Beim Duell Seahawks gegen Packers schwelgen Fans und Spieler in der jüngeren Vergangenheit. 2014 lieferten sich Seattle und Green Bay ein atemberaubendes Spiel in den Playoffs. Mittlerweile sind die beiden Teams auf einem anderen Pfad. Zwar sind die Coaches (Pete Carroll, Mike McCarthy) sowie die Quarterbacks (Russell Wilson, Aaron Rodgers) noch die gleichen, dennoch sind die Superteams vergangener Jahre schon längst nicht mehr super. Die Playoff-Chancen stehen auf dem Spiel. Wer verliert, kann eigentlich schon den Urlaub planen.
Rennen und hoffen
Es war nie die Offense, die Seattle zu einem elitären Team gemacht hat. Damals war es die Defense, die „Legion of Boom“, die zwei Trips zum Superbowl ermöglichte. Dazu war Quarterback Russell Wilson einer der der athletischsten Spieler auf seiner Position und in der Lage, aus Nichts etwas zu generieren. Seitdem die Defense auseinander gebrochen ist, suchen die Seahawks nach ihrer Identität. Geht es nach Pete Carroll, dann soll alles beim alten bleiben. Never change a running system. „Running“ steht in diesem Fall in der Tat für laufen, nicht funktionieren.
Seattle ist mit einer Bilanz von 4-5 kein schlechtes Team, aber eben auch kein Gutes. Die Offense ist eindimensional, was noch mehr Fokus auf das vermeiden von Punkten legt. Das klappt gegen mittelmäßige und schwache Teams gut. Die Seahawks haben aber immer dann Probleme, wenn die gegnerische Offense mehrdimensional ist, oder einfach elitär. Gegen Oakland und Detroit gab es zwei Siege. Dank einer Defense, die schwaches Passing Game motivierte und das Running Game unterbinden konnte. Gegen die Chargers und Rams klappte dies nicht. Seattle ließ 7.0 Yards pro Run in beiden Spielen zu. Eine Abkehr von der guten Leistung in den Partien davor.
Da die Seahawks selbst auf rennen angewiesen sind (152.2 Yards pro Spiel) und weniger auf’s passen (nur 218.6 Yards), ist ein Duell gegen eine potente Offense per se ein Handicap.
ODDSET sieht die Seattle Seahawks als Favoriten auf den Heimsieg bei einer Quote von 1,60. Das Handicap liegt bei -2,5 (Quote: 1,75).
Keine Packer in der Ferne
Mit einer Bilanz von 4-4-1 liegen die Green Bay Packers um Superstar Aaron Rodgers erneut hinter den Erwartungen. Das Team besitzt in diesem Jahr zwei Gesichter. Zuhause noch nicht verloren, auswärts noch nicht gewonnen. Der Trip nach Seattle, um die Saison am Leben zu halten, wirkt da ziemlich bitter, vor allem im Century Link Field und der lauten Kulisse.
Doch genau dafür ist Rodgers da, der im ersten Spiel des Jahres eine Knieverletzung erlitt, zwar weiter spielt, aber etwas gehemmt wirkt. Genauso wie seine Offense, die nicht so zuverlässig produziert, wie gewohnt. Mit 24.8 Punkten im Schnitt sind die Packers nur um 0.5 Punkte besser, als Seattle. Defensiv lässt Green Bay mehr Yards durch die Luft (249.6) und am Boden (120.9) zu, als die Seahawks.
Trotzdem besitzt der Gast eine Formel für den Sieg. Neben Rodgers’ Brillanz ist zudem Running Back Aaron Jones gut drauf und erlief beim 31-12-Sieg gegen Miami 145 Yards. Jones führt die NFL in Yards per Rush an (6.8).
ODDSET sieht die Green Bay Packer als Außenseiter auf den Sieg bei einer Quote von 1,90. Das Handicap liegt bei +2,5 (Quote: 1,75).
Die X’s-and-O’s
Seattle hatte in den Spielen gegen die beiden Teams aus L.A. massive Probleme, den Run zu stoppen. Sind sie dazu nicht in der Lage, bricht das defensive Konzept vollkommen ein. Die Packers bringen genau das mit. Das Duo Rodgers/Jones wird die Offense variabel gestalten.
Fraglich ist, wie stark die Defense der Packers „on the road“ ist, gerade in der Kulisse Seattle. Für beide Teams steht viel auf dem Spiel und die Formel für den Erfolg hier ist, ob Green Bay zu viele Fehler macht und die Vorteile nicht nutzt.
Bisher konnten die Packers kein Auswärtsspiel gewinnen. Seattle steht bei 1-2 im eigenen Stadion.
Team Stats | Packers | Seahawks |
---|---|---|
Points Per Game | 24.8 | 24.3 |
Points Allowed Per Game | 24.0 | 21.3 |
Total Yards | 426.2 | 370.8 |
Yards Passing | 310.7 | 218.6 |
Yards Rushing | 115.6 | 152.2 |
Yards Allowed | 370.4 | 362.6 |
Pass Yards Allowed | 249.6 | 244.0 |
Rush Yards Allowed | 120.9 | 118.6 |
Mein Tipp für Seattle Seahawks vs. Green Bay Packers
Die jüngsten Leistungen verheißen nichts gutes für Seattle. Die Seahawks ließen 7.0 Yards pro Run gegen die Rams und Chargers zu. Diese Teams besitzen ein gutes Passspiel und konnten variabel attackieren.
Genau das bringen die Packers auch mit. Und in entscheidenden Phasen ist es nie ratsam, gegen Aaron Rodgers zu setzen.
Darum gehe ich mit Green Bay -2,5 bei einer Quote von 1,75.