Mit jeweils einem Erfolgserlebnis ausgestattet gehen also beide Nachbarrivalen selbstbewusst ins Derby im Münchner Olympia-Eisstadion. Dort hatten es die letzten zehn Partien zwischen AEV und München in sich: Vier gingen in die Overtime, weitere vier endeten mit einem Tor Unterschied nach 60 Minuten. Nur zwei entschieden die Gastgeber mit mindestens zwei Toren Differenz (2:0 und 6:0 ) für sich.
In München gab es gegen Mannheim nicht nur die ersten drei Punkte zu feiern, sondern auch ein Jubiläum: Don Jackson machte sein 1000. Spiel als Trainer in der DEL. Mit den Eisbären Berlin und den Red Bulls holte der bei den Fans beliebte 66-Jährige bislang acht Meistertitel.
In Augsburg gegen Köln wurde ein Neuzugang des AEV besonders bejubelt: Adam Johnson. Der US-Boy war erst am 12. September nachverpflichtet worden. Gegen die Haie traf der 28-Jährige gleich zweimal.
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Red Bull München geht als Favorit ins Nachbarduell
Acht DEL-Titel holte Jackson also bis heute – doch sein jüngster und damit auch der bislang letzte für die Münchner liegt schon vier Jahre zurück. In der Vorsaison mussten die Red Bulls im Finale den Berlinern den Vortritt lassen. Jetzt wollen sie die Meisterschaft endlich wieder nach München holen.
Beim 3:6 zum Start in Köln erwischte der EHC zwar den besseren Start und lag früh in Führung. Doch dann schraubten die Haie das Ergebnis auf 5:1 und ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Gegen die Adler lief es dann für den Vizemeister besser. Im Duell zweier fast gleichstarker Mannschaften war man am Ende das Team mit den besseren Nerven. Zudem hatte man einen glänzend aufgelegten Danny aus den Birken zwischen den Pfosten.
Jackson: „Wir sind immer zurückgekommen, wenn sie getroffen haben. Es war sehr aufregend. Ich bin heute der glücklichste Trainer der Welt.“ Aufregend und heiter ging es tags darauf weiter, als Jackson mit seinem Team auf dem Oktoberfest aufkreuzte.
AEV erneut mit einer starken Defensive?
Beim AEV will man den Schwung aus dem Köln-Spiel nach München mitnehmen. Danke einer starken Defensivleistung, allen voran Rückkehrer Dennis Endras im Tor, wiesen die Panther die Haie mit 5:2 in die Schranken. Nach einem torlosen ersten Drittel schenkte man den Gästen bis zur 41. Minute vier Treffer ein und hielt bis dahin hinten die Null – die Vorentscheidung.
In Iserlohn gingen die Augsburger ebenfalls in Führung, doch das 1:0 (47.) beantworteten die Roosters mit zwei Treffern (50./52.). Damit war die knappe, aber verdiente Auftaktniederlage besiegelt.
In dieser Saison wollen die Fuggerstädter endlich wieder die Playoffs erreichen. Im April 2019 gaben sich die Panther letztmals in der K.-o.-Runde die Ehre – und scheiterten erst im Halbfinale an Favorit München. Und zwar in sieben aufregenden Spielen. So ein Playoff-Spektakel würde man in Augsburg gerne wieder einmal erleben – mit besserem Ausgang natürlich.
Fakten zum Spiel
- Fünf der insgesamt letzten zehn Nachbarduelle in München und Augsburg gingen in die Verlängerung.
- Drei dieser zehn Duelle endeten mit einem Tor Differenz nach 60 Minuten.
- Die restlichen zwei dieser zehn Begegnungen endeten mit klaren Siegen für München: 5:2 (A), 6:0 (H).
- Strafzeiten: Red Bull kassierte in den beiden bisherigen DEL-Spielen 22/23 im Schnitt nur sechs Strafminuten, der AEV üppige 11,5 Strafminuten .
- Überzahl: Der AEV erzielte in 3 von 5 Powerplays Tore (60%), das ist Ligabestwert. Die Roten Bullen trafen in zwei von zehn Powerplays (20%).
- Unterzahl: Der AEV musste bisher in zwei von sieben Unterzahlspielen Treffer hinnehmen (71%). Red Bull kassierte in drei von vier Unterzahlspielen Gegentore – derzeit schlechtester Ligawert (25%)
- Bullys: Der AEV gewann in den beiden bisherigen Partien 54 % der Anspiele, Red Bull 47%.