Als Ulms Geschäftsführer Thomas Stoll die Playoffs der BBL mit einem Tweet eröffnete und Ludwigsburg ob der Leistung in Berlin am letzten Spieltag in „Tankingburg“ umtitelte, wusste jeder – dieses badische Aufeinandertreffen wird spektakulär. Nicht nur wörtlich, sondern auch sportlich, treffen mit Ulm und Ludwigsburg zwei schlagkräftige Mannschaften aufeinander.
Ulm die Gejagten der BBL
Die Spatzen sind das Team der abgelaufenen Saison. Dank viel personeller Kontinuität und Spielwitz. Headcoach Thorsten Leibenath hat seine Mannschaft offensiv perfekt eingestellt. Ulm erzielte die meisten Punkte pro Partie, hatte die effektivste Offense und steigerte sich im Vergleich zu den Vorjahren auch in der Defense. Resultat: Platz eins in der Tabelle und Siege gegen die Favoriten aus Bamberg und München. Mit Per Günther besitzt Ulm nicht nur eine Galionsfigur des deutschen Basketballs, sondern auch einen der besten Floor Generals der gesamten Liga. Die Mannschaft ist eingespielt und brennt darauf, nach dem Finaleinzug im vergangenen Jahr noch eins drauf zu setzen. Allerdings nun nicht mehr in der Rolle des Jägers. Ulm ist keine Cinderella-Story mehr, sondern nachhaltiger Erfolg. Teams versuchen sich immer besser auf den Ulmer Spielstil einzustellen. Vor allem Ludwigsburg, dass am vorletzten Spieltag gegen Ulm mit 79:61 gewinnen konnte. Trotz der Siegs vor einer Woche sieht ODDSET den Tabellenprimus aber als klaren Favoriten in Spiel eins bei einer Quote von 1,10.
Ludwigsburg der bissige Underdog
Die MHP Riesen mussten sich nach ihrer Vorstellung am letzen Spieltag der BBL in Berlin einiges anhören. Öffentlich wurde kritisiert, dass der Mannschaft anzusehen war, die Partie verlieren zu wollen. Headcoach John Patrick schonte einige Spieler. In der Crunchtime beendet Ludwigsburg Angriffe nicht mal mit einem Wurf und schenkten den Albatrossen den Sieg. Das Kalkül, ein erzwungenes Duell mit Ulm, statt auf die Bamberger Kreissäge zu treffen. Gegen den Nachbarn rechnet sich Ludwigsburg einiges aus. Statistisch kommt der Achtplatzierte nicht an Ulm heran. Der harte Spielstil in der Defense und diverse Einzelkönner wie der unlängst zurückgekehrte D.J. Kennedy sollen das Tempo kontrollieren und im Eins-gegen-Eins glänzen. ODDSET gibt den Ludwigsburger für Spiel eine Quote von 5,25, was die Underdog-Rolle unterstreicht. Ist Ludwigsburg solch ein krasser Außenseiter?
Worauf es ankommt
Aus der hohen Niederlage am 33. Spieltag etwas herauszulesen, tut Ulm unrecht. Die Spatzen konnte zu dem Zeitpunkt nicht mehr vom ersten Tabellenplatz verdrängt werden. Zudem kontrollierte der Gast die Partie in der ersten Halbzeit, ehe Ludwigsburg nach der Pause zu einem 16-0 Run ausholte und das Spiel entschied. Leibenath ließ seine Youngster viel spielen. Pragmatisch ist Ulm die überlegene Mannschaft. Die Offense sucht in der BBL ihresgleichen, die Defense ist mit den Big Men Raymar Morgan und Augustine Rubit ebenfalls verbessert. Ulm trifft besser, häufiger und variabler. Zudem ist Spiel eins zuhause vor ausverkaufter Kulisse.
Ludwigsburg wird unbeschwert in die Partie gehen und hoffen, dass Ratiopharm Ulm im Rampenlicht des ersten Platzes ein wenig flattert. Was beim Sieg gut funktionierte war die Penetration und die Kontrolle beim Rebound. Ludwigsburg besitzt einige athletische Spieler um den Korb zu attackieren und Fouls zu ziehen. Hierdurch sinkt das Tempo und Ulm könnte aus dem Rhythmus kommen. Wenig Punkte und langsames Spiel – Vorteil Ludwigsburg.
Mein Tipp
Die Partie kann sich durchaus eng gestalten. Nur wenn Ulm einen Komplettaussetzer hat, könnten die Riesen Spiel eins stehlen. Allerdings ist ein halbwegs enges Spiel möglich. Die MHP Riesen Ludwigsburg gehen mit einem Handicap von +10,5 bei einer Quote von 1,75 in das Spiel. Verlieren sie mit zehn, ist die Wette erfüllt.
Ulm ist heimstark und selbstbewusst. Ein holpriger Start kann zumindest dazu führen, dass eine frühe, hohe Führung nicht zustande kommt. Auf Ulm zu setzen, egal ob bei der Siegwette, oder im Handicap (-10,5) lohnt sich nicht. Mein Tipp daher, auf Ludwigsburg im Handicap setzen.
Diese Serie ist vielleicht enger, als es die Paarung vermuten lässt.
Ulm in Zahlen:
88,9 Punkte pro Spiel
48,6% Field Goals
38,4% 3er
36,5 Rebounds pro Spiel
19,6 Assists pro Spiel
Ludwigsburg in Zahlen:
77,6 Punkte pro Spiel
44,0% Field Goals
31,4% 3er
35,2 Rebounds pro Spiel
16,3 Assists pro Spiel