Die NBA-Finals begannen mit einem unbeschreiblichen Ausgang im ersten Spiel. Beim Gleichstand in regulärer Spielzeit hatte Cleveland die Chance, den Sieg zu stehlen. Ein individueller Fehler von J.R. Smith besiegelte allerdings die Niederlage. Spiel zwei zeigte die mentalen Auswirkungen. Kann Cleveland diesen Rückschlag auf eigenem Parkett endgültig wegstecken, oder wurde die Serie in Spiel eins entschieden?
Cleveland und die vergebene Chance
Die Cleveland Cavaliers spielten ein grandioses Spiel eins. Auf dem Rücken von LeBron James (51 Punkte) entschleunigten die Cavs das Tempo, machten wenig Fehler und verteidigten stark. Der allseits bekannte Fehler von J.R. Smith zum Ende der regulären Spielzeit verpasste Cleveland aber einen mentalen Knacks, der sich in der Verlängerung von Spiel eins, sowie Spiel zwei zeigte.
Clevelands Feuer und „First-Punch-Mentalität“ war weg, weil der Sieg in Spiel eins so nahe war. Spiel zwei war defensiv indiskutabel und offensiv freudlos. Die Niederlage steckt den Cavs im Kopf, nun reisen sie für Spiel drei zurück nach Hause. Es ist das vierte Duelle in Folge zwischen Cleveland und Golden State. In 2015 und 2016 gewannen die Cavs Spiel drei zuhause. Im vergangenen Jahr wirkte Cleveland lange wie der Sieger und verlor dann in der Schlussphase, was die Serie vorentscheidend klarmachte.
Dies kann sich in der aktuellen Finalserie wiederholen. Experten sind sich einig, dass Cleveland die eine Chance auf einen Upset in dieser Serie fahrlässig verspielt hat. Mittlerweile sind die Warriors auf Betriebstemperatur und willig, mit 3-0 in Führung zu gehen.
ODDSET sieht die Cavaliers zuhause als Außenseiter auf den Sieg bei einer Quote von 2,65. Das Handicap liegt bei +4,5 (Quote 1,80).
Schuss vor des Meisters Bug
Der Erzählstrang dieser Serie ist schnell umrissen. Nach einer harten Serie gegen die Houston Rockets, die Golden State nach sieben Spielen gewann, relaxte der Meister im Angesicht des Kontrahenten im Finale. Die Cleveland Cavaliers bestehen in den Augen vieler nur aus LeBron James. Golden State ist sich vor den NBA-Finals schon sicher gewesen, die Trophäe zu holen.
Dementsprechend locker gingen sie Spiel eins hinein. Gegen ein Team, dass mental fokussiert war und ein fast perfektes Spiel ablieferte. Die Warriors kamen nie ins typische rollen, konnten nie weit davonziehen und mit ihrer Terror-Offense das Spiel entscheiden. Der Sieg im ersten Spiel war glücklich. Allerdings auch ein Aufwacher für den Meister, der in Spiel zwei ganz anders agierte und kurzen Prozess machte. Steph Curry legte eine Vintage-Performance auf’s Parkett (33 Punkte bei 9-17 Dreiern), brachte seinem Team die Spielfreude zurück und zerstörte Clevelands ohnehin fragiles Konstrukt.
ODDSET sieht Golden State als Favoriten bei einer Quote von 1,48. Das Handicap liegt bei -4,5 (Quote 1,80).
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Worauf es ankommt
Ignoranz. Cleveland muss Spiel eins vergessen und zum Gameplan zurückfinden, der im ersten Spiel so wirksam war. Die Frage ist nur, ob sie nochmals auf die gleichen Warriors treffen. Immer wenn Golden State auf Niveau agiert, hat der Gegner keine Chance.
Es lag nur bedingt an den Cavaliers, dass diese Chance auf den Sieg haben. Es ist ein Psychospiel. Hätten die Cavs den Punch gelandet, wären die Warriors weit unsicherer, als sie es jetzt sind, beim Stand von 2-0.
Cleveland muss besser aus der Distanz treffen. 27 Prozent, bzw. 31 Prozent aus der Distanz in den ersten beiden Spielen ist desaströs. Cleveland muss defensiv fokussierter agieren, weiterhin das Tempo niedrig halten und erneut auf eine epische Leistung von LeBron James hoffen.
Alle Indizien sprechen allerdings dafür, dass der Ausgang im Spiel eins eine zu tiefe Wunde hinterlassen hat.
Mein Tipp für Spiel drei der NBA-Finals
Ich zitiere gern meine Grundregeln des Wettens, unter anderem nicht gegen LeBron zu wetten. In den vergangenen Jahren zeigten sich die Cavs wohl präpariert in Spiel drei gegen Golden State.
Die Geschehnisse im ersten Spiel malen allerdings eine völlig andere Ausgangssituation. Ein weiteres perfektes Spiel abzuliefern scheint unglaublich schwierig. Zumal Golden State nun gewarnt ist und aus Spiel eins gelernt hat.
Die Warriors haben bewiesen, dass sie auswärts gewinnen können. Leichte Anpassungen von Warriors-Coach Steve Kerr haben in Spiel zwei außerdem gefruchtet.
Ich gehe mit einem Sieg der Golden State Warriors im Handicap -4,5 bei einer Quote von 1,80.