hier ist die Hölle“, sagte Markus Eisenschmid bei magentasport. Das Aufbäumen im letzten Drittel brachte nicht mehr viel. Auch wenn das Schussverhältnis nun mit 13:7 positiv war und es mit 1:0 gewonnen wurde.
Nun rücken die Playoffs immer näher. Und die Form der Adler ist besorgniserregend. Kassieren sie gegen Berlin die nächste Heimpleite? Es wäre vor den eigenen Fans die vierte in den letzten fünf Begegnungen.
Fakten zum Spiel
- Enge Kiste: Die vergangenen beiden Duelle Adler gegen Eisbären wurden erst im Penaltyschießen entschieden.
- Heimvorteil Mannheim? Die Adler gewannen zu Hause gegen die Eisbären nur zwei ihrer letzten fünf Spiele.
- Strafzeiten: Mannheim kassierte 9,1 Strafminuten pro Partie und ist damit nur Zehnter unter 15 Teams. Berlin kommt auf 9,9 Strafminuten im Schnitt und ist Vorletzter – einfach zu viele.
- Überzahl: Am Powerplay liegt es nicht, dass die Eisbären soweit hinten stehen. Denn hier sind sie mit 27,3%, Zweiter. Die Adler kommen nur auf Rang neun mit 22,9% Prozent.
- Unterzahl: Die Adler überstanden 83,3% ihrer Unterzahlspiele und sind damit Spitze in der DEL. Berlin liegt auf Rang neun mit 78,7% Prozent.
- Bei den Bullys nur Mittelmaß: Mannheim gewann in 51 Partien nur 48,6 % der Anspiele (Platz 10), die Eisbären nur 47,5% (Platz 12).
Eisbären Berlin: Null Tore in Wolfsburg
Die Berliner hatten unter der Woche spielfrei. Davor kassierten sie in Wolfsburg den nächsten Rückschlag im Kampf um die Pre-Playoffs. Sie unterlagen den Grizzlys 0:1.
Da nutzte es auch nichts, dass 1500 mitgereiste EHC-Fans ordentlich Lärm machten. Und in Torhüter Tobias Ancicka der beste Eisbär am Ende 26 Paraden ablieferte. Dem Berliner Kurier sagte der junge Keeper: „Es war ein schnelles Spiel auf Augenhöhe, aber wir hatten zu wenige Chancen. Wolfsburg hat das gut gemacht. Optimismus, dass wir noch in die Play-offs kommen, ist noch da.“
Trainer Serge Aubin erklärte nach der 30. Pleite der laufenden Saison nüchtern: „Wenn du Spiele gewinnen willst, musst du Tore schießen.“ Inzwischen gibt er sich wieder kämpferisch: „Wir sind erst aus dem Rennen, wenn nichts mehr geht. Soweit ist es aber noch nicht“.
Positives gibt es für die nächste Saison zu verkünden. Kai Wissmann soll aus der NHL in die DEL zurückkehren. Der Abwehrspieler konnte sich nicht bei den Boston Bruins in Szene setzen und kommt stattdessen beim AHL-Farmteam Providence Bruins zum Einsatz.
Mein Tipp
Für Freitag gilt: Wenn die Eisbären als das erste von zwei verunsicherten Teams ihr Herz in die Hand nehmen, kann es mit dem überraschenden Dreier nach 60 Minuten klappen.
Und: Bei beiden Teams haperte es zuletzt mit dem Toreschießen. Es könnten also weniger als 5,5 Tore in 60 Minuten fallen.