Halbfinale: Schocken die Eisbären auch den Meister?

Halbfinale: Schocken die Eisbären auch den Meister?

Nach dem Super-Dienstag mit dem spannenden Finale der Viertelfinalserie gehts nun ins Halbfinale. Der Meister Red Bull München trifft auf die Eisbären Berlin, die Nürnberg Ice Tigers wollen über die Grizzlys Wolfsburg ins Finale einziehen.

Groß die Füße hochlegen ist nicht drin für die Eisbären aus Berlin. Gerade einmal zwei Tage Regeneration bekommen die Kufencracks spendiert, bevor sie im Halbfinale beim nächsten Titelfavoriten aufs Eis müssen. Red Bull München gewann die Hauptrunde und will seinen Meistertitel verteidigen. Eine extrem schwere Aufgabe für den Achten der Vorrunde. Doch die Eisbären gehen mit der Euphorie eines tollen Erfolges an den Start.

Linglet trifft fürs Halbfinale

Nichts für schwache Nerven: Mit 2:1 in der Verlängerung gewannen die Eisbären das siebte und entscheidende Viertelfinalspiel bei den Adlern. In der 10. Spielminute der Verlängerung nagelte Charles Linglet einen Konter der Gäste in den linken Winkel des Mannheimer Tores.

Das wars, Spiel zuende und Riesenjubel bei den Eisbären, große Trauer beim Favoriten Mannheim. Denn die peilten als Zweiter der Hauptrunde das Finale an – doch die Eisbären bewiesen Playoff-Mentalität: Mit dem Rücken zur Wand ging es beim Stand von 2:3-Siegen in Spiel sechs. Sieg in der 3. Verlängerung, Spiel sieben erreicht.

Overtime? Eisbärenzeit!

Und dort die gleiche Show: die Eisbären kassieren in der 42. Spielminue das 0:1. Und schlagen sechs Minuten später zurück. Dann trifft Linglet in der Overtime mitten ins Herz der Adler.

Eisbären-Trainer Uwe Krupp zeigte sich begeistert von seinem Team:


Die ganze Serie war hart umkämpft, es ging um jeden Zentimeter, alle Spiele standen auf der Kippe. Kompliment an meine Mannschaft, die sind in jedem Spiel besser geworden. Gegen bärenstarke Mannheimer mussten wir aus der Defensive spielen: also hinten gut stehen und mit Keeper Petri Vehanen hatten wir einen sehr guten Rückhalt.

Der Finne im Kasten der Eisbären hielt sensationell: 48 Safes, nur einmal konnten ihn die Adler überwinden.

Ausgeschlafene Bullen

München ist also gewarnt vor den Hauptstädtern. Allerdings geht der Titelverteidiger im Halbfinale bestens ausgeruht aufs Eis. Während die Eisbären im Viertelfinale siebenmal ran mussten – und sich zusätzlich auch noch mit zwei Siegen gegen die Straubing Tigers für die Playoffs zu qualifizieren hatten – konnten die roten Bullen ihre Serie gegen Bremerhaven nach vier Siegen in Folge frühzeitig beenden. Sechs Tage schneller als Eisbären!

Das sollte eigentlich ein großer Vorteil sein. Auf der anderen Seite jedoch ist das Berliner Team noch im Spielrhythmus, hatte mehr Möglichkeiten, sich im Wettbewerbsmodus noch besser einzuspielen. Auch Uwe Krupp ist der Meinung, „dass mein Team im Laufe der Serie immer besser geworden ist.“

Interessante Zahlen

München gegen Berlin in der Hauptrunde:
vier Siege für München: 4:3 und 4:2 in Berlin, 3:1 und 3:2 in München.


In der letzten Saison lautete die Bilanz 3:1-Siege für München, im Spieljahr 14/15 war sie mit 2:2-Siegen ausgeglichen.
Insgesamt trafen die beiden Halbfinalisten bisher 40 Mal in der DEL aufeinander: München feierte 25, Berlin nur 15 Siege.

Zuletzt gabs für die Eisbären nichts zu lachen: Die letzten sieben Duelle gewann alle München! Die Bayern sammelten dabei ein Torverhältnis von 24:11 Treffern.


München muss sich im Halbfinale vor der Overtime in Acht nehmen: sechsmal stand es nach 60 Minuten Unentschieden, fünfmal! setzten sich im Anschluss die Eisbären in der Overtime oder per Penaltyschießen durch.

Mein Tipp

München wird die Eisbären bestimmt nicht unterschätzen. Trotzdem setzte ich auf die 3,10-Siegquote für die Berliner. Weil die sich richtig in die Playoffs gewühlt haben und nun dem Meister Paroli bieten werden.

 

 

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