Olympiakos Piräus gegen Anadolu Efes Istanbul ist die einzige Serie im Euroleague Elite Eight, die sich über die gesamte Länge „Best-of-Five“ streckt. Was überrascht, da beide Teams unterschiedlicher nicht sein könnten. Piräus als erfahrene Mannschaft mit bereits fünf Final-Four-Teilnahmen – Efes Istanbul mit noch keiner. Auch wenn Superstar Spanoulis & Co. mit einem Heimspiel den Vorteil besitzen, abgeschrieben werden darf Istanbul nicht. Die Türken gewannen Spiel zwei in der Ferne.
Euroleague Powerhouse Piräus
Olympiakos ist eines der großen Traditionsteams der Euroleague. Die Griechen konnten schon mehrmals den Titel holen und spielten in dieser Saison eine beinharte Defense (73,5 Punkte pro Gegner). Speerspitze der Mannschaft ist Vassilis Spanoulis. Der Denker und Lenker ist Top-Scorer der Serie mit knapp 16 Punkten. Er allein hat bereits 15 Dreier versenkt – nur zwei weniger als das gesamte Istanbuler Team. Noch zwei mehr und Spanoulis bricht den Euroleague-Rekord für Distanztreffer in einer Fünf-Spiele-Serie. Unterstützung erhält er von Georgios Printezis und Erik Green. Piräus’ Schwäche in der regulären Saison – die Offense – ist gewichen. Dennoch bereitet Istanbul Probleme. Olympiakos gewann Spiel eins zuhause, verlor dann aber die zweite und dritte Partie, ehe Spiel vier in Istanbul gewonnen werden konnte. ODDSET sieht Piräus als klaren Favoriten bei einer Quote von 1,25. Der Gastgeber hat zudem eine Handicap von -7,5 bei einer Quote von 1,75. Eine hohe Hypothek angesichts der Enge der Serie.
Istanbul unbeschwert
So wirkte Efes zumindest in den vier Partien. Der Underdog konnte überraschend Spiel zwei gewinnen und führte nach Spiel drei auf einmal. Daheim konnten Thomas Heurtel und Co. den Sack nicht zu machen. Eine Rückkehr nach Piräus hätten sie sich lieber erspart. Dennoch ist Efes nicht chancenlos. Dank der Arbeit beim Rebound. Die Forwards Tyler Honeycutt und Bryant Dunston dominieren die Bretter an beiden Enden. Vor allem Dunston verschafft seinem Team mit vier Offensiv-Rebounds pro Spiel eine Menge zweiter Chancen. Das zehrt am Gegner. Honeycutt, der in den ersten zwei Spielen ein Feuerwerk abbrannte (16 Punkte und neun Rebounds), hat seinen Groove verloren. Er muss im fünften Spiel zu alter Stärke zurückfinden. Auch weil er einer der wenigen Distanzschützen in den eigenen Reihen ist. Trotz des Auswärtssiegs in Partie zwei ist Istanbul der Außenseiter bei einer Quote von 3,60. Der Gast erhält obendrauf noch ein Handicap von +7,5 bei einer Quote von 1,75. Istanbuls Gameplan wird sich auf das Inside-Game und schnelle Abschlüsse fokussieren. Die mangelnde Defense der Türken wird allerdings Probleme haben, die Distanzschützen unter Kontrolle zu bekommen.
Worauf es ankommt
Olympiakos Piräus hat in dieser Serie bereits 42 Dreier verwandelt. Also zehn pro Partie. Istanbul gerade mal 17. Geht’s so weiter, werden die Griechen vor ausverkauftem Haus ihr sechstes Final Four klarmachen. Treffen sie jedoch nicht und Istanbul kontrolliert die Bretter und das Tempo, kann die Partie eng bleiben.
Mein Tipp
Der letzte Satz sagt eigentlich alles. Ein Sieg von Efes Istanbul wäre eine kleine Sensation. Der Außenseiter hat sich in dieser Serie aber hervorragend präsentiert. Die Handicap-Wette auf Efes (+7,5) ist also durchaus reizvoll (Quote 1,75).
Auf Piräus zu setzen, bei einer Quote von 1,25 ist zu viel Risiko (hey, es ist immer noch Basketball) für zu wenig Output. Die Partie wird eng, Piräus gewinnt am Ende.
So gingen die Spiele aus:
Spiel 1: 87:72 für Piräus
Spiel 2: 71:73 für Istanbul
Spiel 3: 64:60 für Istanbul
Spiel 4: 74:62 für Piräus