Im Matchup des Tabellennachbarn Panathinaikos und FC Bayern geht es nicht nur um die Playoffs, den nächsten Sieg oder allgemein das Prestige. Ein Mann an der Seitenlinie wird noch immer das meiste Aufsehen erregen. Athens neuer Headcoach Rick Pitino. Die amerikanische Trainerlegende übernahm den Verein überraschend bis zum Saisonende. Unter Pitino ist Panathinaikos bei 1-1, doch die Ziele sind klar. Vom derzeit enttäuschenden elften Platz hoch auf mindestens den achten. Den haben gerade die Bayern.
Der Heilsbringer
Nach einem 6-8-Start zog der griechische Top-Klub Panathinaikos Athen die Reißleine und heuerte die amerikanische Trainerlegende Rick Pitino an. Pitinos Motivation ist ein Job in der NBA im kommenden Jahr. Sein Effekt auf sein jetziges Team war im ersten Spiel gleich sichtbar.
Athen schlug Powerhouse ZSKA Moskau 96:84. Athen presste in der Verteidigung, forcierte Ballverluste und traf unüblich stark aus der Distanz (46%). Diese Taktik funktionierte eine Woche später im Derby gegen Olympiacos nicht. Piräus konterte den Pitino-Style und gewann mit 79:65. Die offensive Exzellenz war verpufft. Athen traf erneut nur rund 30% aus der Distanz und zeigte sein altes Gesicht.
Der Star-Coach muss zu Beginn auf Keith Langford und nun auch Thanasis Antetokounmpo verzichten. Gerade der ältere Bruder von NBA-Megastar Giannis Antetokounmpo ist essentiell für die Pressverteidigung der Athener. Defense muss auch Trumpf sein, da Athen nicht nur die zweitschwächste Quote aus der Distanz besitzt (30.8%), sondern mit 78.5 Punkten im Schnitt auch im unteren Drittel rangiert.
Diese Zahlen, wohlgemerkt, gelten für die gesamte Saison. Zuhause tritt Panathinaikos anders auf, erzielt 85.1 Punkte pro Spiel.
ODDSET sieht Panathinaikos Athen als Favorit – Siegquote 1,20. Das Handicap ist -8,5 (1,75).
Einen Schritt vor, einer zurück
Auch mit Beginn des neuen Kalenderjahres fährt der FC Bayern Basketball Achterbahn. Siege und Niederlagen wechseln sich ab, die Mannschaft steht ausgeglichen bei 8-8. Bei aller Rückschau und was wäre wenn bei einigen knappen Niederlagen – das Ergebnis und die Leistung des deutschen Meisters ist achtbar und würdig eines Playoff-Platzes. Dies im ersten Jahr Euroleague zu erreichen wäre ein großer Schritt. Bis dahin warten allerdings drei Auswärtsspiele in den kommenden vier Spieltagen auf die Münchner. Angefangen bei Panathinaikos Athen, das mit einem direkten Sieg gegen die Bayern zu den begehrten Plätzen aufschließen würde.
Im Vergleich der Mannschaften fällt die Diskrepanz aus der Distanz zugunsten der Gäste auf. Bayern trifft fast 10% besser als Athen. Bei Auswärtsspielen treffen die Bayern sogar 45.6% ihrer Dreier. Allgemein weist München bessere Wurfquoten auf, was sich auch in der Punktausbeute (80.3) niederschlägt.
In der Fremde stehen die Bayern bei zwei Siegen und vier Niederlagen.
ODDSET sieht den FC Bayern als Außenseiter – Siegquote 4,00. Das Handicap ist +8,5 (1,75).
Die X’s-and-O’s
Athen zeigt daheim ein anderes Gesicht, erzielt wesentlich mehr Punkte und nutzt die Kulisse als sechsten Mann. Das müssen die Bayern als erstes in den Griff bekommen. Eine konzentrierte Offense mit Ballbewegung und offensiven Nadelstichen, die die Fans aus dem Spiel nehmen.
Eine Statistik macht besonders Angst. Panathinaikos als Gastgeber forciert den Gegner in die meisten Ballverluste pro Spiel (14.6), leistet sich selbst aber die wenigsten mit 9.3 TO. Dies ist spielentscheidend. Bayerns Defense gegen den Dreier ist die fünftbeste der Euroleague. Gegen Panathinaikos extrem hilfreich.
Sollte Bayern sich allerdings zu viele Ballverluste leisten, lädt dies Athen zu schnellen Gegenstößen und einfachen Punkten ein. Panathinaikos ist tiefer besetzt, sollte Münchens Derrick Williams allerdings von der Bank kommende Griechen dominieren, hat Bayern offensiv gute Karten.
Mein Tipp für Panathinaikos vs. Bayern
Bayern muss die Ballverluste gering halten und konstant Dreier treffen. Athens Inkonstanz in der Offense lässt die Tür stets einen Spalt offen.
Ich setze auf Bayern München +8,5 bei einer Quote von 1,75.